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Hofmann, Friedrich Hermann [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,4): Bezirksamt Parsberg — München, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.36886#0238
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200

IV. B.-A. Parsberg.



Unten bez.: 7. (7. 7*7^. U<?7.
Aus einem weiteren Ghronogramm bei BRUNNER
(S. 3g) erhellt, daß das W hier nicht, wie sonst
üblich, als Zahlzeichen (W) zu lesen ist.
(Innenansicht Fig. 173.)
Hochaltar. Gotischer Flügelaltar;
Bekrönung erneuert. Im Schreine drei be-
malte Holzhguren: St. Sebastian (H. 1,42 m),
St. Wolfgang (H. 1,67 m), St. Willibald (H.
1,30 m). An der Predella Gemälde: Ghristus
mit den zwölf Aposteln. Auf der Innenseite
der Flügel Gemälde: die vier hl. Kirchenväter
mit den Attributen der vier Evangelisten.
H. des Schreines 2,22, Br. 2,23 m. (Tafel IX.)
An der Rückwand des Schreines St. Maria und
der Schmerzensmann, Grau in Grau gemalt.
Hie Rückseite der Flügel jetzt ohne Bemalung
und parkettiert. Auf den Hauptwert des
Altares bzw. der Flügelbilder — die außer-
ordentlich getreue Schilderung der Arbeits-
stube eines mittelalterlichen Miniators — ist
bereits aufmerksam gemacht worden. Vgl.
KARL VOLL, Die Velburger Altarflügel, Hel-
bings Monatsberichte über Kunstwissenschaft
und Kunsthandel, I. Bei., München igoo/igoi,
S. 2g3; mit Abb.
Seitenaltar links. Gotischer Flügelaltar, Bekrönung erneuert. Im Schrein
bemalte Holzfigur der hl. Maria. H. 1,30 m. Auf den Innenseiten der Flügel bemalte
Flachreliefs, St. Johannes Bapt. und St. Johannes Ev. Auf den Standflügeln Gemälde,
St. Anna, Mariä Verkündigung, St. Magdalena. Auf der Predella Gemälde mit Szene
aus dem Leben der hl. Helena. H. des Schreines 1,60, Br. o,g4 m. (Tafel X.) Die
Gemälde haben durch spätere Übermalung sehr gelitten.
Seitenaltar rechts. Gotischer Flügelaltar; Bekrönung erneuert. Im Schrein
bemalte Holzfigur der hl. Katharina. Auf den Innenseiten der Flügel bemalte Holz-
reliefs, St. Christoph und St. Georg; darunter das Wappen der Redwitz. Auf der
Rückseite der Flügel Gemälde, St. Barbara und St. Margareta. Auf den StandHügeln
ebenso St. Apollonia und St. Ottilia. H. des Schreines 1,62, Br. o,g2 m. Auf der Predella
die Brustbilder der Hl. Agnes, Ursula, Willibald, Maria mit Kind, Walburga, Dorothea,
Elisabeth. (Tafel XI.) Der Stifter des Altares ist wahrscheinlich Heinrich von Redwitz,
Domherr von Eichstätt, j* 1500. (Vgl. Eichstätts Kunst, München igoi, S. 52.)
Die drei Altäre sind in der Hauptsache gute Arbeiten des ausgehenden
13. Jahrhunderts. Die beiden Seitenaltäre sind bereits 1633 einer gründlichen
Restaurierung unterworfen worden. (BRUNNER, S. 37, mit dem Wortlaut der damals
aufgemalten Inschriften.) 1872 wurden sie in der Kunstgewerbeschule in Nürnberg
wiederum restauriert. (GRAF, S. gg.)i)



*) Angeblich aus dieser Kirche kam 1866 ein Altar, ebenfalls aus dem Ende des 13. Jahrhunderts,
mit den Halbrelieffiguren der Hl. Leonhard, Stephan und Lorenz etc. in das Bayer. National-
museum nach München. (Vgl. Kataloge des Bayer. Nationalmuseums VI, München 1896, Nr. 1314.)
 
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