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Karlinger, Hans [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (3,1): Bezirksamt Ochsenfurt — München, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26554#0174
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144*

I. B.-A. Ochscnfurt.



Vor der Restauration von 1892 waren in der Kirche zwei Seitenaltäre aus
der Zeit des ehemaligen Hochaltars und zwei barocke Altäre vorhanden. (Vgl.
Tafel VIII, wo noch die alten Altäre des nördlichen Seitenschiffs zu sehen sind.)
Sakramentshäuschen. Von einem Sakramentshaus ist in den Gottes-
hausrechnungen von 1496—1498 (Kreisarchiv Würzburg, Nr. 18823/24) die Rede.
1496 heißt es: »Item 33 gülden dem Schlosser für das eysen gerebe (= Gerippe)
vmbdas sakramentshawß zu machen.« 1498: »Item 2 % 7 /? kost es auff dem haws
als der meyster von Nürmberg die gitter für das sacramentgehews bestund vmb den
ratte.« Die Einweihung des Sakramentshäuschens im gleichen Jahr wurde bereits



oben S. 136 erwähnt. Demnach war das Sakramentshäuschen bereits 1498 vollendet
und entstand nicht erst um 1310, wie bisher angenommen wurde. (Ep. TöNNiES,
Leben und Werke des Würzburger Bildschnitzers Tilmann Riemenschneider, Straß-
burg 1900, S. 205 ff.) Auch muß nach obigen Angaben die bisher angenommene
Verwandtschaft mit der Schule Riemenschneiders (vgl. W. BODE, Geschichte der
deutschen Plastik, Berlin 1883, S. 174. — TöNNiES, S. 203) dahingestellt bleiben.
Wenn man berücksichtigt, daß in Nürnberg um diese Zeit eine ganze Reihe von
ähnlichen Sakramentstabernakeln entstand (vgl. auch B. I)AUN, Adam Krafft und
die Künstler seiner Zeit, Berlin 1897, S. 51 ff-), so wäre die Vermutung,, daß die
Ochsenfurter Arbeit ebenfalls dahin gehört, nicht unberechtigt. Sichere stilistische
 
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