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Kraus, Franz Xaver [Editor]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 2): Die Kunstdenkmäler des Kreises Villingen — Freiburg i.Br., 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.2147#0077

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7"

KREIS VIU.IN'GKX.

Im Pfarrarchiv chronistischer Bericht des Pfarrers Canz 1842, zum Thcil
auf Grand von M, Christ. Binder Würtembergs Kirchen- und Lehrämter, i 798,
für die Geschichte der Pfarrei und der Kirche zu beachten.

Burgruine Waldau, in der Gemeinde Buchen-
7i Vt°& VT3 J<fa,tr* berg, Va Stunde von Königsfeld auf einem massig

^ T^-r—-—-w -'. ' ansteigenden Hügel gelegen, besteht zur Zeit aus

mehr oder weniger zerfallenem Gemäuer und einem
mächtigen, noch ziemlich gut erhaltenen Thurnic, dessen
Aussenseite mit Buckelquadern, von denen einige einen
Saumschlag haben, verkleidet ist. Das Mauerwerk setzt
sich aussen in einer Höhe von 5 m vom Boden ab
und ist auch im Innern nicht gleichstark emporgeführt.
Seine Stärke -beträgt am Boden 3 in. Der Thurm ist
jetzt durch eine an der Ostseite befindliche Oeffnung
zu betreten, aber nicht ohne weiteres besteigbar. In
nicht unbeträchtlicher Höhe befindet sich in der
gleichen Seite eine mit einem Rundbogen geschlossene
TrnstrrconjfrurfiOtt—>. weitere Oeffnung, deren Form und Construction

Fig. 6. WaldaH. Fenster. Fig. 6 gibt.

Die an dem obersten Thcile des Thurincs in allen 4 Seiten befindlichen
Oeffnungen sind von viereckiger Form; rechts und links derselben sind Löcher
im Mauerwerk, welche wol zur Aufnahme von Traghölzern bestimmt waren. Das
weitere ehemals zur Burg gehörige Gemäuer erstreckte sich östlich und westlich
vom Thurme und tritt auch an verschiedenen Stellen des Burghügels noch zu
Tag. Licht- und Zugangsöffnungen in diesem sind zum Theil kreisrund oder halb-
kreisförmig geschlossen. Der in der Gegend vorhandene rothe Sandstein lieferte
das Material zum Burgbau. Die Ruine ist seit dem Jahre 1885 durch Kauf in
den Besitz des Staates übergegangen. (Plan der Burg vgl.. Fig. 7.)

Die Burg, aus dem 13. oder 14. Jahrhundert stammend, war im 15. Jahr-
hundert ein Lehen des Hauses Fürstenberg. Im 16. Jahrhundert war sie württem-
bergisch und wurde noch vor dem 30jährigen Kriege zerstört. (D.)

Uebcr die Geschichte dieser Burg verdanken wir Hrn. Prof. Rüder nach-
stehende Notizen: 'die Zeit der Erbauung dieser an der alten Strasse nach Schrambcig
gelegenen Burg und die Erbauer sind unbekannt. Sie erscheint seit ihrer ersten ur-
kundlichen Nennung, 1400, als ein fürstenbergisches I.eheu, welches das zu Rottwiel
und Villingen sesshafte bürgerliche Geschlecht der liack (Magg, Hangs) innehatte;
1411 nahm Graf Heinrich von Fürstenberg 'Waldow die bürg' mit allen Zugo-
börden (d. i. dem nahen Mühlbach, einem Wald bei Deisslingen und einer jähr-
lichen Gull von 4 Malt. Korn an letztem) Orti von Konrad Hagg, Bürger zu
Rottweil auf und lieh sie zu einem rechten Mannh-hen dessen Sohne Bernhard
Hagg. (FU. III S. 42 und 52.1 In dem vom Grafen Johann von Fürstenberg
für Hans Hagk von Villingen 1442 ausgestellten I.ehenbrief wird Waldau ein Burgstall
genannt. 1445 verkaufte Bernhard Hagg Waldau 'das Si bloss' stimmt den Dörfern
Weiler, Buchenberg, Marziswcilcr (Martinsweiler) etc. an den Grafen Ludwig von

C;»4]
 
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