Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Oberdieck, Gustav; Rohling, Ludwig; Seeger, Joachim; Perseke, Helmut
Die Kunstdenkmäler der Provinz Schleswig-Holstein (Band 4): Die Kunstdenkmäler des Kreises Eiderstedt — Berlin: Deutscher Kunstverlag, 1939

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.66539#0147
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
St. Peter

143

Hals (nach Kirchenchronik 1680). — An der Hängekette neuere ovale Gedenktafel mit
Inschrift: „Zum Andenken der sei. Frau Margaretha Dorothea Jessen, geb. Hardings,
Königl. Strandvogt und Kirchen-Vorsteherin, geb. zu Osterhever den 10. Nov. 1798, gest.
zu St. Peter den 27 Febr. 1837, beerdigt den 5 März 1837.“ — Rückseite: „Zum An-
denken des sei. Herrn Hans Jessen, Königl. Strandvogt und Kirchen-Vorsteher, geb. zu
Tetenbüll den 18. Oktb. 1788 gest. zu Set. Peter den 22 Febr. 1837, beerdigt den 5 März
1837.“
Opfertruhe: Im Chor steht eine noch mittelalterliche Truhe, Holz (H. 90, L. 185,
T. 60 cm). Auf vier groben Füßen (H. 25 cm) erhebt sich die an den Schmalseiten ab- 124
gerundete, mit gekreuzten Eisenbändern dicht beschlagene Truhe, deren Deckel mit
einem altertümlichen Steckschloß verschlossen ist. Schlüssel dazu im Pfarrhaus; das
zweite Schloß gestohlen. Die Truhe soll in alter Zeit bei einer Sturmflut angeschwemmt
worden sein (?).
ATotenpult: Im Chor steht auch noch ein altes, stark ruiniertes Notenpult ähnlich
dem in Katharinenheerd.
Glocken: 1. von 1467 ; In der Spitze des Dachreiters, heute außer Gebrauch, die Maria-
Glocke (H. 48, Dm. 38 cm), Ton: H. Kleine, wohlgeformte Glocke mit dünnen Ringen
umzogen. Umschrift hoch am Hals (gotische Minuskel): „ego vocor Maria. Anno dm.
MCCCCLXV.“
2. von 1606: Im Dachboden des Westbaues am Glockenstuhl von 1833 die Melchior Lucas-
Glocke von 1606 (H. 100, Dm. 103 cm). —Krone aus sechs mit Maskarons und Perlstab ge-
zierten Bügeln. An Hals und Schulter Blattrankenfriese, dazwischen zweizeilige Inschrift
(Kapitale): „+ AUDIAT UT CHRISTUM CAMPANA. EGO CONVOCO CAETUS
IN LAUDEM. TURBAE SERVIO TOTA DEI + M. MELCHIOR LUCAS ME
FECIT. H. HERMEN HOYER STALLER. H. JACOB BORNHOLT. H. DIRICK
BECKER. BEIDE PREDIGERS. UN MARTEN VON HORSTEN. K. VN. SCHOL-
MEISTER. ANO 1606 +“. Auf einer Flanke kleines Petrus-Relief, ihm gegenüber mit
Schnurornament gerahmtes Feld mit Stifterinschriften: „BUNDI SWEINS. RADT
UND LENSMAN. PETER JACOBS LENSMAN. PETER FOCKENS. MEIN
MOMMENS. PETER MEINS. JUNGE IVER. PETER DETLEFS. BOYE LAVE-
RENS. OVE FOLVES. JACOB ERPS. FOCKE PETERS. BACKE FOLVES.
IEBE(?) MICHELS. HARLL(?) PETERS. DER KERCKEN THO S. PETER IN
EIDERSTEDE TWOLVE UN DINGHORING.“
*von 1667: Die größte Glocke, 762 kg schwer, Ton: A, von Asmus Claussen, Husum,
1667 gegossen, ward 1917 zerschlagen und zu Kanonenbronze abgeliefert.—Eine kleinere
Glocke von 1696 wird 1781 noch im Dänischen Atlas erwähnt.
Epitaphien. 1. Epitaph Horsten: An der Südwand des Schiffes das Epitaph des
Pastors Berend van Horsten (Holz, H. ca. 200, Br. 155 cm); schlichte Tafel mit aufge-
legten, kannelierten Rahmenpilastern, Gesims und Giebel, Anschwüngen und Unterschwung
aus Schweifwerk. (NachDän. Atl. 1560—1590.) 1756 erneuert und 1861 der Text kopiert:
„Anno 1593 d. 5. Febr. is de ehrwürdige un wohlgelehrde, H. Berend van Horsten, des
wohlehrenfesten un wohlweisen Herrn, Martini Horsten Borgemeister in de löbliche olde
Stadt Osnabrüge, eheliche Sön, gewesene Pastor tho Poppenbüll 41/2 Jahr, un alhier tho
S. Peter 37 Jahr selig im Herrn entschlapen, sines Olders im 66 Jahr. Der Seelen Gott
 
Annotationen