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Kraus, Franz Xaver [Editor]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 2): Die Kunstdenkmäler des Kreises Villingen — Freiburg i.Br., 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.2147#0163
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I'56 KREIS VILLINGEN.

Der in einem Eintrag von 1498 im VUHnger Bürgerbuch vorkommende 'Brun von
Kürnegg, herr Wernhers sei. sune', dürfte hierorts der letzte seines Geschlechts
gewesen sein. Die Burg Kürneck, in welcher v. J. 1358 an die Stadt-Villingen vertrags-
mäßig das Oeffnungsrecht hatte, ging 1365 für die seitherigen Besitzer verloren.
Sie gehörte bis 1369 denen von Randeck, hierauf denen von .Neuneck, seit 1372
dem Kloster S. Georgen (1383 einige Monate lang dem Villingor Bürgermeister
Johann dem Heimbürgen). Nachrichten über ihr ferneres Schicksal sind sehr dürftig.
Dass einst auch eine Kapelle dabei stand, erfuhrt man aus einer Urkunde vom
4. October 1496, laut welcher der Konstanzer Generalvikar Daniel (Zehendcr) an
diesem Tage eine neue Kapelle zu Kürneck (capellam novain in Kurnegk) beim
Kloster S. Georgen zu Ehren des hl. Wendelin einweihte. Dieselbe muss nach
der Andeutung eines Gemäldes aus dem Ende des 17. oder Anfang des 18. Jhs.
(zu Villingen in Privatbesitz) am Kusse des Burgfelsens sich befunden haben. Die
Burg kam um das Jahr 1506 in den Besitz der Stadt Villingen; eine Urkunde
von 1498 nennt sie 'schloss' Kürneck, eine andere von 1500 schon 'Kurnegk das
burgstall' (Fürslenberg. Urkdb. IV 291), eine folgende von 1549, 'das alte
burgstall'. Das schon erwähnte Gemälde .zeigt sie als zweistöckiges Wohngebäude,
zu welcher eine steinerne Stiegt; von unten emporführte; an dasselbe schloss sich
am ('istlichen Ende ein massiver Rumlthurm an. Am Ende des vorigen und Anfang
dieses Jhs. wurde das Ganze bis auf den vorhandenen geringen Rest abgetragen;
die Steine fanden damals (181 1) Verwendung als Baumaterial bei Anlegung der
neuen nach Tribcrg führenden Kürnacht halst rasse.

Die jetzt häufige Bezeichnung 'Salvesl', urkundlich so 1 O03 (1358 Malfesche,
154g Alleseh) bedeutet wol .llerrenfeste' (Bück a. a. 0. unter Sal 4.) (R.)

Runienslhal. Kim- Viertelstunde südwestlich von der Stadt Villingen in
einem vom Wieselsbach durchllossenen Seilcnlhälchen hinter dem 1740 durch-
stochenen Querdamm des ehemaligen sog. Neuweihers erhebt sich ein etwa 3 m
hoher Rasenhügel, unter welchem Mauerreste bemerkbar sind. Um diesen Hügel
zieht sich ein noch fast 1 in tiefer Graben im Umkreis von 130 Schritten. Das
ganze Gewann führt jetzt noch den Namen: Im Uumisthal. Wozu jenes Gebäude
gedient habe, ist nicht zu ermitteln. Es gehörte zu dem ehemals hier liegenden
kleinen Dorfe, das urkundlich unter dem Namen: Rumstal, Runstal, Runnestal.
Rniuiistal, Rundistal, Rondistal (d. i. Thal des Rumo oder Runo) oft vorkommt,
so Oberrh. Zeitschr, IX S. 208. 223 arm, 1064. 1139. Freiburg. Diöceaanarch,
(rot. s. IVlrinuM XV S. 143. 152 ann. [112. Der Ort wurde kurz vor 1208
durch Konrad Vogt von Schwarzenberg tun 200 M. an das Kloster Salem und 125t)
von diesem au Villingen verkauft (Fürstenb. Urkdb. 1 211) und ging nun, da die
Bewohner in die Stadt zogen, ein. Eine Urkunde von 1501 fuhrt u, a, eine
Grenzmarke an *vlf dem alten hurkstall, genant Ruiuslall' (Fürstenb, Urkdb, IV
184). (R.j

Warenburg (Gm. Villingen). Eine Viertelstunde südlich von der Stadl
\ ilhi*^<-t«. da, wo aich der Höhenzug des Waicnbcrgs (50 m) östlich gegen das
Brigachlhal sauft absenkt, bemerkt man einen durchschnittlich 2,3 m hohen, gegen
Westen in die natürliche Bodenerhebung übergehenden Kidwall, au welchen sich

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