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Adamy, Rudolf
Kunstdenkmäler im Grossherzogthum Hessen: Inventarisirung und beschreibende Darstellung der Werke der Architektur, Plastik, Malerei und des Kunstgewerbes bis zum Schluss des XVIII. Jahrhunderts: Provinz Oberhessen: Kreis Friedberg — Darmstadt, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.18723#0016
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KREIS FRIEDBERG


Buchstaben G.W.Z.B (Graf Wilhelm zu Büdingen) und Anno (6^6 und aut
dem Rande der Schale die Schrift: ^z?777L<f AÜ7777JcA7' 7777/
A<f777^77 ^*/7<f7^7'77 eingeätzt. Auf die Wandung der letzteren ist der
Reichsadler in Schmelzfarben gemalt, der auf seinen Flügeln in bekannter Weise
Wappen der deutschen Staaten trägt mit der nebengesetzten Schrift:
^ A?777^7q ^ ^ AzYzW', ^ GFzZ77^77 zA.
Ein neugothisches Schränkchen hat zwei alte Bronzethürchen mit recht
hott getriebenem und gerissenem Rankenwerk.
Das Oelbild einer Schlacht von 138p zwischen Frankfurtern und Cronbergern
verdient nur wegen der Näivetät der Darstellung Beachtung, während einige,
wenn auch flüchtig und hart ausgeführte Landschaften des Frankfurter Malers
Schütz vom Jahre 178g immerhin genannt und erhalten zu werden verdienen.
Ein 2-ohngefährlicher Grundriss des Augenscheins in der Burg zu Assenheimb
15913 ist im Treppenhause des Schlosses neben einer Ansicht des Arnsburger
Klosters und einigen anderen Assenheimer Bildern aufgehängt.
Zu dem westlich vom neuen Schlosse gelegenen, architektonisch unbedeu-
tenden sogenannten Isenburger Amtshause führt eine grosse, spitzbogige Thoröffnung
mit Sandsteingewände, deren Schlussstein das nebenstehende
Wappen trägt, über dem die Jahreszahl 1528 angebracht ist.
Dieses Thor lehnte sich nach Süden zu an die westliche
Zwingmauer, welche den von Merian noch erwähnten ^grossen
hohen antiquitatischen Thum« quadratisch umschloss. Das
hier noch stehende geringe Bruchstück der ehemaligen
^ Zwingmauer dieses Thurmes hat Buckelquadern mit Bossen
aw; ^ aus Sandstein, wie wir sie in gleicher Ausführung auf
der Burg Münzenberg antreffen. Das Steinmetzzeichen:
ist gleichfalls den dort vorkommenden verwandt. Jener qua-
dratische Thurm mit seinen Zwingermauern, das Hauptbollwerk
der alten Burg Assenheim, dürfte demnach zu gleicher Zeit mit
der Burg Münzenberg, mit dem es auch die gleichen Besitzer
hatte, erbaut worden sein und zur Aufnahme der vom Kaichener Freigericht
Verurtheilten') gedient haben. Ein kleiner arg verwitterter stilisierter Löwe, der
auf dem alten Mauerreste steht und aus der Stadtmauer stammt, ist gleich-
falls noch romanisch. Ausser jenem Mauerreste und dem nach Süden zu gelegenen
Wall, der von drei alten Eichen bestanden ist, und dem dazu gehörigen Graben
ist nichts mehr von der alten Burg vorhanden. Ein Ziehbrunnen im Schlosshofe
mit zwei Steinpfosten und einem Querbalken trägt auf letzterem die Schrift: 16
L G Z S 98 und auf einem aufgesetzten Steine das Solms-Rödelheim'sche
Wappen.
Die Stadt bietet des Alterthümlichen und Künstlerischen nur noch sehr
wenig. Ein Ffofpförtchen mit Stichbogen aus Sandstein, dessen Fassung mit gothi-
sirendem, Rachem, scharfem Stabwerk und Rillen verziert ist, trägt die Jahreszahl
 
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