Addebüll, Ahrenviöl
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ADDEBÜLL
Dorfschaft im Kirchspiel Bordelum, südwestlich von Langenhorn.
HAUS FRL. SINA CHRISTIANSEN. Die alten Einrichtungsgegenstände bei Bau
des Hauses im 19. Jhdt. (Maueranker: 1855) aus einem Hause in Langenhorn hierher
übertragen. — Das kleine Zimmer rechts von der Diele bietet in der Behandlung der Wände
und Türen noch einen einheitlichen Eindruck von der Ausstattung der 2. Hälfte des
18. Jhdts. Die Wände sind mit Fliesen ausgelegt mit Mustern von großen Rosetten und
Sternen in hell und dunkel mangan. An der Ostwand darin zwei blaue Fliesenbilder einge-
legt, eines von vier Fliesen Breite und drei Fliesen Höhe, einen nach rechts schreitenden 325
pflügenden Bauer mit vier Pferden darstellend, im Vordergrund drei Schollen gepflügten
Landes, im Hintergrund ein retgedecktes Bauernhaus mit Scheunentor und eine Kirche,
alles in Rocaillerahmung. Das andere Bild, dreimal drei blaue Fliesen, stellt eine wei- 323
dende Kuh dar. — Die beiden Zimmertüren mit profilierten geschwungenen Rahmen. —
Neben der Eingangstür das alte Kiekfenster zur Diele mit Girlanden. — An der Innenwand
Alkoventür, mit geschwungenem Abschluß, weiß mit vergoldeten Girlanden und profi-
lierten Messingschilden. Daneben eingebaute Wanduhr mit hohem, schmalem Pendel-
kasten, weiß mit vergoldeten Girlanden. Der Uhrenkasten mit vergoldeter rechteckiger
Zifferblattumrahmung, mit getriebenen Darstellungen: Allegorien der vier Jahreszeiten
in den Zwickeln, ländliche Schäferszene darüber. — An der Wand zwischen den beiden
blauen Fliesengemälden Wandschränkchen mit Glastür, geschwungene Leisten und ge-
schwungener Abschluß. — Von weiterem Mobiliar bemerkenswert: eine Seekiste, quadra- 339
tisch, Eichenholz, dunkel gebeizt, mit geschnitztem Spiegelmonogramm PP mit Krone
darüber, ferner OLANd 1761. — Rollstock mit Schnitzwerk, in der Mitte Spiegelmono-
gramm PP (Poppe Pauls?), ANNO 1771. Vier geschnitzte Blüten. — Vor dem Hause
eine Beilegerplatte, Darstellung und Inschrift: DAS GERICHT SALOMON. 1. REG.
3. CAP. ANNO DNI 1682.
AHRENVIÖL
Dorf im Kirchspiel Schwesing, 12 km nordöstlich von Husum
WINDMÜHLE „Dorathea“, Holländer, Achtkantständerbau von Suhr, Hennstedt, 1895.
GAMMELGAARD, Untergegangener Edelsitz, etwa 600 m nördlich von
Ahrenviöl.
Schrifttum: Carstens, Goslar, Schloß Gammelgaard'gu Ahrenviöl. In : Jahrbuch des Nordfries. Vereins f.
Heimatkunde, Bd. 21, 1934, S. 138—143.
Auf das Vorhandensein eines mittelalterlichen Edelsitzes, der frühzeitig verschwand,
deuten mehrere Flurnamen, ein 1845 noch sichtbarer Graben, dessen Spuren in einer-
halbkreisförmigen Senkung erhalten sind, und dort gefundene Steine im Klosterformat.
— Auf einer Karte von 1774, die im Besitz des Dorfes Ahrenviöl ist, ist an der Stelle des
heute zugeschütteten Grabens in einem kreisförmigen Wasserstück ein Rechteck von
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ADDEBÜLL
Dorfschaft im Kirchspiel Bordelum, südwestlich von Langenhorn.
HAUS FRL. SINA CHRISTIANSEN. Die alten Einrichtungsgegenstände bei Bau
des Hauses im 19. Jhdt. (Maueranker: 1855) aus einem Hause in Langenhorn hierher
übertragen. — Das kleine Zimmer rechts von der Diele bietet in der Behandlung der Wände
und Türen noch einen einheitlichen Eindruck von der Ausstattung der 2. Hälfte des
18. Jhdts. Die Wände sind mit Fliesen ausgelegt mit Mustern von großen Rosetten und
Sternen in hell und dunkel mangan. An der Ostwand darin zwei blaue Fliesenbilder einge-
legt, eines von vier Fliesen Breite und drei Fliesen Höhe, einen nach rechts schreitenden 325
pflügenden Bauer mit vier Pferden darstellend, im Vordergrund drei Schollen gepflügten
Landes, im Hintergrund ein retgedecktes Bauernhaus mit Scheunentor und eine Kirche,
alles in Rocaillerahmung. Das andere Bild, dreimal drei blaue Fliesen, stellt eine wei- 323
dende Kuh dar. — Die beiden Zimmertüren mit profilierten geschwungenen Rahmen. —
Neben der Eingangstür das alte Kiekfenster zur Diele mit Girlanden. — An der Innenwand
Alkoventür, mit geschwungenem Abschluß, weiß mit vergoldeten Girlanden und profi-
lierten Messingschilden. Daneben eingebaute Wanduhr mit hohem, schmalem Pendel-
kasten, weiß mit vergoldeten Girlanden. Der Uhrenkasten mit vergoldeter rechteckiger
Zifferblattumrahmung, mit getriebenen Darstellungen: Allegorien der vier Jahreszeiten
in den Zwickeln, ländliche Schäferszene darüber. — An der Wand zwischen den beiden
blauen Fliesengemälden Wandschränkchen mit Glastür, geschwungene Leisten und ge-
schwungener Abschluß. — Von weiterem Mobiliar bemerkenswert: eine Seekiste, quadra- 339
tisch, Eichenholz, dunkel gebeizt, mit geschnitztem Spiegelmonogramm PP mit Krone
darüber, ferner OLANd 1761. — Rollstock mit Schnitzwerk, in der Mitte Spiegelmono-
gramm PP (Poppe Pauls?), ANNO 1771. Vier geschnitzte Blüten. — Vor dem Hause
eine Beilegerplatte, Darstellung und Inschrift: DAS GERICHT SALOMON. 1. REG.
3. CAP. ANNO DNI 1682.
AHRENVIÖL
Dorf im Kirchspiel Schwesing, 12 km nordöstlich von Husum
WINDMÜHLE „Dorathea“, Holländer, Achtkantständerbau von Suhr, Hennstedt, 1895.
GAMMELGAARD, Untergegangener Edelsitz, etwa 600 m nördlich von
Ahrenviöl.
Schrifttum: Carstens, Goslar, Schloß Gammelgaard'gu Ahrenviöl. In : Jahrbuch des Nordfries. Vereins f.
Heimatkunde, Bd. 21, 1934, S. 138—143.
Auf das Vorhandensein eines mittelalterlichen Edelsitzes, der frühzeitig verschwand,
deuten mehrere Flurnamen, ein 1845 noch sichtbarer Graben, dessen Spuren in einer-
halbkreisförmigen Senkung erhalten sind, und dort gefundene Steine im Klosterformat.
— Auf einer Karte von 1774, die im Besitz des Dorfes Ahrenviöl ist, ist an der Stelle des
heute zugeschütteten Grabens in einem kreisförmigen Wasserstück ein Rechteck von