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Streklow, Suckow

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ä. Totenschild des Joachim Ehrenreich v. Kettelhacken,(1649—1699)/260 cm hoch,mit ovalem, aufHolz gemal- zzo
tem Brustbild, darum geschnitzter Rahmen mit Akanthusblattwerk und Waffenemblemen, alte Bemalung.
e. In der Turmvorhalle: Totenbrett von 1777 für Johann Daniel Detloff, gest. im Alter von iz Jahren.
fferrenliaus
Fachwerkbau in einfachen Formen des 18. Jh.
sucxoxv
Gutsdorf 24 km östlich von Templin.
i2zy bildete das Dorf „Lukowe" (wohl verschrieben für „Sukowe", vgl. Fidicin IV 169 Anm. 1) die Grenze von
Besitzungen des Klosters Walkenried (Riedel 2L XIII Z14). 1269 schenkte Heinrich v. Stegelitz dem von ihm ge-
stifteten Kloster Marienpforte Getreidehebungen von der Mühle vor dem Hof „Sukowe" (ebda. XXI 1). izz;
gab Markgraf Ludwig der Römer dem Prenzlauer Bürger „Kopkino IcabelStorph" die Vollmacht, den Hof„Sukow"
wieder aufzubauen (Gercken VI ;ii). 1Z7; hatte die wüste „Curia Sukow" 10 Hufen (Landbuch S. 16z). Johann
v. Stegelitz verkaufte 1458 den „hoff zu Suckow" an das Kloster Seehausen (Riedel 2L XIII 498), das 1498 mit
Friedrich v. Stegelitz um S. in Streit lag, den Kurfürst Johann Cicero zugunsten des Klosters entschied (ebda.
L XIII 50z). 1577 trat Kurfürst Johann Georg „den Sukow" bei Flieth nebst Zubehör an Otto v. Arnim ab
(Riedel XII 226; UB Arnim I 598).
Schrifttum: Kirchner, Boytzenburg, S. 140. — Fidicin IV i68ff. — Rud. Schmidt, Vor 70 Jahren im Kreise
Templin (Kreiökalender 1928 S. i7ff.)> — A. Arndt, Blüchers Gefangennahme bei Suckow (ebda. S. 80). —
M. Henning, Eine Wanderfahrt im Templiner Kreise (ebda. 19Z4 S. 81 ff.). — Sorge S. 52, 6i. — Rud. Schmidt,
Z2Z Siedlungen usw., S. Z9.
Herrenhaus
Äußeres: Laut Inschrift 17Z4 erbaut. Zweistöckiger Putzbau mit Mansarddach, Mittelrisalit von drei
Achsen auf der Vorder- und Rückseite, Flügel mit fünf Achsen. Im flachen Giebeldreieck das Arnim'sche
Wappen und die Inschrift: „soli deo gloria". In der zweiten Hälfte des 19. Jh. mit neuem Dach und neu
umrahmten Mansardfcnstern versehen, damals auch die Gartenterrasse und die Gestaltung des Schloß-
hofes unter Benutzung des nördlichen, rechtwinklig zum Schloß stehenden Seitengebäudes (ursprünglich
Brauerei). Das südliche, das vor dem Brand Orangerie und Bibliothek enthielt, ist neu errichtet.
Inneres: Die Raumeinteilung im wesentlichen noch die des 18. Jh. Dieser Zeit gehören an das Treppen-
haus mit dem geschnitzten hölzernen Geländer, die Wandgliederung des Gartensaales, die meisten Stuck- zzz, zz4
gesimse und die mit Muschelwerk verzierten Stuckkamine. Dagegen ist der gekachelte Kamin im Südflügel
zusammengesetzt aus den mit Wappen verzierten Kacheln der ehemaligen Ofen des Schlosses. Auch die
darin befindliche Eisengußplatte ist ebenso wie zwei andere im Obergeschoß aus dem 18. Jh.
Ausstattung: Vom Mobiliar des Georg Abraham v. Arnim sind noch erhalten:
Ein Schreibtisch, eine Standuhr und ein Tischchen, ferner ein japanisches Schreibpult in schwarzer Lack-
arbeit und einiges andere, darunter die heutige Einrichtung des Gartensaales. Aus dieser Zeit noch zahl-
reiche Bildnisse, u. a.:
L. Hans Georg v. Arnim (158z—1641), Ol auf Leinwand, dargestellt in ganzer Figur und Rüstung, zzz
194:110 cm. Erste Hälfte des 17. Jh.
b. Georg Abraham v. Arnim (1651—17Z4), Ol auf Leinwand, in ganzer Figur und in Marschalluniform,
im Hintergrund Schlachtgetümmel. Ursprünglich ein Brustbild, das später durch Anstückelung vergrößert
wurde. 240:12g cm. Diese beiden Bilder hängen über den Kaminen des Gartensaales. Ferner hängen im
Schloß einige gute Fürstenbilder des 18. Jh. aus dem Künstlcrkreis um Pesne. Besonders bedeutsam ein
Jugendbildnis Friedrich des Großen, Hüftbild, dargestellt in rotem Rock, 77:6z cm, und Bilder der Frauen
des Großen Kurfürsten, Friedrich I-, Friedrich Wilhelm II. und Friedrich des Großen in zeitgenössischen
Darstellungen. Erwähnenswert sind auch acht Bilder von Canaletto mit Ansichten aus Venedig und Rom.
park
Angeblich nach Entwürfen von Lenne, angelegt unter geschickter Ausnutzung des südlich vom Schloß ge-
legenen Sees.
 
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