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Kern, Otto [Hrsg.]
Die Gründungsgeschichte von Magnesia am Maiandros: eine neue Urkunde — Berlin, 1894

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https://doi.org/10.11588/diglit.4607#0006
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Über die Wanderungen der Magneten aus Thessalien nach Delphoi,
von Delphoi über Kreta nach Asien sind uns neben einzelnen Notizen bei
verschiedenen Schriftstellern auch zwei zusammenhängende Erzählungen bei
Parthenios und Konon erhalten, bei ersterem nicht der Magneten halber und
der völkergeschichtlichen Bedeutung" ihrer Wanderungen, sondern allein wegen
der Liebesabenteuer des Ktistes und Archegetes von Magnesia am Maiandros,
des Leukippos. Die Überlieferung über die Wanderzüge der Magneten hat
mancherlei Variationen und ist von den Modernen verschieden behandelt
worden, am eingehendsten von O. Rayet in seinem in Gemeinschaft mit dem
Architekten A. Thomas herausgegebenen Werke Mild et le Golfe Lalmiquc,
Paris 1877 tome ftrcmicr, das uns der ausgezeichnete französische Gelehrte
leider unvollendet hat hinterlassen müssen. Jetzt haben die Ausgrabungen in
Magnesia, welche im Auftrage der Generalverwaltung der königlich preufsischen
Museen in den Jahren 1891 —1893 unter Karl Humann's Leitung ausgeführt
sind '), unter den über jede Erwartung reichen Inschriftenfunden einen .Stein
ans Tageslicht gefördert, welcher fortan der Ausgangspunkt für alle Forschung
sein wird, die sich mit der Stadtgründung der thessalischen Magneten im
Thale des Maiandros beschäftigt. Die Zuversicht, dafs diese Inschrift in allen
philologischen Kreisen Interesse erregen wird, hat in mir den Wunsch ent-
stehen lassen, den schönen Fund aus der Masse der Inschriftenfunde schon
jetzt herauszuheben und ihn als kleine Gabe einem der Meister unserer
Wissenschaft darzubringen, welchem in diesen Tagen das seltene Glück be-
schieden ist, auf eine fünfzigjährige reichg-esegnete Thätigkeit als Universitäts-
professor zurückzublicken. Dafs ich die erste Bearbeitung der inschriftlich
überlieferten MArXHIIAS KTIEE2 jetzt Ernst Curtius an seinem Ehrentage
vorlegen darf, dafür schulde ich grofsen Dank Herrn Geheimrat R. Kekule,
welcher mir mit Genehmigung des Generaldirektors der königlichen Museen,

•) Vgl. den Vortrag K. Kekule's in der MiirzMtzung der hiesigen archäologischen Gesellschaft
Archäolog. Anzeiger l894> 7"'
 
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