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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 23.1907-1908

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Vom Schweizer Kunstleben, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12504#0062

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-b^> VOM SCHWEIZER KUNSTLEBEN

wonnen, als deren schönstes Beispiel die Basler sender Bildnismaler aus. — W. Degoumois hatte
öffentliche Kunstsammlung eine flotte, dekorativ ge- ein elementar bewegtes Meer, Emil Schill frische,
malte, direkt zu den besten Werken neuerer deutscher lichtvolle Jurastudien, Ernst Breitenstein ein
Kunst gehörende Landschaft Der ChinesischeTurm gut gesehenes Kinder-Gruppenbild, F. Mock saf-
in München' besitzt. Im Jahre 1876 wurde Schider tige Landschaftaquarelle, Alfred Chatelain far-
nach Basel berufen und hat da als Lehrer der Kunst- benstarke Oel-Landschaften ausgestellt. Sodann
klassenander>Zeichnungs-undModellierschule-,bei lernte man in Frau Weilemann-Girsberger eine
deren Umwandlung in die i Allgemeine Gewerbe- schweizerische Porträtistin von einer gewissen Herb-
schule< an dieser gewirkt. Neben der ersprießlichen heit des Empfindens, aber von großer Beherrschung
Lehrtätigkeit, die ihm, wie oben angedeutet, alle des Tones und der Farben kennen, jedenfalls eine
jüngeren Basler Künstler zu Freunden machte, be- charaktervolle Künstlerpersönlichkeit. — Die vor-
trieb er weiter die »freie Kunst- und schuf bis zu letzte Ausstellung brachte dreierlei: eine Verkaufs-
seinem Ende Porträts, Stilleben und Landschaften, kollektion des' Aussteller-Vereins Münchener Künst-
vieles davon in Aquarell, für das er ganz besondere 1er«-: Durchschnittsgut, schlecht und recht; es ragten
Begabung und hohen Geschmack besaß. Mit Vor- daraus etwa die großen Stücke von Alexander von
liebe zeichnete und malte er auch Anatomisches. Wagner, Interieurs von Kurt Rüger und Porträts
Die Hauptfrucht vieljähriger Studien in diesem Fache von Simon Glücklich, sowie Landschaften von
war ein anatomischer OttoGampert,Ernst
Atlas für Künstler, ein ^^m^m^m^m^m^mm^m^m^m^m^m^m^m^m^m^mmmmi Liebermann, Karl
Werk, das ihn weithin vH I^jO^^-^^^H^HY/ Reiser und Otto Sin-
bekannt machte und für vH H ding hervor. — Das
das er 1896 von der Vfl IB^^L/ i^SS^^ r'mtF mv zweite waren Genrebil-
Basler medizinischen vM dK> der> Landschaften und
Fakultät zum Ehren- |H , ^^Amml Porträts von der in
doktor ernannt wurde. l^HgBtfBZ'S^sbv«H Paris arbeitenden Ber-
Er starb, mitten aus X^m2&^- '' '^^^£^V^'\.'; -rfS»^ H nerin Berta Züri-
reicher Tätigkeit her- IKnnmte» jBHÖT »**ÄSS§§« ' cher: sie gab zum Teil
aus, am 15. März 1907. xtf^^ßß^SSSSnli^K^B^k frisch und keck Im-
Die Ausstellung seiner ym^^rXlfa v/Tw/' ' pressionistisches, zum
Werke erwies noch- lAgw ' i *i „?=^ 1 Teil feintonig Weiches;
mals, daß er ein ganzer l^^SC^' jedenfalls ist sie ein Ta-
Künstler gewesen ist, 'ent> aul ^as man aur"
der seinen eigenen Weg HPSfL merksam bleiben darf;
gefunden hatte. Gerade W mw^M ihren ganz eigenen Weg
durum wohl konnte er wmrfjfjmm/ft wird die Künstlerin
lange Jahre hindurch in ^mfmm/BmM^ noch finden müssen:
treuer Freundschaft mit m*^wMMmlfftk er dürfte eher ins stark
Wilhelm Leibi verbun- mmWtmUl Impressionistische als
den sein, mit dem ihn ^M^mrß f AV^^rtlBi ins durchschnittsmäßig
dann auch — er nahm ^Hf *'1^B t-£&^|fl Schicke gehen. — Drit-
eine Nichte Leibis zur tens gab's Tierbilder
Gattin — verwandt- HJHHMhH von Eugen Oswald:
schaftliche Beziehun- prächtig lebendige, in
gen verknüpften. Maler den Formen und Far-

Emil Beurmann hat dem ben ^ott gefaßte Jagd-
verehrten Lehrer und <il Szenen, sodann sichere
Freund Schider im Jah- Ii' -'•■P'% Tier - Einzeldarstellun-
resberichte des >Basler gen (Pferde, Hunde,
Kunstvereins« einen l ■ J (Mm fflE^^Mf wHy Füchse, Esel) und son-
freundlichen Nachruf t - - 3 nige, durch Tiere beleb-
gewidmet. — Gleich- t äMgWbi Mm\ te Landschaftsstücke,
zeitig mit der Schider- Eugen Oswald ist Zü-
Ausstellung hatte der ~ S;: gel-Schüler; er macht
Basler Hans Len- • tf^m ^em Meister alle Ehre,
dorff separat ausge- ^^fl und man wird auch ihn
stellt. Lendorff malt mit gerne im Auge behal-
feinem, diskreten For- BBHMj III ten. — Die allerletzte
men- und Farbempfin- H11 ■^^^Ul 1^ kVI 9 Ausstellung bot ältere
den. weich, doch ohne HJ^k 1 i Bilder von Hans Tho-
süßlich zu werden, Mäd- ^ 9 ma, darunter Meister-
chen und Hirten aus BlA \ werke wie > In der Hän-
Anticoli; auch gute J^l 1 gemattet, >Der Schutz-
Landschaften hatte er \ engeU und >Kain und
zu zeigen: kräftige, ge- I BS ^^^^^^^^ H Abel«. — In der Paulus-
schmackvoll dekorative I I kirche waren Mosaik-
Ausschnitte aus der Vil- I r—^^-^*^*j|y**tBBI=^==-^^-J, \ entw ürfe von Heinrich
la d'Este und ein großes Jryr "'^J3|fiecv — \ Altherr ausgestellt:
sonniges Stück Süd- Ii ^^"^. . : " < BVy ^^**^' \ zwei an der Kanzelwand
frankreichs - Les Pins de MMIfaiflMfl Hl s'cn entgegenschrei-

St. Gildasc. In einigen Jfc j[p_J tende Züge . Kreuztra-

Porträts zeichnete er gung< und >Siehe, alle

sich als vornehm und john s. sargent Wandgemälde in der Welt läuft ihm nach*,

innerlich tief auffas- Boston er Bibliothek Es sind großgeschaute,

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