LANGENHAIN
163
XXV. LANGENHAIN UND ZIEGENBERG
LANGENHAIN
^S&FARRDORF auf einerErhebungnördlichvomUsbach gelegen, 1280 schlicht-
st weg AZr3y73 genannt, *) kam bei einer Theilung der zur Burg Kleeberg
gehörigen Besitzungen zwischen Isenburg und Eppenstein in dem ge-
nannten Jahre an das letztere Dynastengeschlecht. 1316 veräusserte
Gottfried V. von Eppenstein wiederkäuflich den Mörler Grund, zu dem Langenhain
gehörte, an Philipp von Falkenstein.Die Einlösung scheint alsdann geschehen
zu sein, denn es wird uns aus dem Jahre 1356 mitgetheilt, dass Johann und Philipp VII.
von Falkenstein das genannte Gebiet als Erblehen erwarben.3) Nach dem Aus-
sterben der Falkensteiner gelangten Ziegenberg und Langenhain an die Eppensteiner
der Münzenbergischen Linie, die diese Besitzungen 1478 an den Grafen Philipp
von Katzenelnbogen verkauften.*) Von diesem gingen sie 147p an Hessen über;
als hessisches Lehen kamen sie alsdann an die Familie von Traxdorf und nach deren
Erlöschen 1337 an den Schwager des letzten dieser Linie, an Conrad Diede zum
Fürstenstein, der das Lehen nach Erlegung von 4000 Reichsthalern erhielt. Als
auch dieses Haus 180p im Mannesstamme ausstarb, kam Ziegenberg nebst Langen-
hain an einen Zweig der Freiherrn von Löw und endlich vor wenigen Jahren, nach-
dem dieser Zweig in gleicher Weise geendet hatte, an die verwandte Familie der
Grafen von Rantzau.
Langenhain gehörte im Mittelalter zum Gerichtsbezirk Ziegenberg; die Mutter-
kirche war zu Ober - Mörlen.
Die Kirche zu Langenhain ist ein schlichter einschifßger Bau mit flacher Kirche
Decke, rundem Thurm an der Westseite und ohne Chorbau. Das Mauerwerk ist
aus verschiedenem Material, Sandstein und Basalt, hergestellt, das zum Theil offenbar
von einem andern Baue herrührt; an der Nordseite finden sich römische Ziegel-
steine in schräger Stellung hochkantig vermauert und an der Südostecke zeigt das
aufsteigende Mauerwerk über dem Boden sogar einen römischen Quaderstein mit
der Inschrift: pR^pp^^ ZA^Z AZA77 y7'37733^*3'73333 yZAVLJ, der zweifellos
dem beim Orte gelegenen und vor Kurzem im Aufträge der Reichs-Limes-Kommission
untersuchten römischen Kastelle angehört hat. Der anscheinend aus gleichem Ma-
terial erbaute und wie die übrige Kirche verputzte Thurm ist unten rund und
mit schiessschartenartiger Oeffnung versehen, ein Umstand, der dazu beigetragen
n*
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XXV. LANGENHAIN UND ZIEGENBERG
LANGENHAIN
^S&FARRDORF auf einerErhebungnördlichvomUsbach gelegen, 1280 schlicht-
st weg AZr3y73 genannt, *) kam bei einer Theilung der zur Burg Kleeberg
gehörigen Besitzungen zwischen Isenburg und Eppenstein in dem ge-
nannten Jahre an das letztere Dynastengeschlecht. 1316 veräusserte
Gottfried V. von Eppenstein wiederkäuflich den Mörler Grund, zu dem Langenhain
gehörte, an Philipp von Falkenstein.Die Einlösung scheint alsdann geschehen
zu sein, denn es wird uns aus dem Jahre 1356 mitgetheilt, dass Johann und Philipp VII.
von Falkenstein das genannte Gebiet als Erblehen erwarben.3) Nach dem Aus-
sterben der Falkensteiner gelangten Ziegenberg und Langenhain an die Eppensteiner
der Münzenbergischen Linie, die diese Besitzungen 1478 an den Grafen Philipp
von Katzenelnbogen verkauften.*) Von diesem gingen sie 147p an Hessen über;
als hessisches Lehen kamen sie alsdann an die Familie von Traxdorf und nach deren
Erlöschen 1337 an den Schwager des letzten dieser Linie, an Conrad Diede zum
Fürstenstein, der das Lehen nach Erlegung von 4000 Reichsthalern erhielt. Als
auch dieses Haus 180p im Mannesstamme ausstarb, kam Ziegenberg nebst Langen-
hain an einen Zweig der Freiherrn von Löw und endlich vor wenigen Jahren, nach-
dem dieser Zweig in gleicher Weise geendet hatte, an die verwandte Familie der
Grafen von Rantzau.
Langenhain gehörte im Mittelalter zum Gerichtsbezirk Ziegenberg; die Mutter-
kirche war zu Ober - Mörlen.
Die Kirche zu Langenhain ist ein schlichter einschifßger Bau mit flacher Kirche
Decke, rundem Thurm an der Westseite und ohne Chorbau. Das Mauerwerk ist
aus verschiedenem Material, Sandstein und Basalt, hergestellt, das zum Theil offenbar
von einem andern Baue herrührt; an der Nordseite finden sich römische Ziegel-
steine in schräger Stellung hochkantig vermauert und an der Südostecke zeigt das
aufsteigende Mauerwerk über dem Boden sogar einen römischen Quaderstein mit
der Inschrift: pR^pp^^ ZA^Z AZA77 y7'37733^*3'73333 yZAVLJ, der zweifellos
dem beim Orte gelegenen und vor Kurzem im Aufträge der Reichs-Limes-Kommission
untersuchten römischen Kastelle angehört hat. Der anscheinend aus gleichem Ma-
terial erbaute und wie die übrige Kirche verputzte Thurm ist unten rund und
mit schiessschartenartiger Oeffnung versehen, ein Umstand, der dazu beigetragen
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