dung 10) und der Darbringung im Tempel (Abb. 12) die
biblische Erzählung unmittelbar weitergeführt. Die Spei-
sung des Propheten Elias und die Ruhe auf der Flucht
sollten die Lünetten der Aufsätze der Standflügel ein-
nehmen. Nur das Elias-Relief ist wirklich ausgeführt
worden (Abb. 15). In dem kleeblattförmigen Aufsatz
hätten die Auferstehung der Maria und ihre Himmel-
fahrt den Zyklus beschlossen.
Von der Predella haben wir gar nichts; sie ist wohl
nie begonnen worden. Vom Aufsatz aber waren die bei-
den fast vollplastischen Reliefgruppen der Apostelchöre
links und rechts vom leeren Grabe der Gottesmutter
schon vollendet, als die Arbeit eingestellt wurde. Sie
haben jahrhundertelang als eine Art mißverstandener
Stifterfiguren kleinen Maßstabes im Mittelschrein zu
Füßen der Maria gestanden, wie alte Stiche beweisen.
Neuerlich hat man sie von dort entfernt. Da sie einen
architektonischen Rahmen nicht besitzen, so lassen sie sich
heute nicht sinnvoll dem Altaraufbau einfügen.
Von den vier Reliefs, die der Krakauer Riß zu Seiten
des Schreines vorsieht, haben nur zwei, nämlich An-
betung der Könige und Darbringung im Tempel, dort
wirklich ihren Platz gefunden. Die Flucht nach Ägypten
war an dieser Stelle jedenfalls zunächst nicht vorgesehen,
sonst würde der Krakauer Riß dieses Thema nicht in die
Lünette des einen der beiden Standflügel versetzt haben.
Es muß demnach nach Anfertigung des Krakauer Risses
noch eine Planänderung stattgefunden haben, die Ver-
kündigung und Heimsuchung auf die Außenseiten der
Flügel verwies.
Die anderen großen Marien-Altäre der Zeit hatten zu-
meist der Krönung der Gottesmutter die Ehre der voll-
plastischen Darstellung im Mittelschrein vorbehalten
(Pachers Altar in St. Wolfgang, die beiden Altäre des
Meisters H. L. in Breisach und Nieder-Rottweil, der
Zwettler Hochaltar des Andreas Morgenstern u. a.). Den
Gedanken, der Geburt des Kindes und der Anbetung
durch die Hirten das Mittelfeld einzuräumen, teilt der
Bamberger Altar eher mit gemalten Altären (Dürers
Paumgartner-Altar, München, Alte Pinakothek, u. a.).
11
biblische Erzählung unmittelbar weitergeführt. Die Spei-
sung des Propheten Elias und die Ruhe auf der Flucht
sollten die Lünetten der Aufsätze der Standflügel ein-
nehmen. Nur das Elias-Relief ist wirklich ausgeführt
worden (Abb. 15). In dem kleeblattförmigen Aufsatz
hätten die Auferstehung der Maria und ihre Himmel-
fahrt den Zyklus beschlossen.
Von der Predella haben wir gar nichts; sie ist wohl
nie begonnen worden. Vom Aufsatz aber waren die bei-
den fast vollplastischen Reliefgruppen der Apostelchöre
links und rechts vom leeren Grabe der Gottesmutter
schon vollendet, als die Arbeit eingestellt wurde. Sie
haben jahrhundertelang als eine Art mißverstandener
Stifterfiguren kleinen Maßstabes im Mittelschrein zu
Füßen der Maria gestanden, wie alte Stiche beweisen.
Neuerlich hat man sie von dort entfernt. Da sie einen
architektonischen Rahmen nicht besitzen, so lassen sie sich
heute nicht sinnvoll dem Altaraufbau einfügen.
Von den vier Reliefs, die der Krakauer Riß zu Seiten
des Schreines vorsieht, haben nur zwei, nämlich An-
betung der Könige und Darbringung im Tempel, dort
wirklich ihren Platz gefunden. Die Flucht nach Ägypten
war an dieser Stelle jedenfalls zunächst nicht vorgesehen,
sonst würde der Krakauer Riß dieses Thema nicht in die
Lünette des einen der beiden Standflügel versetzt haben.
Es muß demnach nach Anfertigung des Krakauer Risses
noch eine Planänderung stattgefunden haben, die Ver-
kündigung und Heimsuchung auf die Außenseiten der
Flügel verwies.
Die anderen großen Marien-Altäre der Zeit hatten zu-
meist der Krönung der Gottesmutter die Ehre der voll-
plastischen Darstellung im Mittelschrein vorbehalten
(Pachers Altar in St. Wolfgang, die beiden Altäre des
Meisters H. L. in Breisach und Nieder-Rottweil, der
Zwettler Hochaltar des Andreas Morgenstern u. a.). Den
Gedanken, der Geburt des Kindes und der Anbetung
durch die Hirten das Mittelfeld einzuräumen, teilt der
Bamberger Altar eher mit gemalten Altären (Dürers
Paumgartner-Altar, München, Alte Pinakothek, u. a.).
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