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Brauer, Heinrich; Scheffler, Wolfgang; Weber, Hans
Die Kunstdenkmäler der Provinz Schleswig-Holstein (3): Die Kunstdenkmäler des Kreises Südtöndern — Berlin: Deutscher Kunstverlag, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.66538#0217
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Risum

213

b) Patene, Dm. 10,5 cm, an der Fahne unvollständiges Scheibenkreuz: ca. 5 mm vom
Silber wurde ringsum abgeschnitten!
Altarleuchter: Ein Paar Messing-Altarleuchter mit Eisendornen, H. ohne Dorn 211
37,3 cm. Reich profiliert, scharf abgesetzt. In Schaftmitte Balusterform. Erhabene
Antiqua-Inschrift am Lichtteller, a) „Anno 1617 Her Iohannes Adalwi". b) „Peter
Paisen Gatbarch Hansen". Ähnliche Leuchter in Lindholm.
Sammelbüchse aus Messingblech, schlichte zylindrische Form mit gravierten Linien;
am gewölbten Deckel der Einwurf und Antiquagravierung: „Bedencket den Armen /
Anno 1774". Höhe 14 cm.
Hierher gehört auch eine seit 1928 im Schlesw.-Holst. Landesmuseum zu Kiel be- 390
findliche Kollektenbüchse aus Waygaard, das früher nach Risum eingemeindet
war (so noch in Jensens Statistik 1840, S. 515), jetzt zu Fahretoft (vgl. Oldekop X,
S. 152). Die Kollektenbüchse wurde 1928 in Groß-Bombüll erworben. — Die acht-
seitige Wandung besteht aus Fischbein; oben und unten flachgewölbte Messingdeckel
mit Gravierung. Oberer Deckel mit Geldschlitz und Tragbügel. Am Scharnierschild
„Weyegart Anno 1679". Am oberen Deckel „Wol den Armen helpet de lehnet den
Hern, de wert en weder gudes vergelden. Prov. 19." Am oberen Rande „Einen fröh-
lichen Geber hat Gott lieb, 2 Cor IX". Am unteren Rande „Wor du kanst dar help den
nodtürftigen. hefstu vele so gyf rycklicken. im Böcklin Tob. 4 Cap." Der untere
Deckel trägt die gravierte Darstellung eines Almosengebers. Umschrift: „He heft uth
gestrowet und gegeven den Armen, sine Gerechticheit blyft in Ewicheit 2 Cor 9".
H. 12, Br. 8,5 cm. Die Fischbeinwandung ist beschädigt, manche Messingteile fehlen.
Im Schlesw.-Holst. Landesmuseum befindet sich noch eine zweite, sehr ähnliche 389
Kollektenbüchse, die wahrscheinlich aus der gleichen Gegend stammt (erworben 1934).
Sie war im 19. Jhdt. in Privatbesitz in Tondern. Undatiert, besser erhalten, Material
gleichfalls Fischbein und Messing. Gravierung ähnlich, Sprüche z. T. übereinstimmend.
H. 15,5 cm, Br. 10 cm.
Glocke: Eine 1733 von Armovitz, in Husum gegossene Glocke trug die Namen des
Königs Christians VI., des Amtmanns F. W. von Holstein, des Propsten Joh. Heinr.
Schrader, des Pastors Joh. Boethius und der Kirchenältesten, ferner drei Münzen mit
dem Bildnis Friedrichs IV.
Zum sechsten Mal wurde sie 1768 umgegossen, dieser Zustand noch vorhanden:
Bronzeglocke, Dm. 95,5 cm, Rocaillefriese am Hals und am Wolm. Text am Hals:
„me fudit Barthold Ionas Beseler Rendsburgensis Anno 1768", am langen Feld, Süd-
seite: „Tempore Christiani septimi d. g. regis Daniae et Norwegiae d. Ulrici Adolphi
comiti ab Holstein praefecti praefecturae d. Baltasari Peterseni praepositi praepositurae
Johannis Henrici Svsemihli pastoris loci, tune temporis sexta vice refusa sum."
Nordseite: „Soli deo gloria D. Christian Sibbern Sibbersen Lehnsvogt, Iver Boeteus
Sibbers, Hans Adolff Christian luratorum."
Pastorenbild J. J. Arends 1730. Öl auf Holz, in schlichtem Rahmen, 136X 123 cm.
Kniestück, graue Perücke. Blauer Vorhang. Links Bücherhaufen, in der aufgeschla-
genen Bibel der Text: „Luc 13, v. 24. Ringet danach dass ihr durch die enge Pforte
eingehet". Der Geistliche zeigt mit der rechten Hand auf diesen Text. Pergamentblatt
mit den Worten: GOTT segne die Riesumer Gemeinde". Rechts Inschrift: Joh. Joach.
 
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