verbildeten, der Wirklichkeit entfremdeten Ge-
lehrtenarchitektur der Akademien die werkmeister-
lichen Traditionen des organischen Gestaltens fort-
setzt. Und die Geschichte dieser Bewegung, die
nun schon eine Spanne von mehr als hundert Jahren
umschließt, ist reich an schöpferischen Ideen, an
produktiven Führerfiguren, an mutigen Vorstößen
und gewagten Versuchen so gut wie an heroischen
Niederlagen und entmutigenden Rückschlägen.
Die Bewegung ist international, wie die gesell-
geführt sind und zumeist eine auffallende Härte
und Ungelenkheit der Form aufweisen, die zum
guten Teil aus der Ungeschultheit des Bauhand-
werks und aus der unbeholfenen Handhabung der
neuen Techniken und Materialien herrühren mag.
Da die wirtschaftliche Lage des Landes zur Zeit
eine praktische Bautätigkeit größeren Umfangs
verbietet, muß sich die Publikation im übrigen
mit der Wiedergabe von Entwürfen begnügen. Sie
behandeln eine Reihe von Bauaufgaben, die aus
MOSKAU, WISSENSCHAFTLICHES INSTITUT. ARCHITEKTEN: NIKOLAJEW UND FISSENKO
aus: „neues bauen in der welt", bd. i. Russland von el lissitzky
schaftliche Krisis, aus der sie hervorgegangen ist,
und befindet sich auf allen Fronten in breitem Vor-
marsch. Die vorliegenden Bände erstatten ausführ-
lichen und gut orientierenden Bericht über die gegen-
wärtige Lage auf ihren Schauplätzen in Rußland,
Frankreich und Amerika. Der Band über Rußland,
den El Lissitzky bearbeitet hat, bringt nur wenige aus-
geführte Beispiele: ein paar Fabrikgebäude und Ge-
schäftshäuser der Sowjetbürokratie, ihrer Wirt-
schaftszentralen, Konsumgenossenschaften und wis-
senschaftlichen Institute, Bauwerke, die unter vor-
wiegender Verwendung von Beton und Glas aus-
den soziologischen Problemen der neuen „klassen-
losen" Gesellschaft herausgewachsen sind oder,
soweit es sich um die alten Themen handelt, in
ihrem programmatischen Teil doch durch die neue
Ideologie grundlegend revidiert worden sind. Es
handelt sich um Projekte für Wohngebäude kol-
lektiven Charakters (Wohnhauskommunen, Le-
digenheime), um Schulbauten und Erziehungs-
anstalten, um Klubhäuser für Arbeiter, Anstalten
für Sport und Körperkultur und Planungen für
Siedlungen und Stadtanlagen. In allen diesen Ent-
würfen hält sich die junge Schule der russischen
495
lehrtenarchitektur der Akademien die werkmeister-
lichen Traditionen des organischen Gestaltens fort-
setzt. Und die Geschichte dieser Bewegung, die
nun schon eine Spanne von mehr als hundert Jahren
umschließt, ist reich an schöpferischen Ideen, an
produktiven Führerfiguren, an mutigen Vorstößen
und gewagten Versuchen so gut wie an heroischen
Niederlagen und entmutigenden Rückschlägen.
Die Bewegung ist international, wie die gesell-
geführt sind und zumeist eine auffallende Härte
und Ungelenkheit der Form aufweisen, die zum
guten Teil aus der Ungeschultheit des Bauhand-
werks und aus der unbeholfenen Handhabung der
neuen Techniken und Materialien herrühren mag.
Da die wirtschaftliche Lage des Landes zur Zeit
eine praktische Bautätigkeit größeren Umfangs
verbietet, muß sich die Publikation im übrigen
mit der Wiedergabe von Entwürfen begnügen. Sie
behandeln eine Reihe von Bauaufgaben, die aus
MOSKAU, WISSENSCHAFTLICHES INSTITUT. ARCHITEKTEN: NIKOLAJEW UND FISSENKO
aus: „neues bauen in der welt", bd. i. Russland von el lissitzky
schaftliche Krisis, aus der sie hervorgegangen ist,
und befindet sich auf allen Fronten in breitem Vor-
marsch. Die vorliegenden Bände erstatten ausführ-
lichen und gut orientierenden Bericht über die gegen-
wärtige Lage auf ihren Schauplätzen in Rußland,
Frankreich und Amerika. Der Band über Rußland,
den El Lissitzky bearbeitet hat, bringt nur wenige aus-
geführte Beispiele: ein paar Fabrikgebäude und Ge-
schäftshäuser der Sowjetbürokratie, ihrer Wirt-
schaftszentralen, Konsumgenossenschaften und wis-
senschaftlichen Institute, Bauwerke, die unter vor-
wiegender Verwendung von Beton und Glas aus-
den soziologischen Problemen der neuen „klassen-
losen" Gesellschaft herausgewachsen sind oder,
soweit es sich um die alten Themen handelt, in
ihrem programmatischen Teil doch durch die neue
Ideologie grundlegend revidiert worden sind. Es
handelt sich um Projekte für Wohngebäude kol-
lektiven Charakters (Wohnhauskommunen, Le-
digenheime), um Schulbauten und Erziehungs-
anstalten, um Klubhäuser für Arbeiter, Anstalten
für Sport und Körperkultur und Planungen für
Siedlungen und Stadtanlagen. In allen diesen Ent-
würfen hält sich die junge Schule der russischen
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