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Kern, Otto [Hrsg.]
Die Inschriften von Magnesia am Maeander — Berlin, 1900

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https://doi.org/10.11588/diglit.4618#0007
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I. Die Entdeckung der Inschriften.

27"

JDie erste Inschrift aus Magnesia am Maiandros wurde im Jahre 1757 bekannt, als »1. van
Egmont und J. Heimann ihre Heizen door en gedeelte van Europa, Klein-Asien, verscheide Eilanden
van de Archipel etc. veröffentlichten1). Den Ort, von dem sie stammte, hielten die Entdecker freilich
für die Stelle von Herakleia am Latmos; denn Magnesia glaubte man damals in der oberhalb von
Aidin (früher Güzel-Hissar genannt) gelegenen Ruinenstätte zu erkennen, wo vielmehr das alte Tralles
gelegen hat2). Erst W. R. Hamilton hat nach einer Mitteilung Martin Leake's Journal of a tour
in Asia Minor London 1824 p. 242. 349 die Trümmer von Magnesia erkannt in der Nähe eines jetzt
verschollenen Dorfes Ene-Bazar8). Das heute in der Nähe der Ruinen befindliche Dorf heisst Tekke.

') I Band Leiden 1757 Brief X p. 128. Es ist die Grabschrift Xr. 305 dieser Sammlung'.

ä) Paul Lucas Vbyage l'ait en ^IDCCXIV par ordre de Louis XIV dans la Turquie, l'Asie, Sourie etc. Amster-
dam MDGCXX i p. 159; Poeoeke Beschreibung des Morgenlandes und einiger anderen Länder übersetzt von Chr. E.
v. Wmdheim 111 80 Erlangen 1755; lt. Ohandler Travels in Asia minor 1775 S. 206. Der französische Übersetzer von
Chandlers Werk Barbie du Bocage (Paris 1806) setzte dagegen Magnesia bei Jermanseik (De'irmendjik) an. wo sich
Ruinen einer grösseren Stadt nicht befinden, sondern nur einige Inschriften gefunden sind (Xr. 115. 194. 256. 305. 365).

;!) Vgl. James Rennel A treatise on the comparative geography of Western Asia I London 1838 p. 389 (vgl.
II 28). Gebräuchlicher ist die Namensform Inek-Bazar; so z. B. auf H. Kiepert's Karte vom westlichen Kleinasien.
Vgl. Rayet Milet et le Golfe Latmique S. 118,2. Die vom Lethaios (Naiblii-tchai) durchströmte Ebene heisst heute
A'ineh-Ovaasi; nach liayot steckt in Ai'neh noch der Name Magnesia.

Inschriften von Magnesia. 1
 
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