Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Rott, Hans; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 9,1): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Bretten (Kreis Karlsruhe) — Tübingen, 1913

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.1368#0185
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
AMT BRETTEN — ZAISENHAUSEN 167

s'ctissima nobis 1X99. Ausgeschlossen ist, daß dieser, eigentlich Maria geltende Spruch Liebfrauen-
etwa früher die andere Scheibe zierte. Zweifellos hängt das eine Bild mit der alten Glasgemälde
Pfarrkirche zusammen, die dem hl. Petrus geweiht war. Jedenfalls sind es zusammen-
gehörige Patronsbilder, beide 1499 hergestellt für die zwei Kirchen.

Glocken. 1. Die obere Umschrift, von Bogenfries und Palmettenkranz ein- Glocken
gefaßt, in gotischen Minuskeln: Zu Gottes lob und ehr brauch man mich. Wolfganng
Neidthardt in Ulm gos mich 1598 jar. Unten in römischen Majuskeln: Hans Vesenbeck
ein amptman war j Marcus sein sun der heiigen schar j zu Zeissenhaussen pfleger fein j
hat die glock gefei'tigt herein. Br. 0,95 m. — 2. Die Umschrift ebenso, von Maskarons
eingerahmt: Gelobet sey der Herr taeglich. Hans Melchior König in Speyer gos mich
anno /<$&,_ Herr Marcs Khune der gung Schultheis. Marcs Khune der alt. Hans
Adm Schertlin beide des gerichts. Georg Buer. Hans Georg Fuchs beide burgemeister.
Hans Georg Schaaf des rats. — 3. Auf dieser 1724 von Joh. Dan. Rohr in Heil-
bronn gegossenen, welche die Namen des damaligen Pfarrers M. Joh. Wilh. Lust-
nauer und des Schultheißen Marx Kuhn trägt samt dem Johannes der Apokalypse,
als Relief die metrische Inschrift in Kapitale: Gott geb das dieser glocken schall j
bewege unsere hertzen all \ mit freuden in die kirch zu gehen j und eifrig vor Gott
zu stehen.

Ehem. Peterskirche. Es ist die alte, 1295 erwähnte Ortskirche, deren Ehem.
Patronat die Herren von Sulzfeld und Bretten, später Maulbronn innehatten. Sie
wurde 1807 durch Blitz eingeäschert, 1834 abgebrochen und das tüchtige Baumaterial
für den Neubau der Dorfkirche verwendet. Am Eingang zum Kirchhof, in dem sie
stand, ein Grabstein als Bodenplatte, sehr abgetreten. Inschrift in gotischen Minus-
keln, mühsam zu entziffern: Ano dm m ■ cccc ■ lvm° ferä scüda ;/<'/ post ajl mane hora
octa obyt A I1! rig Hoffman r7tor huius ecYte cui[us anima requiesjcat in pace. Amen.
Sandstein. H. 2,05 m, Br. 0,95 m.

Rathaus. Ein ganz verputzter, zweistöckiger Fachwerkbau mit überkragenden Kathaus
Geschossen an der Fassade. Von 1611.

Haus Nr. 18. Großer zweistöckiger Riegelbau mit Bauinschrift: Dieses haus Häuser
hat Hanns Jerg Dauten W. in diesem jähr a. 1J34 durch Gottes hilff und gnad erbaut.
Dieses haus steht in Gottes hand Ist Dauten W. bekant. Darüber Steinrelief mit
Engelsköpfchen.

Haus Nr. 52. Das größte und älteste Fachwerkhaus des Ortes, mit breiter
Fassade, aus dem letzten Drittel des iö.Jhs., von Amtmann Hans Vesenbeck
errichtet, der auch auf der Glocke von 1598 verewigt ist. Auf dem Hoftor stand
noch vor einiger Zeit die Zahl 1557. Über der Haustür die Inschrift erhalten:
Hans Vesenbeckh hatt das haus baut und allzeit Gott vertraut. Die Obergeschoß-
schwelle ruht auf Knaggen, das weit ausladende Dach nach der Hofseite auf großen
Bügen. Im Erdgeschoß eine Schmiede eingebaut. Die alten breiten Fenster teil-
weise vermauert.

Haus Nr. 75. Riegelbau mit ausladendem Obergeschoß, tüchtigen Ver-
strebungen und Querriegeln. 17. Jh.

Haus Nr. 120. Eingemauerter Sandstein mit dem Handwerkszeug der Reb-
leute. Inschrift:
 
Annotationen