-*-=feö> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN <^-*~
philipp otto schaefer der abend
Mänchener JahresaussteUung 1907
naiv fühlenden Volke gehören nun aber auch Lichtern, oder eine pechschwarze Bronze
die mittleren und höheren Stände, die die mit ihren durch Reflexe zerrissenen Schatten,
Mittel und am Ende auch die Lust hätten, ihrer düsteren Lokalfarbe und ihren wichse-
ihr Bild als Büste den Nachkommen zu über- glänzenden Spiegelungen hochgeeignet, sich
liefern. Gestünde man ihnen die Farbe zu, in die wohlabgewogene Harmonie der ganzen
wie sie im Leben sie überall sehen, sie fänden Ausstattung einzufügen! Die Maler hätten
rasch ein Verhältnis zur Plastik, das sie jetzt es in der Hand, die Polychromie der Plastik
nicht haben. Denn man ermesse, wie sehr zu fördern; sie haben in ihren Ausstellungen
die Farbe zu bestechen, wie leicht und freund- die Macht: warum nützen sie sie nicht? . . .
lieh sie zu überreden versteht. . . .
Und nun verlangen die Bildhauer für ihre
Werke mehr Beachtung, tieferes Verständnis, \/nM AIK^TFI 1 UNPFM
Geschmack und werktätige Neigung beim VUN "UoO LLLUINuLN
Publikum! Wollen sie mit ihrer Forderung UND SAMMLUNGEN
nicht zuvor zu den Künstlern gehen: zu den
Malern? Alljährlich veranstalten diese ihre jv/ffjNCHEN. Secession. Die Winterausstellung
Ausstellungen und richten sie ein nach allen wird auch dieses Jahr nur aus drei großen
Regeln, Gesetzen und Forderungen der Kollektionen bestehen. Von Professor Albert von
Harmonie, der Zusammenstimmung, der Heller werden alle Hauptwerke vereinigt sein so
. . ' . j daß ein erschöpfender Ueberblick über das gesamte
intimen Anordnung, daß jeder Gegenstand Schaffen des Künstlers geboten wird. Im Anschluß
an dem ihm gebührenden Platze steht und hieran wird eine Gedächtnisausstellung des leider
keine Farbe die andre beeinträchtigt, beun- so früh verstorbenen Malers Philipp Klein arran-
ruhigt oder sonstwie boshaft stört. Und: u"d den, !chM "«Vnn.fv^
_ .& _ . . ,. Kollektion des Tiermalers Charles Tooby. Die
Farbe! und: Farbigkeit! ist die höchste Losung. Ausstellung wird Ende Dezember beginnen und bis
Da tun denn auch die Plastiker tapfer mit. Anfang Februar 1908 dauern.
Farblos, nein: einfarbig ist ihr Gesellschafts-
kleid, wo ringsher alles bunt und farbig prunkt. VEv E?IGf" r !£2 t"? ^IH^ZfvZl SS
' & »c . Verkaufsliste beliefen sich die Verkaute aut der
Und jedermann (die Maler voran!) findet einen internationalen Kunstausstellung am 31. Juli auf
kaltweißen Marmor mit seinen falschen Lire 368067.—
578
philipp otto schaefer der abend
Mänchener JahresaussteUung 1907
naiv fühlenden Volke gehören nun aber auch Lichtern, oder eine pechschwarze Bronze
die mittleren und höheren Stände, die die mit ihren durch Reflexe zerrissenen Schatten,
Mittel und am Ende auch die Lust hätten, ihrer düsteren Lokalfarbe und ihren wichse-
ihr Bild als Büste den Nachkommen zu über- glänzenden Spiegelungen hochgeeignet, sich
liefern. Gestünde man ihnen die Farbe zu, in die wohlabgewogene Harmonie der ganzen
wie sie im Leben sie überall sehen, sie fänden Ausstattung einzufügen! Die Maler hätten
rasch ein Verhältnis zur Plastik, das sie jetzt es in der Hand, die Polychromie der Plastik
nicht haben. Denn man ermesse, wie sehr zu fördern; sie haben in ihren Ausstellungen
die Farbe zu bestechen, wie leicht und freund- die Macht: warum nützen sie sie nicht? . . .
lieh sie zu überreden versteht. . . .
Und nun verlangen die Bildhauer für ihre
Werke mehr Beachtung, tieferes Verständnis, \/nM AIK^TFI 1 UNPFM
Geschmack und werktätige Neigung beim VUN "UoO LLLUINuLN
Publikum! Wollen sie mit ihrer Forderung UND SAMMLUNGEN
nicht zuvor zu den Künstlern gehen: zu den
Malern? Alljährlich veranstalten diese ihre jv/ffjNCHEN. Secession. Die Winterausstellung
Ausstellungen und richten sie ein nach allen wird auch dieses Jahr nur aus drei großen
Regeln, Gesetzen und Forderungen der Kollektionen bestehen. Von Professor Albert von
Harmonie, der Zusammenstimmung, der Heller werden alle Hauptwerke vereinigt sein so
. . ' . j daß ein erschöpfender Ueberblick über das gesamte
intimen Anordnung, daß jeder Gegenstand Schaffen des Künstlers geboten wird. Im Anschluß
an dem ihm gebührenden Platze steht und hieran wird eine Gedächtnisausstellung des leider
keine Farbe die andre beeinträchtigt, beun- so früh verstorbenen Malers Philipp Klein arran-
ruhigt oder sonstwie boshaft stört. Und: u"d den, !chM "«Vnn.fv^
_ .& _ . . ,. Kollektion des Tiermalers Charles Tooby. Die
Farbe! und: Farbigkeit! ist die höchste Losung. Ausstellung wird Ende Dezember beginnen und bis
Da tun denn auch die Plastiker tapfer mit. Anfang Februar 1908 dauern.
Farblos, nein: einfarbig ist ihr Gesellschafts-
kleid, wo ringsher alles bunt und farbig prunkt. VEv E?IGf" r !£2 t"? ^IH^ZfvZl SS
' & »c . Verkaufsliste beliefen sich die Verkaute aut der
Und jedermann (die Maler voran!) findet einen internationalen Kunstausstellung am 31. Juli auf
kaltweißen Marmor mit seinen falschen Lire 368067.—
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