BUTZBACH
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durchbrochen, welche genau über
einander angebracht sind, so dass
durch sie, da an entsprechender
Stelle auch das Kellergewölbe durch-
brochen war, eine Verbindung
zwischen allen Geschossen durch eine
Art Aufzug zu schaffen war. Die
Wandungen der Podeste sind durch
Nischen mit Muscheln zweckent-
sprechend gegliedert, die Stufen im
zweiten Stockwerke an den Stirn-
seiten quaderartig ausgeführt.
Dieser gekünstelten Anlage des
Architekten entsprechen die In-
schriften. Neben dem Eingänge zum
Treppenhause lesen wir auf den
Wangen des zweiten Laufes links:
»Nach dem auffgang« rechts: »Folgt
Nietergang.« Auf dem Thürsturz
des ersten Podestes steht: »Ach und
Krach,« i) auf der Stirnseite der Stufen
in der Höhe des ersten Stockes in sym-
metrischer Anordnung die Sentenz:
Sine fraude
est est non non
hierzu weiter unten auf der Stirn-
seite des zweiten Podestes:
actio.
Ueber der rundbogigen, schwach prohlirten Thüre des zweiten Stockes be-
zeichnet das Wort »terminus« ein Hauptziel des Steigens; es soll vielleicht zugleich
Beziehung zu der Sentenz habenA) In der Oeffnung des ersten Podestes lesen
wir: »den 22 Juny« und auf der Unterhäche des zweiten Podestes: »1.5 9 8.8.
(eintausend fünfhundert und achtzig acht), ist. diser. Stein, hiher. gebracht.«
Das völlig umgebaute Innere des Schlosses soll nach früheren Untersuchungen 3)
im Wesentlichen in jedem Stocke bloss aus zwei Säälen bestanden haben, von denen
im Erdgeschoss der grössere westliche der sog. Rittersaal war.
Das oben schon erwähnte frühere landgräfliche die heutige
Drago-nerkaserne, hat seine alte viel bewunderte Herrlichkeit bis auf wenige Reste
eingebüsst. Der kunstsinnige Landgraf Hess diesen Bau nach Kräften mit alle-
gorischen und historischen Wandmalereien, mit Bildhauereien und Stückarbeiten
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durchbrochen, welche genau über
einander angebracht sind, so dass
durch sie, da an entsprechender
Stelle auch das Kellergewölbe durch-
brochen war, eine Verbindung
zwischen allen Geschossen durch eine
Art Aufzug zu schaffen war. Die
Wandungen der Podeste sind durch
Nischen mit Muscheln zweckent-
sprechend gegliedert, die Stufen im
zweiten Stockwerke an den Stirn-
seiten quaderartig ausgeführt.
Dieser gekünstelten Anlage des
Architekten entsprechen die In-
schriften. Neben dem Eingänge zum
Treppenhause lesen wir auf den
Wangen des zweiten Laufes links:
»Nach dem auffgang« rechts: »Folgt
Nietergang.« Auf dem Thürsturz
des ersten Podestes steht: »Ach und
Krach,« i) auf der Stirnseite der Stufen
in der Höhe des ersten Stockes in sym-
metrischer Anordnung die Sentenz:
Sine fraude
est est non non
hierzu weiter unten auf der Stirn-
seite des zweiten Podestes:
actio.
Ueber der rundbogigen, schwach prohlirten Thüre des zweiten Stockes be-
zeichnet das Wort »terminus« ein Hauptziel des Steigens; es soll vielleicht zugleich
Beziehung zu der Sentenz habenA) In der Oeffnung des ersten Podestes lesen
wir: »den 22 Juny« und auf der Unterhäche des zweiten Podestes: »1.5 9 8.8.
(eintausend fünfhundert und achtzig acht), ist. diser. Stein, hiher. gebracht.«
Das völlig umgebaute Innere des Schlosses soll nach früheren Untersuchungen 3)
im Wesentlichen in jedem Stocke bloss aus zwei Säälen bestanden haben, von denen
im Erdgeschoss der grössere westliche der sog. Rittersaal war.
Das oben schon erwähnte frühere landgräfliche die heutige
Drago-nerkaserne, hat seine alte viel bewunderte Herrlichkeit bis auf wenige Reste
eingebüsst. Der kunstsinnige Landgraf Hess diesen Bau nach Kräften mit alle-
gorischen und historischen Wandmalereien, mit Bildhauereien und Stückarbeiten