AMT WALDKIRCH. — UNTERGL OTTERTHAI..
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spannt, dessen Rippen ohne Konsolen aus der Wand treten und dessen Scheitel durch
einen aufgelegten Schild betont wird, der jetzt restaurirt das Brustbild Mariae mit dem
Jesuskinde in Strahlenmandorla zeigt. Von den Fenstern ist ein altes erhalten, das der
Ostwand mit originellem Masswerk, ferner erscheint beachtenswerth das nach dem ange-
bauten Thurme führende spitzbogige Thürchen, auf dessen Scheitel sich ein Wappen
(rothes Kreuz in weissem Felde) und die Jahreszahl IXHS (1458) vorfindet, wohl das
Jahr der Erbauung des Thurms und Umänderung des noch älteren Chorraums zu seiner
mrpfrtt'uflqgSäiB,
Fig. 222. Unterglotterthal. Pfarrkirche, Grundriss des ehemaligen Chors und Tkurmts.
heutigen Gestalt. Der Thurm selbst, dessen Erdgeschoss, die ehemalige Sakristei, von Thurm
einem Kreuzgewölbe mit jetzt ausgebrochenen Rippen überspannt wird, geht nach drei,
durch schmale Spitzbogenfensterchen erhellten Stockwerken in den achteckigen Glocken-
raum über mit hohen, jetzt der Masswerke beraubten, gothischen Schallöffnungen.
Die Wände des ehemaligen Chors waren mit den grossen, belebten Standfiguren Wandgemälde
der 12 Apostel bemalt, die mit Spruchbändern in den Händen ringsum über einer
Quader- oder Teppichdekoration auf gemaltem Plattenboden standen. Darüber befanden
sich zwölf Brustbilder (vielleicht der 12 kleinen Propheten) und auch die Gewölbefelder
waren mit Malereien überdeckt, sind heute aber bereits restaurirt. Die zum Theil noch gut
erhaltenen und kenntlichen Gemälde mögen aus der zweiten Hälfte des 15.JI1S. stammen.
In der Sakristei wird ein hübscher Spätrenaissancekelch mit getriebenem Fuss Kelch
und aufgelegten Silberornament aufbewahrt, der neben einem aufgesetzten Wappen die
Umschrift trägt: MARIA • CAECILIA ■ WEIXLERIN . I680 ■
Das Westportal noch gothisch, darüber das Datum der Erneuerung:
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spannt, dessen Rippen ohne Konsolen aus der Wand treten und dessen Scheitel durch
einen aufgelegten Schild betont wird, der jetzt restaurirt das Brustbild Mariae mit dem
Jesuskinde in Strahlenmandorla zeigt. Von den Fenstern ist ein altes erhalten, das der
Ostwand mit originellem Masswerk, ferner erscheint beachtenswerth das nach dem ange-
bauten Thurme führende spitzbogige Thürchen, auf dessen Scheitel sich ein Wappen
(rothes Kreuz in weissem Felde) und die Jahreszahl IXHS (1458) vorfindet, wohl das
Jahr der Erbauung des Thurms und Umänderung des noch älteren Chorraums zu seiner
mrpfrtt'uflqgSäiB,
Fig. 222. Unterglotterthal. Pfarrkirche, Grundriss des ehemaligen Chors und Tkurmts.
heutigen Gestalt. Der Thurm selbst, dessen Erdgeschoss, die ehemalige Sakristei, von Thurm
einem Kreuzgewölbe mit jetzt ausgebrochenen Rippen überspannt wird, geht nach drei,
durch schmale Spitzbogenfensterchen erhellten Stockwerken in den achteckigen Glocken-
raum über mit hohen, jetzt der Masswerke beraubten, gothischen Schallöffnungen.
Die Wände des ehemaligen Chors waren mit den grossen, belebten Standfiguren Wandgemälde
der 12 Apostel bemalt, die mit Spruchbändern in den Händen ringsum über einer
Quader- oder Teppichdekoration auf gemaltem Plattenboden standen. Darüber befanden
sich zwölf Brustbilder (vielleicht der 12 kleinen Propheten) und auch die Gewölbefelder
waren mit Malereien überdeckt, sind heute aber bereits restaurirt. Die zum Theil noch gut
erhaltenen und kenntlichen Gemälde mögen aus der zweiten Hälfte des 15.JI1S. stammen.
In der Sakristei wird ein hübscher Spätrenaissancekelch mit getriebenem Fuss Kelch
und aufgelegten Silberornament aufbewahrt, der neben einem aufgesetzten Wappen die
Umschrift trägt: MARIA • CAECILIA ■ WEIXLERIN . I680 ■
Das Westportal noch gothisch, darüber das Datum der Erneuerung: