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Adamy, Rudolf
Kunstdenkmäler im Grossherzogthum Hessen: Inventarisirung und beschreibende Darstellung der Werke der Architektur, Plastik, Malerei und des Kunstgewerbes bis zum Schluss des XVIII. Jahrhunderts: Provinz Oberhessen: Kreis Friedberg — Darmstadt, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.18723#0136
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FRIEDBERG

101

Inschrift des Randes in gothischen Majuskeln lautet: JHHIO - DU - (D - CUU -
L xxv i vii HjiLK ßUD^e(DDi^i. + ^ ecKjin&aß * zum
ßc^iLDe ßp:cei{DOß - cußuß ^eQUießa^ ID.
pjice jime
Ein neben diesem liegender, stark abgetretener Grabstein mit gothischen
Minuskeln lässt nur noch einige Worte und den Namen !RfOj&U*i erkennen.
Im südlichen Arme des Querhauses trägt ein Stein, der in rechteckigem Felde
unter einem Eselsrücken einen Priester mit einem Kelche in Relief zeigt, in
gothischen Minuskeln die Umschrift:
amto - tmi - m tctU yM° qmbcda ^ bie menft^ ap'M^ obiit - bn^ -
- 35ttnbei!&adi - atim + paftot - in - ftanftat - altatifta - (cujus anima)
iTquicqcat - in - fancra - pacc - amen -
Zwischen den Füssen ist ein Wappen angebracht.
Ein Grabstein des nördlichen Querhausarmes hat in gothischen Minuskeln
folgende Umschrift:
+ anno - tmi - ni ccec - yüni - fta - feyta - ptajchna - ante - lucie - IPni^ -
obiit Ijeindcn^ - faitg be bnc^bad) - tut' - anima - quieqmt - in - pace - amen *
Ein leider sehr stark beschädigter Grabstein einer Friedbergerin befindet sich
an der nördlichen Aussenseite der Kirche. Er zeigt uns unter einem Spitzbogen
mit Kreuzblume, Krabben und Fialen das Relief einer auf einem Löwen stehenden
Frau mit lang herabfallendem, schlicht und gross gefältetem Kleide und Alantei
und mit dicker Kopfhaube. Die Umschrift in gothischen Minuskeln lautet:
amm tmi - m ccc iy - quinta - in - itm^ - map - oüiit - dtjepbi^ bca -
eiigdn - ufjor qmmbam - tiiaitiieri - ^biat^tmbcrqct^ - fpc - fcputta - cuju^ -
anima - rcquieqcat - in - fancta - pace amen - eternaiitec -
Neben der Kreuzblume befinden sich zwei Wappen.
Die kirchlichen Gefässe werden sowohl in der Stadt- wie in der Burgkirche
gebraucht und es ist nicht mehr zu entscheiden, wohin sie ursprünglich gehörten.
Wir führen die bemerkenswerthen deshalb an dieser Stelle zusammen an. Unter
den Abendmahlskelchen aus vergoldetem Silber befinden sich vier spätgothische,
von denen zwei den auf Taf. IV No. 3 dargestellten Typus mit 6 Zapfen am
Nodus haben, welche die gothischen Buchstaben Il^UßVß und tragen,
während die Zapfen an den beiden andern Kelchen, die ebenfalls nach dem be-
kannten Typus gearbeitet sind, als Rosetten und fünfbucklige Reliefs ausgebildet
sind. Ein fünfter Kelch mit gewelltem Nodus gehört schon der Renaissance an,
zeigt aber noch die Nachwirkungen der Gothik.
Von den mit Henkeln versehenen beiden Abendmahlskannen aus Silber hat
die eine einen kugelförmigen Bauch und oben eine wulstförmige Verbreiterung für
den Ausguss; eingravirt ist das Friedberger Wappen mit dem Adler und in
lateinischen Majuskeln: DER-PFARKIRCH-ZU - FRIDBERG- 1681 - Das Beschau-
zeichen ist der Adler; vom Aleisterzeichen ist bloss der zweite Buchstabe R zu lesen. Auf
der andern Kanne mit spitzem Ausguss und eiförmigem Bauche sind eingravirt die
Wappen des Joh. Freiherrn von Schlitz gen. v. Görtz, Burggrafen zu Friedberg (f 1699), und
der Dorothea Christina von Wallenstein. Die erste Kanne ist o,ßß, die andere 0,2y m hoch.
 
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