t-Z§> DENKMÄLER - VERMISCHTE NACHRICHTEN
Parteigenosse des Verstorbenen geschaPfen. Auf WIESBADEN. Die Wiesbadener Gesellschaft für
einem Sockel erhebt sich die Erzbüste des Toten " bildende Kunst besteht nunmehr seit einem
vor einer dunklen Wand aus geschliffenem Granit. Jahre und darf mit einiger Freude auf Erstrebtes
In die Vorderseite der Wand ist ein Erzrelief ein- und Erreichtes zurückschauen. Die ersten Erwer-
gelassen, das die Idealgestalt der Wissenschaft zeigt, bungen der Gesellschaft galten einer Sammlung von
einem Eisenarbeiter als Vertreter des Proletariats ca. dreissig Plaketten und Medaillen der bedeutend-
einen Lorbeerkranz reichend. sten französischen Meister, einem Jugendbilde von
Hans Thoma, zwei kleine Kinder mit Hühnern dar-
/^HARLOTTENBURG. Aus dem engeren Wett- stellend und endlich einem Kupferstichwerk DOrer's
^ bewerb um das hier zu errichtende Kaiser und den Gemälden des Velazquez in den besten
Friedrich-Denkmal ist Professor Josef Uphues als vorhandenen Wiedergaben. Eine Velazquez-Aus-
Sieger hervorgegangen. Stellung hatte im Februar stattgefunden, eine Anders
Zorn-Kollektion folgte im März, im Juni kam die
IJAMBURG. Die Grössenverhältnisse des Münchener Wander - Ausstellung künstlerischer
11 ScHAUDT-lederer'schen Bismarck - Denkmals Photographien nach Wiesbaden; die Plaketten-Aus-
wurden unlängst mit Hilfe eines Kulissenmodells Stellung im Oktober, aus der die Ankäufe erfolgten,
erprobt und festgestellt. Die ganze Denkmals-An- umfasste ca. sechshundert Werke; den Beschluss
läge wird eine Höhe von 30 m erhalten, davon im verflossenen Jahr bildete die Dürer-Ausstellung,
kommen 12 m allein auf die Granitfigur Bismarcks. Bei den altmeisterlichen Ausstellungen wurden den
Mitgliedern eingehende Führer überreicht. Zu den
iirniiiPAirrr ui/tniu/Miwu Vortragsabenden kamen Direktor Deneken aus Kre-
VERMISCHTE NACHRICHTEN feld, Professor Neumann aus Heidelberg und Direktor
Weizsäcker aus Frankfurt. Ein junger Wiesbadener
DERLIN. Die Leitung des preussischen Unter- Kunsthistoriker, Dr. Waldschmidt, hielt in der Ge-
*-* richtswesens lässt gegenwärtig in einigen mehr Seilschaft seinen ersten Vortrag, er hatte als Thema
als sechsklassigen Volksschulen Berlins Versuchs- »Donatello« gewählt. Referierabende fanden be-
weise im Zeichnen unmittelbar nach der Natur sonderen Anklang bei den Mitgliedern. Abende, an
unterrichten. Die Lehrer sind angewiesen, alle hier- denen einheimische Kunstfreunde drei bis vier kurze
bei gewonnenen Zeichnungen, gute wie verdorbene, Referate über mannigfache auf Kunst bezügliche
aufzubewahren und samt den sonstigen Erfahrungen Themen hielten. Für die Interessen der künstle-
im Jahre 1903 dem Minister einzureichen. Es soll rischen Photographie ist eine besondere Sektion der
dann darüber Beschluss gefasst werden, ob die Gesellschaft thätig; ferner hat es der Vorstand für
moderne Methode des Zeichnenunterrichts an allen richtig erachtet, Lehrerinnen für Zeichenunterricht
preussischen Volksschulen einzuführen ist. — Der zu unterstützen, in der Ueberzeugung, dass besserer
Tarif für den Transport von Kunstwerken, den der Zeichenunterricht in unseren Schulen eines der
Verein Berliner Künstler für seine Mitglieder mit wichtigsten Erfordernisse für Anbahnung künstle-
der hiesigen Speditions-Firma Gustav Knauer ver- rischer Kultur in Deutschland sei. Als nächste
einbart hat, dürfte auch andernorts interessieren: Unternehmungen sind eine möglichst umfassende
1. Transport unverpackter Bilder resP. Abholen derselben. Ausstellung Frankfurter Maler und vor Ostern eine
Bis zu 8 qm Grösse pro qm 0,60 M., minimal 0,60 M., grössere Ausstellung gesunder, religiöser Kunst beabsichtigt.
Bilder pro qm l M. — Auch ausserhalb der Gesellschaft ist von mancher-
2. Verpackung. Pro qm 0,50 M., minimal 0,50 M. , • prfrP1,i;phpm 711 hprirhfpn Flip Miispnmcvpr
3. Transport zur Bahn und Expedition. Pro 100 kg 0,75 M., lei trtreulicnem ZU Dericnten. Die JHUSeitmS\er-
minimal werden 50 kg berechnet und bei höherem Gewicht von waltung hat ein mannliches Porträt von lenbach
50 zu so kg nach oben abgerundet. aus Privatbesitz erworben. Nacheinander sind in
4. Leihgebühr von Kisten. Bis zu sechs Wochen ein .__i . . ,, fÄi-___ Ti,^m. ■ T.w.™*.r. i _.,„ . „..
Fünftel des Wertes, bis zu drei Monaten ein Viertel des Wertes, den letzten Jahren THOMA, TrÜBNER und LENBACH
bis zu achtzehn Monaten ein halb des Wertes. in unsere Galerie eingezogen; Thoma ist nunmehr
505^Zom'anbfe"'gu-8 ausländiscner Sendungen. Pro loo kg mit zwei Werken vertreten. Die Gesinnung dieser
6. Arbeitslohn am Zollamt. Pro 100 kg 0,40 M., minimal Ankäufe bürgt dafür, dass auch in Zukunft nur
0,40 M. Verständiges auf diesem Gebiet geschehen wird.
— Ein wichtiges Ereignis für Wiesbaden war die
TV/TÜNCHEN. Die Modelle der als Schmuck der Vollendung der Mädchenschule auf dem Schloss-
*▼•» Luitpoldbrücke bestimmten Figuren der vier platz. Baurat Genzmer hat die Schule entworfen
bayerischen Stämme gehen ihrer Vollendung ent- und erbaut. Es ist ein farbenfreudiges, stimmungs-
gegen. Die Ausführung in Stein der von den Bild- volles, im besten Sinne modernes Werk. Genzmer
hauern H.Hahn, A. Dru.mm, E. Kurz und B.Schmitt hat freilich viele Angriffe erdulden müssen, aber
im Auftrage des Prinz-Regenten entworfenen Bild- allmählich scheint sich doch die Einsicht zu ver-
werke wird auf der Brücke selbst in Angriff ge- breiten, dass Wiesbaden allen Grund hat, auf seinen
nommen werden. — An den beiden Seiten der Auf- Stadtbaumeister stolz zu sein. — In Bangers Kunst-
gangstreppe zur Feldherrnhalle werden aus Mitteln salon lernte man eine Reihe begabter, junger Künstler
der Pschorr-Stiftung zwei Kolossal-Löwen angebracht. kennen, von Schlippenbach, der einen Teil des
Um die Grösse endgültig zu bestimmen, war von Jahres in Wiesbaden lebt, hentschel-Meissen und
Prof. v. ROmann, der die Löwen ausführt, ein in die Münchener Phalanxgruppe, in der Hüsgen und
Gips und Leinwand hergestelltes Modell angefertigt Kandinsky für uns neue Erscheinungen waren;
und unlängst zur Besichtigung aufgestellt. Die auch Hecker, ein Wiesbadener, hatte seine Ar-
Löwen werden in Laaser Marmor (Tirol) ausgeführt beiten des letzten Jahres gesandt. Späterhin rief
und können voraussichtlich im Jahre 1905 zur Auf- Vogeler-Worpswede mit einer grossen, sehr in-
stellung kommen. — Für ein Pettenkofer-Denkmal teressanten Kollektion Anerkennung und Wider-
wurde aus städtischen Mitteln ein Zuschuss von spruch, Freude und Entsetzen in hiesigen Kunst-
25 000 M. bewilligt. kreisen hervor. Endlich sind noch die Vorträge
von Professor Thode, Heidelberg, zu erwähnen, die,
r\ÜSSELDORF. Professor Fritz Roeber wurde im >Verein für Künstler und Kunstfreunde« ge-
beauftragt, ein Bild des deutschen Kronprinzen halten, ganz ungewöhnlich warme Teilnahme beim
zu malen. Publikum fanden. Off.
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Parteigenosse des Verstorbenen geschaPfen. Auf WIESBADEN. Die Wiesbadener Gesellschaft für
einem Sockel erhebt sich die Erzbüste des Toten " bildende Kunst besteht nunmehr seit einem
vor einer dunklen Wand aus geschliffenem Granit. Jahre und darf mit einiger Freude auf Erstrebtes
In die Vorderseite der Wand ist ein Erzrelief ein- und Erreichtes zurückschauen. Die ersten Erwer-
gelassen, das die Idealgestalt der Wissenschaft zeigt, bungen der Gesellschaft galten einer Sammlung von
einem Eisenarbeiter als Vertreter des Proletariats ca. dreissig Plaketten und Medaillen der bedeutend-
einen Lorbeerkranz reichend. sten französischen Meister, einem Jugendbilde von
Hans Thoma, zwei kleine Kinder mit Hühnern dar-
/^HARLOTTENBURG. Aus dem engeren Wett- stellend und endlich einem Kupferstichwerk DOrer's
^ bewerb um das hier zu errichtende Kaiser und den Gemälden des Velazquez in den besten
Friedrich-Denkmal ist Professor Josef Uphues als vorhandenen Wiedergaben. Eine Velazquez-Aus-
Sieger hervorgegangen. Stellung hatte im Februar stattgefunden, eine Anders
Zorn-Kollektion folgte im März, im Juni kam die
IJAMBURG. Die Grössenverhältnisse des Münchener Wander - Ausstellung künstlerischer
11 ScHAUDT-lederer'schen Bismarck - Denkmals Photographien nach Wiesbaden; die Plaketten-Aus-
wurden unlängst mit Hilfe eines Kulissenmodells Stellung im Oktober, aus der die Ankäufe erfolgten,
erprobt und festgestellt. Die ganze Denkmals-An- umfasste ca. sechshundert Werke; den Beschluss
läge wird eine Höhe von 30 m erhalten, davon im verflossenen Jahr bildete die Dürer-Ausstellung,
kommen 12 m allein auf die Granitfigur Bismarcks. Bei den altmeisterlichen Ausstellungen wurden den
Mitgliedern eingehende Führer überreicht. Zu den
iirniiiPAirrr ui/tniu/Miwu Vortragsabenden kamen Direktor Deneken aus Kre-
VERMISCHTE NACHRICHTEN feld, Professor Neumann aus Heidelberg und Direktor
Weizsäcker aus Frankfurt. Ein junger Wiesbadener
DERLIN. Die Leitung des preussischen Unter- Kunsthistoriker, Dr. Waldschmidt, hielt in der Ge-
*-* richtswesens lässt gegenwärtig in einigen mehr Seilschaft seinen ersten Vortrag, er hatte als Thema
als sechsklassigen Volksschulen Berlins Versuchs- »Donatello« gewählt. Referierabende fanden be-
weise im Zeichnen unmittelbar nach der Natur sonderen Anklang bei den Mitgliedern. Abende, an
unterrichten. Die Lehrer sind angewiesen, alle hier- denen einheimische Kunstfreunde drei bis vier kurze
bei gewonnenen Zeichnungen, gute wie verdorbene, Referate über mannigfache auf Kunst bezügliche
aufzubewahren und samt den sonstigen Erfahrungen Themen hielten. Für die Interessen der künstle-
im Jahre 1903 dem Minister einzureichen. Es soll rischen Photographie ist eine besondere Sektion der
dann darüber Beschluss gefasst werden, ob die Gesellschaft thätig; ferner hat es der Vorstand für
moderne Methode des Zeichnenunterrichts an allen richtig erachtet, Lehrerinnen für Zeichenunterricht
preussischen Volksschulen einzuführen ist. — Der zu unterstützen, in der Ueberzeugung, dass besserer
Tarif für den Transport von Kunstwerken, den der Zeichenunterricht in unseren Schulen eines der
Verein Berliner Künstler für seine Mitglieder mit wichtigsten Erfordernisse für Anbahnung künstle-
der hiesigen Speditions-Firma Gustav Knauer ver- rischer Kultur in Deutschland sei. Als nächste
einbart hat, dürfte auch andernorts interessieren: Unternehmungen sind eine möglichst umfassende
1. Transport unverpackter Bilder resP. Abholen derselben. Ausstellung Frankfurter Maler und vor Ostern eine
Bis zu 8 qm Grösse pro qm 0,60 M., minimal 0,60 M., grössere Ausstellung gesunder, religiöser Kunst beabsichtigt.
Bilder pro qm l M. — Auch ausserhalb der Gesellschaft ist von mancher-
2. Verpackung. Pro qm 0,50 M., minimal 0,50 M. , • prfrP1,i;phpm 711 hprirhfpn Flip Miispnmcvpr
3. Transport zur Bahn und Expedition. Pro 100 kg 0,75 M., lei trtreulicnem ZU Dericnten. Die JHUSeitmS\er-
minimal werden 50 kg berechnet und bei höherem Gewicht von waltung hat ein mannliches Porträt von lenbach
50 zu so kg nach oben abgerundet. aus Privatbesitz erworben. Nacheinander sind in
4. Leihgebühr von Kisten. Bis zu sechs Wochen ein .__i . . ,, fÄi-___ Ti,^m. ■ T.w.™*.r. i _.,„ . „..
Fünftel des Wertes, bis zu drei Monaten ein Viertel des Wertes, den letzten Jahren THOMA, TrÜBNER und LENBACH
bis zu achtzehn Monaten ein halb des Wertes. in unsere Galerie eingezogen; Thoma ist nunmehr
505^Zom'anbfe"'gu-8 ausländiscner Sendungen. Pro loo kg mit zwei Werken vertreten. Die Gesinnung dieser
6. Arbeitslohn am Zollamt. Pro 100 kg 0,40 M., minimal Ankäufe bürgt dafür, dass auch in Zukunft nur
0,40 M. Verständiges auf diesem Gebiet geschehen wird.
— Ein wichtiges Ereignis für Wiesbaden war die
TV/TÜNCHEN. Die Modelle der als Schmuck der Vollendung der Mädchenschule auf dem Schloss-
*▼•» Luitpoldbrücke bestimmten Figuren der vier platz. Baurat Genzmer hat die Schule entworfen
bayerischen Stämme gehen ihrer Vollendung ent- und erbaut. Es ist ein farbenfreudiges, stimmungs-
gegen. Die Ausführung in Stein der von den Bild- volles, im besten Sinne modernes Werk. Genzmer
hauern H.Hahn, A. Dru.mm, E. Kurz und B.Schmitt hat freilich viele Angriffe erdulden müssen, aber
im Auftrage des Prinz-Regenten entworfenen Bild- allmählich scheint sich doch die Einsicht zu ver-
werke wird auf der Brücke selbst in Angriff ge- breiten, dass Wiesbaden allen Grund hat, auf seinen
nommen werden. — An den beiden Seiten der Auf- Stadtbaumeister stolz zu sein. — In Bangers Kunst-
gangstreppe zur Feldherrnhalle werden aus Mitteln salon lernte man eine Reihe begabter, junger Künstler
der Pschorr-Stiftung zwei Kolossal-Löwen angebracht. kennen, von Schlippenbach, der einen Teil des
Um die Grösse endgültig zu bestimmen, war von Jahres in Wiesbaden lebt, hentschel-Meissen und
Prof. v. ROmann, der die Löwen ausführt, ein in die Münchener Phalanxgruppe, in der Hüsgen und
Gips und Leinwand hergestelltes Modell angefertigt Kandinsky für uns neue Erscheinungen waren;
und unlängst zur Besichtigung aufgestellt. Die auch Hecker, ein Wiesbadener, hatte seine Ar-
Löwen werden in Laaser Marmor (Tirol) ausgeführt beiten des letzten Jahres gesandt. Späterhin rief
und können voraussichtlich im Jahre 1905 zur Auf- Vogeler-Worpswede mit einer grossen, sehr in-
stellung kommen. — Für ein Pettenkofer-Denkmal teressanten Kollektion Anerkennung und Wider-
wurde aus städtischen Mitteln ein Zuschuss von spruch, Freude und Entsetzen in hiesigen Kunst-
25 000 M. bewilligt. kreisen hervor. Endlich sind noch die Vorträge
von Professor Thode, Heidelberg, zu erwähnen, die,
r\ÜSSELDORF. Professor Fritz Roeber wurde im >Verein für Künstler und Kunstfreunde« ge-
beauftragt, ein Bild des deutschen Kronprinzen halten, ganz ungewöhnlich warme Teilnahme beim
zu malen. Publikum fanden. Off.
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