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Nr. SS.

Berlin, den 30. November 1856.

». Jahrgang.

'Vochcukakcicker.

Montag, den 1. Dcccmbcr.

Der Bersall der heiligen Jnqui
ütton ist der Bersall Spaniens

Der Pariser „Uniper5" v. 26. Nov

Dienstag, den 2. December.

Die Reformatio» ist die erste Ur
lacke der gegenwärtigen Th euer» ng

Die Historisch-politischen Blatter sur
da« katholische Deutschland.

^ Mittwoch, den 3. December.

Die Abschafsung der Folter ist di,
nächste Vcranlassnng zu der Ein-
siihrung der Patzkarten.

stag, den 4. December.
fall der Schlösser „nv
c» erzeugte den Mange!
Mittelwohnungen. ^

Freilag, den 5. December.

Dem Auszüge der Linder Israel
au» Aegypten sind lediglich die
gegcnwäriigen Börsen Verhältnisse
zuzuschreiben. Charivari.

Nicht» andere» al» die Erschas-
sung der Welt erklärt un« die sabel-
haslen Erfolgt de»

Kladderadatsch.

humoristisch - satyrisches Mochmblalt.

Diese» Blatt erscheint täglich, mit Ausnahme der Wochentage. — Man abonnirt mit 21 Sgr. vierteljährlich für 15 Nummern bei allen
sowie bei den Postanstalten de» In. und Au»landc». — Jede einzelne Nummer kostet Isj Sgr.

(Neapolitanisches Lied.)

Süße Lust, von sonn'ger Mole auf der Wellen Lied zu lauschen, die, deS Pausilippo Sohle küssend, aus und
nieder rauschen. Wie sich stolz die Masten wiegen im besiegten Elemente! Wie die bunten Wimpel fliegen!

Dolce, dolce far niente!

Schiffe dort mit Kriegsgeschoffen schaukeln sich im Sonnenstrahle; auf dem Deck lang hingegossen liegen stumm die

Admirale, schaun hinüber nach der Mole:-„Ach, wer dort doch rasten könnte!" — Ach, wie lockt die Barcarclc:

„Dolce, dolce far niente!“

Wartet ihr, daß zu den Waffen wild empört wir greifen sollen? Ei waS haben wir zu schaffen^ mit der sinstcra
Schlachten Grollen? Ewig heiter lacht die Sonne unserm Golf vom Firmamentc; Ruhe, Ruhe nur ist Woirne — —
Dolce, dolce far niente!

Ei was brauchen wir denn Karten, freie Press' und andre Plagen? Freunde, lange könnt ihr warten, cd' wir uns
um Solches schlagen! Wein nur und Oliven pressen ziemt uns — fort die Pergamente! Laßt uns träumen und vergesse::
Dolce, dolce far niente!

Laßt uns unsre Ketten tragen — sagt, was bringt eö euch für Schaden? Laßt un« unsre Lust und Kia.
laßt uns unsre Bastonnaden! Was gewohnt der Lazzaroni lasset ihm: ob seine Rente er verzehrt, ob Macrarvm —
Dolce, dolce far niente!

Sagt, was treibt ihr auf den Wellen unstät, drohende Fregatten? — Kommt herüber, ihr Gesellen, in der Owlb-
Orange Schatten, unter Pinien euch zu betten. Und vergessen, was »nv trennte, sei beim Klang der Eastagneile» --
Dolce, dolce far niente!

Kommt herüber! Das ist besser; Keiner thut euch wa« zu Leide. Steckt die blanken Entermesser. ,>»»ge»V. friedlich
in die Scheide! Kommt herunter, Admirale, denn der Krieg war — eine tollte! Blasen lasset die Signale:

Dolce, dolce far niente! Midde» ndatfch.
 
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