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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 31.1915-1916

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Wolf, Georg Jacob: Thomas Theodor Heines Gemälde
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https://doi.org/10.11588/diglit.13094#0320

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am wenigsten den reinen Maler: in ihnen
ist schon wieder Tendenz, volksrednerischer
„Simplicissimus"-Geist. Mir ist Heine als
Maler dann am liebsten, wenn er sich von
der Geste des Karikaturisten am weitesten
entfernt, wenn er wie in den Bildnissen der
beiden Alten, im „Angler", in den Landschaf-
ten der jüngsten Zeit, in ein paar zärtlich-
dekorativen Blumenstilleben (Abb. S. 285),

in den ironisch-genrehaften biedermeierli-
chen oder romantischen Bildchen aufzuatmen
scheint nach Hohn und Spott, nach Satire
und Strafpredigten, zu denen ihn seine „Sim-
plicissimus"-Pflichten führen, und wenn ihm
schöpferisch zum Bewußtsein kommt, daß
man, ohne sentimental werden zu müssen, ein
wenig Lyrik auch in die Malerei hinüber-
retten kann.

TH. TH. HEINE <s DAS SCHLOSSFRÄULEIN
 
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