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Garding
BÜRGERHÄUSER
AM MARKT. Südöstliche Häuserzeile zwischen Enge-Straße und Fischerstraße:
JVr. i: Eckhaus Enge-Straße und Am Markt: Altes Handelshaus (heute Dr. med.
157 Wörpel); Doppelhaus, Ziegel, verputzt; zum Markt eine zweifache Giebelfront mit je
drei Geschossen, die durch Gesimsbänder, „Schulteraufsätze mit Keileinlagen“, horizontal
unterteilt sind; der Eingang ehemals an der Engen Straße, heute über eine zweiseitige
Treppe Am Markt. Die Seite zur Engen Straße ist einstöckig mit zweistöckigem
Zwerchgiebelaufsatz. An der südlichen Hofseite eine hübsche doppelflügelige Empiretür.—
Beide Häuser sind unterkellert, Tonnengewölbe mit Stichkappen; die Eingänge gedrückt
rundbogig. —■ Einfacher Kehlbalkendachstuhl, die beiden Giebel mit Satteldächern. —
Inventar: In der Küche eine Renaissancetür mit geschnitztem Beschlagwerk und Vogel-
pilastern, schöne schmiedeeiserne Beschläge. — Auf dem Boden eine Truhe mit ge-
schnitztem Beschlagwerk und Löwenköpfen um 1650.
158 Nr. 6: Ehemaliges Diakonat: Geburtshaus Theodor Mommsens; einstöckiges
Giebelhaus, Ziegel, gekalkt; Giebelfront mit vier Achsen im Erdgeschoß, darüber horizon-
tales Gesimsband, in der Giebelspitze kleiner Spieß. —■ Rückwärtig im Osten ein Flügel-
anbau, dessen östlicher Giebel, unverputzt, durch drei Horizontalgesimse in Formsteinen
unterteilt ist, der Giebelsaum ist neu aufgemauert (ursprünglich Treppengiebel?), die
Fenster im Erdgeschoß vermauert, im Giebel ein Ulenloch. — Unter diesem östlichen An-
bau ein Doppelkeller mit Tonnengewölbe, am Durchgang Stichkappen; als Fußboden-
belag noch rote quadratische Ziegelplatten, sogenannte „Astracken“1; in der Wand
segmentbogige Nischen. — In einem Zimmer eine Mommsen-Erinnerungsstätte.
Westliche Häuserzeile zwischen Fischerstraße und Norderstraße:
Nr. 19)20: Bäckerei; Giebelhaus mit Langhaus kombiniert, klassizistisch um 1800.
ENGE STRASSE. Südliche Häuserzeile:
Nr. Früher Eandschreiberei, heute Amtsgericht. Einstöckiges Giebelhaus von
vier Achsen, unsymmetrisch; Ziegel unverputzt. Das Erdgeschoß durch ein Horizontal-
gesims vom Giebel abgesetzt. Auch der Giebel ist durch Gesimse (Wesersandstein)
zweifach horizontal unterteilt; die drei Fenster des ersten Giebelstocks, vergrößert, durch-
brechen das Gesims; im 2. Giebelstock drei vermauerte korbbogige Fensterluken; die
Archivolten in glasierten Steinen; im obersten Giebelstock ein kleines Fenster zwischen
wei vermauerten Bögen, kleiner Giebelspieß.
160 NORDERSTRASSE. Östliche Häuserzeile:
Nr. 20—28: Offensichtlich als einheitliche Siedlung gebaut. Meist Traufenhäuser mit
sieben Achsen mit kleinen, einstöckigen Zwerchgiebelaufbauten, symmetrisch, mit Mittel-
tür. Hübsches Beispiel einer geschlossenen dörflichen Siedlung.
Westliche Straßenzeile:
1 Vgl. Werner Rehder: „Altholländische Bauweise in Friedrichstadt an der Eider.“ Nordelbingen Bd. 1,
1923, S. 212.
Garding
BÜRGERHÄUSER
AM MARKT. Südöstliche Häuserzeile zwischen Enge-Straße und Fischerstraße:
JVr. i: Eckhaus Enge-Straße und Am Markt: Altes Handelshaus (heute Dr. med.
157 Wörpel); Doppelhaus, Ziegel, verputzt; zum Markt eine zweifache Giebelfront mit je
drei Geschossen, die durch Gesimsbänder, „Schulteraufsätze mit Keileinlagen“, horizontal
unterteilt sind; der Eingang ehemals an der Engen Straße, heute über eine zweiseitige
Treppe Am Markt. Die Seite zur Engen Straße ist einstöckig mit zweistöckigem
Zwerchgiebelaufsatz. An der südlichen Hofseite eine hübsche doppelflügelige Empiretür.—
Beide Häuser sind unterkellert, Tonnengewölbe mit Stichkappen; die Eingänge gedrückt
rundbogig. —■ Einfacher Kehlbalkendachstuhl, die beiden Giebel mit Satteldächern. —
Inventar: In der Küche eine Renaissancetür mit geschnitztem Beschlagwerk und Vogel-
pilastern, schöne schmiedeeiserne Beschläge. — Auf dem Boden eine Truhe mit ge-
schnitztem Beschlagwerk und Löwenköpfen um 1650.
158 Nr. 6: Ehemaliges Diakonat: Geburtshaus Theodor Mommsens; einstöckiges
Giebelhaus, Ziegel, gekalkt; Giebelfront mit vier Achsen im Erdgeschoß, darüber horizon-
tales Gesimsband, in der Giebelspitze kleiner Spieß. —■ Rückwärtig im Osten ein Flügel-
anbau, dessen östlicher Giebel, unverputzt, durch drei Horizontalgesimse in Formsteinen
unterteilt ist, der Giebelsaum ist neu aufgemauert (ursprünglich Treppengiebel?), die
Fenster im Erdgeschoß vermauert, im Giebel ein Ulenloch. — Unter diesem östlichen An-
bau ein Doppelkeller mit Tonnengewölbe, am Durchgang Stichkappen; als Fußboden-
belag noch rote quadratische Ziegelplatten, sogenannte „Astracken“1; in der Wand
segmentbogige Nischen. — In einem Zimmer eine Mommsen-Erinnerungsstätte.
Westliche Häuserzeile zwischen Fischerstraße und Norderstraße:
Nr. 19)20: Bäckerei; Giebelhaus mit Langhaus kombiniert, klassizistisch um 1800.
ENGE STRASSE. Südliche Häuserzeile:
Nr. Früher Eandschreiberei, heute Amtsgericht. Einstöckiges Giebelhaus von
vier Achsen, unsymmetrisch; Ziegel unverputzt. Das Erdgeschoß durch ein Horizontal-
gesims vom Giebel abgesetzt. Auch der Giebel ist durch Gesimse (Wesersandstein)
zweifach horizontal unterteilt; die drei Fenster des ersten Giebelstocks, vergrößert, durch-
brechen das Gesims; im 2. Giebelstock drei vermauerte korbbogige Fensterluken; die
Archivolten in glasierten Steinen; im obersten Giebelstock ein kleines Fenster zwischen
wei vermauerten Bögen, kleiner Giebelspieß.
160 NORDERSTRASSE. Östliche Häuserzeile:
Nr. 20—28: Offensichtlich als einheitliche Siedlung gebaut. Meist Traufenhäuser mit
sieben Achsen mit kleinen, einstöckigen Zwerchgiebelaufbauten, symmetrisch, mit Mittel-
tür. Hübsches Beispiel einer geschlossenen dörflichen Siedlung.
Westliche Straßenzeile:
1 Vgl. Werner Rehder: „Altholländische Bauweise in Friedrichstadt an der Eider.“ Nordelbingen Bd. 1,
1923, S. 212.