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Karlinger, Hans [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (3,1): Bezirksamt Ochsenfurt — München, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26554#0318
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f. B.-A. Ochsenfurt.

A!tar.



gung.



Darüber statt eines AitarMattes Kreuzigungsgruppc, spätgotisch aus derselben Zeit
und von demselben Meister wie die Predella. Beachtenswerte Arbeit, stilistisch
mit den Altarhgüren der Michaelskapehe in Ochsenfurt verwandt. (Vgl. oben S. 155.)
Höhe der Figuren 1,2 g m.
Taufstein. Achteckiger Schaft mit Kehlen und Rundstäben profiliert. An
der Schale die Jahreszahl zj/c? und das Steinmetzzeichen
An der Emporenbrüstung 27 Ölbilder auf Holz, die Lebens- und Leidens-
geschichte des Heilandes sowie Christus und die zwölf Apostel darstellend. Barock,
gegen Ende des 17. Jahrhunderts.
Sakristeitür mit schweren Riegel bändern in Schmiedeeisen; die Enden
sichelförmig. Gotisch, wohl noch 14. Jahrhundert.
In der Sakristei Beichtstuhl von mit Rahmen- und Bandwerkfüllungen.
Einfach.
Grabsteine im alten Friedhof. 1. Um 1650—1700. Relief der Kreuzigung
mit den knienden Verstorbenen; unten Engel mit Festons. Schrift gänzlich ver-
wittert. Sandstein. H. 1,30 m. — 2. Epitaph der Familie Stierlein, 1741. Oval, mit
Wappenkranz. Sandstein. H. 1,30 m. — 3. Grabstein von 1743; Name verwittert.
Säulen und Akanthuswerk. Sandstein. H. 2,00 nr.
EHEM. FRIEDHOF BEFESTIGUNG. Um die Kirche starke Mauer-
anlage mit zwei teilweise erhaltenen Treppen aus vorgekragten Steinen. In einer
Höhe von ca. 2,00 m breite gemauerte Vorkragung, die ehedem noch ein hölzernes
Geschoß, den »Kirchgaden<< trug; nach Westen auf runden Bögen. Östlich Ein-
gangstor, rundbogig; Kämpfer mit Profil aus Platte und Schräge. Die ganze Anlage
gehört wohl dem späteren Mittelalter an.
Im neuen Friedhof westlich von der Kirche Fragmente eines Olbergs mit
den überlebensgroßen Figuren Gottvaters, Christi und der schlafenden Jünger er-
halten. Beachtenswerte spätgotische Arbeiten um Mitte des 13. Jahrhunderts, im
Stil älter wie die Olbergfragmente zu Goßmannsdorf. (Vgl. S. t23<)
PROFANIERTE KIRCHE ST. MAURITIUS. War ursprünglich Pfarr-
kirche. 1431 gewährt der Kardinalpriester Nikolaus einen Ablaß allen denen, die
»pro structura ecclesiae parochialis sancti Mauritii ac ipsius ornamentorum augmento
et reparatione« Beisteuer leisten. (PRECHTLKiN.) Die Kirche und der Pfarrhof lagen
außerhalb der Ortsbefestigung. Darum genehmigte 1463 der Würzburger Fürstbischof
Johann III. von Grumbach, daß die pfarrkirchlichen Rechte von der Moritzkirche ge-
nommen und auf die Kapelle des hl. Nikolaus übertragen werde: »quia ecclesia
parochialis St. Mauritii una cum domo sacerdotis extra fortalitia praedictae villae
(= Winterhausen) in loco non tuto tum propter hostium insultus, tum etiam proptcr
aquarum decursus situatur, propter quod rectori eiusdem ecclesiae atque villanis et
incolis praedictae villae saepe discrimina et dampna illata fuere.« (Ebenda.) Uber
die weiteren Schicksale der Kirche ist nichts bekannt. Wohl zu Beginn des 19. Jahr-
hunderts profaniert, jetzt als Brauhaus eingerichtet.
Anlage um 1300 mit Mischung von gotischen und romanischen Formen.
(Fig. 194.) Erhalten ist der Turm; das Langhaus durch Ein- und Umbauten ver-
ändert. Chor im Ostturm, mit Rippenkreuzgewölbe überwölbt. Die einfach ge-
kehlten, sehr schweren Rippen ruhen auf Runddiensten; die Rippen selbst sind bis
auf einen Meter vom Boden in die Wandung herabgezogen. Schlußstein mit Christus-
haupt. Chorbogen rund, Chor eine Stufe gegenüber dem Langhaus erhöht. Unter dem
 
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