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Kern, Otto [Editor]
Die Inschriften von Magnesia am Maeander — Berlin, 1900

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https://doi.org/10.11588/diglit.4618#0036
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XXX

hat Alpha einen geraden Querstrich. In diese Zeit gehört wohl auch noch Nr. 13, die nur in einer
Abschrift von F. Winter vorliegt. Auffallend ist das von Winter notierte P, in dem man den Ein-
fluss der römischen Schrift vermuten könnte wie auf Nr. 205. wo dieselbe Form des P begegnet, und
wie auf der in Pergamon gefundenen Inschrift für G. Norbanus Flaccus Cos. 38 v. Chr. (Nr. 416).
Vielleicht kann man bei Nr. 205 an beabsichtigten Archaismus denken, wie er aus attischen Inschriften
der hadrianischen Zeit bekannt ist. Vgl. z. B. die im Dionysion am Westabhang der athenischen Burg
gefundene Altarinschrift KOPOTPOcDO PAPA APTE MIN Athen. Mitth. XXI (1896) S. 266.
Bei Nummer 13 möchte ich dagegen einen Irrtum Winters für das wahrscheinlichste halten.

Sicher in das III. Jahrhundert v. Chr. gehört nun noch, wie F. v. Hiller. dem dieser Fund
verdankt wird, erkannt hat. Nr. 203, die Kopie eines in der x^pa Xa\Kig zwischen Teos und Erythrai
aufgestellten Dreifusstiscb.es. Hier begegnet uns, allerdings nicht streng durchgeführt, die für diese
Zeit charakteristische Kleinheit von 0, das dann stets über der Linie erscheint. (Das 0 in eKelvoc;
(Z. 2) kann nicht in Anschlag gebracht werden; seine Kleinheit ist durch den Baummangel
hervorgerufen). Es giebt aber keine einzige Inschrift aus Magnesia, auf der die Kleinheit von 0 0 Q
so klar hervortritt wie z. B. auf der Weihinschrift vom Arsinoeion in Samothrake (Conze, Hauser,
Benndorf Neue archaeologische Untersuchungen auf Samothrake II S. 1.11), die in die beiden ersten
Decennien des III. Jahrhunderts gehört, auf der Hippomedonurkunde ebendaher (Athen. Mitth. XVIII
(1893) S. 348, Dittenberger Sylloge I2 nr. 221). die zwischen 239 und 223 verfasst sein muss, und
auf den pergamenischen Urkunden der Königszeit, nach denen man diese Inschrift in die Zeit von
Attalos I setzen würde. Aber man muss möglichst hoch in das III. Jahrhundert hinaufgehen; denn
die Tychoninschrift steht in ihren Formen den ersten Nummern der Sammlung viel näher als den
Wandinschriften des II. Jahrhunderts. S. die Textabbildung auf S. 136.

Die grösste Masse von Urkunden besitzen wir aus dem Anfang des IL Jahrhunderts v. Chr.,
die durch Nr. 15 ff. sicher datiert sind. Während auf dem bisher erwähnten Schriftdenkmalen ein
Streben nach Einfachheit und Klarheit bemerklich ist, beginnt um das Jahr 200 eine zierlichere,
schwungvollere Schrift, wie sie uns für diesen Zeitraum zunächst überrascht. Es sind das vor allem
die Wandinschriften der Agora, zu denen als einziges aus dem Tempelbezirk stammendes Stück
Nr. 14 tritt, das wahrscheinlich von der Wand des Hermogenestempels stammt. Die Buchstaben-
formen weisen in ihren Elementen deutlich in die hellenistische Zeit; Pi hat immer einen kurzen
Schenkel, bei My sind die beiden äusseren Hasten stets noch schräg gestellt, und lediglich durch
die die Enden der Buchstaben bezeichnenden kurzen Striche wird der jüngere Charakter der Schrift
hervorgerufen. Denn die Enden der Buchstaben laufen nicht mehr in Knöpfe aus, die den natür-
lichen Endpunkt bilden; sondern sie sind als selbständige Verzierungen mehr angeklebt wie als
selbstverständliche Ausläufer der Hauptlinien behandelt. Trotzdem trägt die Schrift durchaus einen
monumentalen Charakter, vor allem bei den Königsbriefen der Pfeilerwand, die in prächtigen
Buchstaben auf den weissen Marmor eingehauen sind. Die Linien waren mit brauner Farbe
ausgefüllt, wie Herr Possenti an einer geringen Spur erkannt hat. Die Schrifthöhe ist verschieden,
am grössten (im Durchschnitt 0,012) bei den Königsbriefen (Nr. 18. 19. 22. 23. 24) und bei dem
gefälschten Kreterdekret (Nr. 20), kleiner (etwa 0,01) bin den übrigen Inschriften von Nr. 25 bis
Nr. 84. Zu minutiös und mehr dem subjektiven Empfinden entsprechend, für die Wissenschaft
auch völlig gleichgültig wäre der Versuch, hier die Hände verschiedener Steinmetzen unterscheiden
zu wollen, obwohl es sehr wahrscheinlich ist, dass Nr. 17. die sogen, laicnc; Mayviiaiaq, von einer
anderen Hand eingehauen ist als z. B. die Antiochosbriefe (Nr. 1.8. 19) und das unter ihnen stehende
Psephisma der Kreter (Nr. 20). Charakteristisch ist, dass die Buchstaben weit auseinander stehen;
namentlich auf den grossen Urkunden der Pfeilerwand. In den Anmerkungen zu den einzelnen
Nummern ist diese Schrift stets als erste Periode bezeichnet worden zum Unterschied von der zweiten
(Nr. 85—87). Alle diese Wandiuschrifteu sind sehr sorgfältig eingehauen, darin ausserordentlich
verschieden von den Siegerinschriften der Pujuaia, die auf den Architraven derselben Pfeilerwand
stehen (Nr. 88 a—m). Nur da, wo die Inschriften ausnahmsweise auf Rasur stehen, sind die Züge

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