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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0314
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MINTKKSTRASS. HOUHIIORlv

299

Die jetzige protestantische Kirche ist modern, doch sind Tlmrm und Chor noch alt.
Der Thurm, dessen Fenster und Thüre modernisirt sind, scheint noch der spätromanischen
Zeit anzugehören; er ist mit einem Satteldach gedeckt. Der spätgothische Chor ist aus
drei Seiten des Achtecks geschlossen, die Fenster entbehren des Masswerkes, das wohl
ausgebrochen wurde.

In der Kirche Grabstein einer Maria Theresia von Metsch, gest. 1738;
desgl. ein Grabstein des Daniel Bartoldus a Weselan Hannoveranus, in der
Kaiserlichen Armee Offizier, gest. zu Freiburg 1702, und drei andre, abgetretene mit
unleserlichen Inschriften.

Auf dem Kirchhof Grabstein (eines Pfarrers?); Relief mit Gott Vater mit der
Weltkugel.

An der Kirche eingemauert Grabstein eines Herrn von Dunkelspihl 1695,
mit Wappen; desgl. der Caroline Sophie von Gebier, geb. von Landholz,
gest. 1776.

Im Pfarrhause zwei zinnerne Kannen, sehr gute Arbeiten mit den Daten 1779 undzin
1784 und Maske (Figur der Gerechtigkeit mit Schwert; Wage und FE IN jj FE).

Ein Ortsadel de Hasela erw. zw. 1092 Not. fund. s. Georgii und 1221 (Mini-
sterialis Eginonis comitis de Ura, domini castri Friburc).

S. Gallen (s. 786) und S.Peter (1112) waren frühzeitig in Haslach begütert, dessen
Patronat von Heinrich Snewelin von Wiseneck 1329 an S. Märgen geschenkt {Z. XIII 85)
wurde. Der Ort wurde 1556 durch den Markgrafen von Baden-Duriach reformirt, und
blieb bis 1839 evangel. Pfarrei für Freiburg. (K.)

HINTERSTRASS

Zerstreute Berggemeinde im Thal der wilden Gutach, das erst seit dem 16. Jh.
besiedelt wurde. (Grossh. Baden, S. 850.) — Nichts von Bedeutung erwähnt.

HOCHDORF

Schreibweisen: Hochtorph z. J. 773 Cod. Laur.; in pago Brisagauginse in Villa qui
dicitur Hohohdhorof 804 S. Gall. ÜB. I 169; Hohtorf z. J. 977 (Fälschung) 12. Jh.; u. s. f.

Die einfache Pfarrkirche (curtis de Hodorf cum investitura ecclesie 1179 E. Neu-
gart c. II 588, 11S4, tit. s. Martini et Sebastiani) wurde wohl unter Benutzung einer
älteren Kapelle 1717 erstellt. Im Langhaus findet sich die mit einem Wappenschilde
gezierte einfache Grabplatte eines '1612 gestorbenen Pfarrherrn von Buchheim und
Hochdorf'. Emgangsthüre spätgothisch, schlechte Arbeit.

Von den Glocken ist nur eine noch älteren Ursprungs (Durchm. 0,86 m) und nach
der in einer Cartouche untergebrachten Inschrift 1699 durch Hans Heinrich Weitnauer
in Basel gegossen worden. (B.)

Ein Ortsadel wird zw. 1137 (über homo de Hochtorf) bis 1154 im Rot. Sanpetr.
erwähnt (FDA. XV 15 r f.).
 
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