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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 15.1899/​1900

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen und Sammlungen - Vermischte Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.12046#0251

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nem^künstlerischen Schaffen angethan. Mir.Vorliebe
behandelte Eschke Motive aus den ;{nördlichen
Küstengegenden Deutschlands, wie auch Englands,
Frankreichs und Norwegens. Auch als Lehrer war
Eschke thätig. Zahlreiche Berliner Landschafter,
wie Douzette, Körner, Sattzman, Otto und Richard
Eschke, die Söhne des Verewigten, sind aus dessen
Schule hervorgegangen. — Der Festakt der Akademie
zu Ehren des siebzigjährigen Knaus fand, wie ge-
plant, am 12. Januar statt. Im Anschluss an ihn
wurde die Ausstellung von Werken des Gefeierten
eröffnet, über die auf S. 238 berichtet wird. Das
abendliche Kostümfest im Künstlerhause brachte
die würdig verlaufene Knaus-Feier zum heitersten
Abschluss. — Der Kunsthistoriker Dr. Georg
Voss ist vom Grossherzog von Weimar durch
die Verleihung des Professor-Titels ausgezeichnet
worden.

= MÜNCHEN. Der Herausgeber unserer Zeit-
schrift, Friedrich Pecht, ist auf seine Bitte von
der Funktion eines Mitgliedes der hiesigen Galerie-
kommission enthoben und an seiner Stelle der
Akademie-Direktor a. D. F. A. v. Kaulbach zu-
nächst auf fünf Jahre in gleicher Eigenschaft ernannt
worden. Als neueste Porträtschöpfung des letzt-
genannten sei ein unlängst im hiesigen Kunstverein
vorgeführtes Repräsentationsbildnis Kaiser Wil-
helms II. erwähnt. Der Monarch ist in Admirals-
uniform dargestellt, auf freier Terrasse stehend,
vor einem Kriegshafen, dessen Schlachtschiffe im
Hintergrunde sichtbar werden. — Der Bildhauer
Professor Adolf Hildebrand ist von der philo-
sophischen Fakultät der Universität Erlangen zum
Ehrendoktor ernannt worden. I322)

VON AUSSTELLUNGEN

v. V. WIEN. Das Künstlerhaus hat seit kurzem
grossen Zuspruch. Das haben die Klubbisten vom
Aquarell und Pastell, von Radiernadel und Stift ge-
than. Die vierzehnte Ausstellung des Aquarellisten-
Klubs ist in der That eine Sehenswürdigkeit. Der
Secession wird schon bange, dass sie dort so viel
Moderne findet. Wie nahe sich Wienzeile und
Karlsplatz liegen, weiss man jetzt. Dort Olbrich,
hier Urban! In beiden Künstlern der angewandten
Kunst verkörpert sich die dekorative Moderne in
Wien. Betritt man die Hauptstockräume des Künstler-
hauses, wo Urban und Lefler mit ebenso viel Ge-
schmack als Eigenart den modernsten Rahmen für
die Specialitäten-Ausstellung der Klubbisten ge-
schaffen, so braucht man eine gute Weile, um vom
Rahmen aufs Bild selbst zu kommen. Ver Sacrum
weht durch die Räume. Die zarten, leisen Farben
der Wände, das tiefe Mahagoni des Leistenwerks,
das Schnörkelspiel und die Kurvenlinie, Vitrinen,
Möbel und Kleinzeug, alles spricht die Sprache der
Secession, die man in den Bildern und Skulpturen
wiederfindet. Unter der grünen Flagge! Die Damen
verlieben sich in die köstlichen Nippes und Schmuck-
gebilde, das Interesse gipfelt in einem Damensalon
(Lilaseide und Mahagoni), welchen Urban für das von
ihm in Galantha für den Grafen Karl Esterhazy im
Secessionsstil erbaute Schloss Szent Abraham ge-
schaffen hat. In der Ausstellung selbst erhält der
so früh dahingeraffte Prager Pariser Ludwig Marold
die meisten Stimmen. Seine Freunde und Freun-
dinnen von den iFliegenden^ herzählen nach vielen
Tausenden und wer in dem Kabinett voll Alarold-

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