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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 22.1924

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Heft 7
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Chronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.4654#0203
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viel Neues, besonders die letzte, die die Zeichnungen der
Franzosen des neunzehnten Jahrhunderts brachte. Sie war
fast ausschließlich Delacroix und Ingres, von dem Bonnat
eine hervorragend schöne Sammlung besaß, gewidmet. Zu-
gleich mit den Zeichnungen erbt das Museum in Bayonne
die sehr gewählte Sammlung antiker Skulpturen und Ge-
mälde vom vierzehnten bis neunzehnten Jahrhundert. Bonnat
hat nur einige kostbare Stücke dem Louvre vorbehalten,
mit dem er als Präsident des Beirats des Louvre in Be-
zeihung war und dem er schon früher einzelne Werke ge-
schenkt hat.

c

die Galerie weder eine Filiale noch ein Magazin. Die teilweise
ausgezeichneten Bilder des Seicento waren zuletzt mit vielen
geringen Werken in großen Stapeln in den Galerieräumen
gegenüber dem Eingang untergebracht. Die jetzige Lösung
wird erst einen Überblick über den reichen Bilderbesitz
Dresdens ermöglichen und wird hoffentlich gleichzeitig für
ihren rührigen Leiter der Ansporn, die zahlreichen nach
auswärts abgegebenen Bilder einer erneuten Durchsicht zu
unterwerfen. Hier ist wahrscheinlich noch manches Aschen-
brödel zu finden.

PABLO PICASSO, RUHENDE FRAU. LITHOGRAPHIE. 1923

VERLAG DER GALERIE A. FLECHTHEIM, BERLIN

Die Dresdener Gemäldegalerie erhält in dem Prinzen-
palais in der Nähe des Zwingers ein zweites Gebäude
für ihre Bilder. Die Galerie ist wohl die an italienischen
Bildern reichste in Deutschland. Als sie in den Jahrzehnten
vor dem Kriege besonders eifrig mit modernen Bildern be-
reichert wurde, mußten viele der im achtzehnten Jahrhundert
gekauften italienischen Barockbilder ausgeschieden werden,
für die das Verständnis im neunzehnten Jahrhundert mehr
und mehr geschwunden war. Zuletzt war die Mehrzahl
von ihnen als Studiengalerie im sogen. „Landhaus", einem
durch sein schönes Treppenhaus bekannten Bau in der Nähe
des Neumarkts, untergebracht, das aber von der Regierung
als Verwaltungsgebäude beansprucht wurde. Seitdem besaß

Der Magistrat von Paris hat nunmehr seine Zustimmung
zum Beginn der Vorarbeiten für die große Kunstgewerbe-
ausstellung 1925 in Paris gegeben. Außer Frankreich selbst
werden sich sicher Italien, Polen, die Tschechoslowakei,
Belgien und England beteiligen, die zum Teil schon Wett-
bewerbe ausgeschrieben haben. Bemerkenswert ist, daß
das Land, dessen Teilnahme besonders wichtig ist, England,
es am wenigsten eilig hat. Es hat bisher nur den ihm zu-
gewiesenen Bauplatz „studieren" lassen.

In den letzten Jahren sind die Bemühungen fortgesetzt
worden, wertvolle Bilder der Sammlung, die in früherer
Zeit rücksichtslos verschönt worden waren, von ihren alten

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