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Kraus, Franz Xaver [Editor]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0525
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500

KREIS FRKIBÜRG.

In der Sakristei silberner Lavaboteller, Barockarbeit, bez. IE ... . Ein
zweiter Teller mit AGM .... GK 1769 ist kupferversilbert. — Zwei Barock-
kännchen. Eine reiche Barockmonstranz aus Kupfer. (K.) Ferner ein einfacher,
gothischer, silbervergoldeter Kelch, auf dessen sechstheiligem Knauf die Buchstaben
I • H • E • S ■ V ■ S eingravirt sind und der mit A ■ D • 1595 datirt ist. Ferner
ein Renaissancekelch des endenden 17. Jhs. mit hübschem, getriebenem Fuss
und ein Barock-Kelch, welcher neben den Buchstaben I-I-E-S-T-H-L
mit einem Wappen bezeichnet ist, das einen stehenden, eine Aehre haltenden
Mann zeigt.

Von den Glocken des Thurmes sind, abgesehen von einer gebrochenen, welche
das Datum MDLI trug und jetzt verschwunden zu sein scheint, vier älteren Ursprungs.
Die grösste (Durchmesser 1,05 m) stammt aus dem Jahre 1463, und ist mit den Relief-
bildem des h. Nikolaus, sowie eines Crucifixus zwischen Maria und Johannes geschmückt.
Ihre Umschrift Sautet:

m + dem + jor + bo + man + salt + faan + criftne + geöurt + in + tat + U +
unb + tu + jnr + ba + gns + mtrij + bumtnan + rofäolt + m + bem + namen +
goti + unb + m + ber + er + £ant + mmauf3 +

Eine kleinere Glocke (Durchmesser 0,80 m), unten am Rand mit einem schlechten
MarienbÜde in Relief geziert, ist nur wenig jünger (1472) und hat folgende Inschrift:

in + gore3 + namen + ba + man + satt + m + unb + ttttinu + jor + ba + taarb +
irij + gasen + in + urnjer + framen + eren + amen +

Ein Glöckchen von 1653 (Durchmesser 0,52 m) zeigt Maria mit dem Jesuskinde
und Johannes mit dem Kelch in Relief aufgegossen und oben die Worte:

IN - HONOREM • S ■ SERAPHICI - PATRIS - FRANCISCI - HANC •
CAMPANAM • FIERI ■ CVRARVNT • ANNO • DOMINI ■ M - DC - LIII ■
Die vierte Glocke (Durchmesser 0,92 m) mit reichen Ornamenten unter und Über
dem Schriftband, ist von Matthaeus Edel zu Strassburg 1725 gegossen worden. (B.)
Ich sah s. Z. noch eine weitere kleine Glocke mit der Inschrift:

ano • bamtnin(!) • ro - tat ■ L • bi • nater otman gai ■ mi(rij) -

Im Pfarrhaus sah ich ferner einige gute alte Bilder, so einen kleinen Venezianer

(Facciola 1705) und eine kleine bemalte Holzgmppe, Pietä (15. Jh.). (K.)

Im Erkerfenster eingelassen ein Stück eines Glasgemäldes, der Kopf des Schmerzens-
mannes, wohl vom Gegenstück zur Mater dolorosa in der Kirche herrührend.

Die Gottesackerkapelle, ein Bau des 19. Jhs., enthält keine älteren Werke.
Vor derselben steht jedoch ein Steincruäfixus, eine treffliche Arbeit. Der Corpus
Christi, gut durchgearbeitet, weist noch auf das 16. Jh., während die etwas weich be-
handelten Haare u. a. mehr den Anfang des 17. Jhs. als Entstehungszeit annehmen
lassen. (Wth.)

Im Saale des neuerbauten Rathhauses hängt am Fenster eine kleine Scheibe
(0,44 auf 0,34 m), die als Mittelbild den Bischof Nikolaus in derselben Darstellung wie in
der Kirche zeigt (mit dem Sudarium am Stab), wieder mit dem Gefangenen, den er an einer
 
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