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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 5): Die Kunstdenkmäler des Kreises Lörrach — Tübingen u.a., 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.2149#0158
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h Im August 18ciS entdeckte der Vorstand der Bezirksbauinspektion Lörrach, Bau-

inspektor Forschner, bei einer Renovation der Kirche an den Gewölben und Wand-
flächen des Chors, unter dreifacher Tünche, ziemlich gilt erhaltene Gemälde aus der
Zeit vor der Reformation.

Durch sorgfältiges Abklopfen der deckenden Farbenschichten wurden an den sechs,
durch einfache Stränge voneinander getrennten Gewölbefeldem (vergi. Farbdrucktafel B)
der Reihe nach folgende Gemälde blossgelegt:

I) DasGewölbefeld «mächst dem Chorbogen zeigt in der Mitte einen Christus-
kopf auf dem Schweisstuch, gegen den zwei betende, schwebende Kuweiti guten gerichtet
sind, die weisse (JcviiMdmi;; t:-.-L<;vn, blauliche Flügel haben und sich einerseits auf rothem,
anderseits :mf b'aiieni Gründe abheben.

Fig. 70.

II) Das anstossende Gewölbefeki, durch einen Grat in zwei Flächen getheilt, zeigt
einerseits eine schön gemalte Engelfigur mit einem Spruchband, dessen Schriftzeichen
in gothischen Majuskeln ausgeführt sind, das Ganze auf rothem Grunde, anderseits einen
Adler mit einem Spruchband (zwei der evangelistischen Embleme, Matthaeus und
Johannes K.).

III) Das folgende, in gleicher Weise getheitte Gewölbefeld enthält einmal auf blauem
Grunde eine .grosse Engelfigur mit einem Stabe, das andere Mal eine auf braunrothem
Grunde mit einer Harfe.

rv) Das in der Hauptaxe liegende Feld zeigt links auf gelbem Grunde die
Krönung Mariae durch Gott Vater mit der Weltkugel in der Rechten (vielmehr durch
Christus, mit der Königskrone und Weltkugel K.), darüber den heiligen Geist in Gestalt
einer Taube, während rechts Gott Vater mit Christus am Kreuz und dem heiligen Geist
auf rothem Grund dargestellt ist.
 
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