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Brandenburg <Provinzialverband> [Editor]; Jerchel, Heinrich [Oth.]
Die Kunstdenkmaeler der Provinz Brandenburg (Band 3,2): Die Kunstdenkmäler des Kreises Templin — Berlin: Dt. Kunstverl., 1937

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https://doi.org/10.11588/diglit.45208#0160
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Ikomsdonk

157


<5> -1 L -2


14z. Thomsdorf. Kirche. Vorhalle
profilierten Leisten des 16. Jh. Im Mittelteil stäche Relieffiguren: Maria, Katharina und ein Bischof; in Z71
den Flügeln 12 kleine Heiligenfiguren unter Baldachinen, darunter die Heiligen Georg, Barbara, Dorothea,
Antonius, Margaretha, Maria, Magdalena, Jakobus und Petrus, die übrigen wegen der verlorenen Attri-
bute nicht eindeutig bestimmbar. Alle Figuren im 19. Jh. weiß, die wohl ursprünglich mit Malereien ge-
schmückten Außenseiten der Flügel braun überstrichcn. Bekrönung durch einen später angebrachten plastischen
Kruzifixus des 16. Jh. Kanzel vom Ende des 16. Jh. mit toskanischen Ecksäulchen. Empore und
Gestühl wohl aus dem 17./18. Jh. Einfache Holztür von 1580 (laut Inschrift) mit alten Beschlägen.
Ausstattung: a. Kelch, Silber vergoldet, 21 cm hoch, erste Hälfte des 16. Jh. An den Zapfen des Knaufes
die Buchstaben I. H. S. und Kreuzchen. Am Fuß kleine Kreuzigungsgruppe als Reliefauflage. Die dazu-
gehörige Patene 15 cm Dm., mit vierpaßförmiger Vertiefung.
b. Altarleuchter, Zinn, 44 cm hoch, mit säulenförmigem Schaft, laut Inschrift gestiftet 1816 von George
Liebenberg. (Fortunastempel, die Buchstaben W. F. und die Jahreszahl 180z, außerdem wappenartiges
Gebilde mit Flügeln.)
c. Schraubflasche, Zinn, 26 cm hoch, sechsseitig, 17. Jh. (Stempel mit Prenzlauer Beschau, Gießer Christian
Fischer, Gießerzeichen: Herz mit drei Blüten.)
6. Zwei hölzerne Kronleuchter von schöner schlichter Form, der eine vom Friedcnsfest 1815, der andere von
1866 mit neun Tüllen. Die Bemalung aus dem 20. Jh.
e. Fünf Blaker, Messing, in einfacher Form mit von Strahlen umgebenem Spiegelteller, zwei 1774 von Mit-
gliedern der Familie Ewaldtin gestiftet.
f. Bischofsfigur, Holz, 5z cm hoch, um 1500, halbrund, jetzt weiß gestrichen. Spuren von alter Bemalung.
Die Hände fehlen.
g. Kruzifixus, über dem Flügelaltar angebracht, ebenfalls mit Spuren alter Bemalung.
ki. Die einst in dem offenen Glockenstuhl auf dem Friedhof befindliche mittelalterliche Glocke hängt heute
in Rosenow (vgl. S. iz8, Z).

Äußeres: Die alten spitzbogigen Türen ver-
mauert, mit Ausnahme der West- und Süd-
tür. Vor dieser die Fachwerkvorhalle, die
nur noch den Giebel unverputzt zeigt. Spuren
der mittelalterlichen Fenster und einiger
Blenden noch erhalten. Die heutigen Fenster
aus dem 17./18. Jh. Im östlichen Giebel-
dreieck drei von der heutigen Dachschräge
überschnittene Blenden, aus denen sich er-
gibt, daß das einstige Dach steiler gewesen
sein muß. Die gesamten Mauern mit ab-
geschrägtem Sockelabschluß.
Inneres: Mit flacher verschalter Holzdecke,
West- und Südempore. Im Westen ein
Vorraum, der ursprünglich durch einen jetzt
bis auf eine Türöffnung vermauerten Spitz-
bogen mit der Kirche verbunden war. Die
Kirche scheint also einst für einen Westturm
angelegt worden zu sein.
Dach: Kehlbalkendach mit doppelt stehen-
dem Stuhl und Hahnenbalken, jedes vierte
Gespärre ein Binder (Abb. 444).
Einbauten: Flügelaltar, 110 cm hoch,
Ende des 15. Jh., auf einem Aufsatz mit
 
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