Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kladderadatsch: Humoristisch-satirisches Wochenblatt — 27.1874

DOI Heft:
Hefte 5-9, Februar 1874
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.2256#0047
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
©fffl'tc.

;icn. in atc6e[tn
.a'* tit änntKp..

- .Stole Sabril w
nnttraiatnulitt

Läufern

‘8 Hans jur Berace
cn in den flcfiütrtiä-
uts und ubtraia
mit sichere Beglnm,
n Sätzen. CStralp !(•

inbefch ». Eckwiim.
Mi rortofrci »ub B.i
in Humlaiid titaa

tirtc Tratten

crcn »esch'iisrerl-i:
eit non Han»ensl«li
IW., Lcipzigcrstr. i'.

riedriclisrodi,

uösichl. sowie meijiB

ittcl. DoctorC.M.l

di spricht, tie B°t

Artikel wa«
K. Kornitchk».

Berlin, Taubenilr.k-

.evitionL- u. «»»
«mpsieblt
Itavt gelegenen

1 u. trockci
räume zur

tZllttg

NSW eise»
einug

Zlarrenmocheninaszer.

(Nach bekannter Melodie zu singen).

Reiberei, Schreiberei! — Schmurige, tnnrrige
Piaffen wachsen znm Hais nnS raus.

Narrciiwochmmnszef.

(Nach bekannter Melodie zu singen).

Ei. wie ist doch die Welt so bnnt nnd toll.
Geckizcr, scheckiger Narrbeit roll ic. :c.
Echnanbendc. klaubende, grämliche, dämliche
Stocklheologi und Kiiislologl
Greifen sich, lneisen sich, beiße» sich, reißen sich,
lind weiß Keiner doll', warum.

Ei. wie ist doch die Welt so bnnt nnd toll,
Geckigcr. scheckiger Narrbeil roll ic. ic.

Grolligc. drollige Klafferci. Psäfferci
Zankt nm Schrullen sich und »m Bullen sich.
Läppischer, täppischer, ruppiger, schnnppiger
Streif und Quatsch — ans Kladderadatsch!
Ei. wie ist doch die Welt so bunt und toll.
Gcckiger, scheckiger Narrbei! roll!

Ucberall. wo'S auch immer sei.

Bunimelt und tummelt der Narr sich frei!

Kladderadatsch.

Hunio li'siisch=satirischcs Wochenblatt.

Dieses Blatt erscheint täglich mit AiiSnahinc der Wochentage. Man
abonnirt bei den Post-Anstalten de? 2n- und AnSlandes, sowie in den
Buchhandlungen.

Der vierteljährliche Abonnements-Preis mit sämmtlichcn Beilagen
beträgt für 2»- und Ausland 22?j Egr. (1 Fl. 22 Kr.)
Einzelne Nummern 2% Egr.

Jum 5. Frbruar.

M

sLMillkommen, Herrn vom Reichstag! Seid gegrüßt,
'-e^Öic ihr aus allen Reirhsbefirken

' Dein Centnnn jneilt, das sich euch erschließt,

So finit Genießen wie juttt Wirken.

V glaubt cs nicht, was döse Zungen sagen,
Berlin ist nicht so schlecht, wie man es macht!
Rein, cs gewährt Vergnügen und Rehagen
In hellen Sälen, in dem tiefen Schacht
Verschwiegner Keller — in der Rächt
Beginnt dort erst ein fröhlich Tagen.

Jedoch ihr seid zur Arbeit hergelrommen —
Rnn, nm so mehr seid freundlich anfgenommen!

Ihr, Liberale, Fortschrittslente,

Zn euch besonders sag' ich nichts;

Entgegen tret' ich euch auch heute,

Wie manches Mal schon, freundlichen Gesichts
And reich' die Hände euch — ich seh' es gerne,
Das; euer noch so tncht'ge Schaaren sind;

So ist uns doch die Zeit noch ferne,

Da Roth und Sch warf vereint gewinnt.

Seid mir willkommen nun, Sociale,

Ihr vom Geschlecht des rauhen Caliban;

wie sollt ihr staunen, wenn im schön geschmückten Saale,

So ordnungsmäßig fängt die Sitzung an!

Da müßt ihr artig auf den Stühlen sitzen
Und ruhig schweigen, wenn das Wort
Ihr nicht erhalten habt! Ihr werdet schwitzen
Und wünschen euch viel tausend Meilen fort.

Das schadet nichts — ich wollte wetten:

Solch eine Cur wird mehr als polifei,

Gesetz und Strenge eure Sitten glätten
Und hobeln euch von manchem Auswuchs frei.

Und dann privatim die Behandlung noch!

Der Wein, ob auch ihn ein Minister spendet,

Wenn er nur gut ist, wirkt er doch
Und macht, daß Haß und Hader endet.

Ihr Schwarzen, die ich schon gekannt,

Und ihr auch, die ich noch nicht kenne,

Erlaubt es, daß ich euch willkommen neune
In meinem engern Vaterland.

-aus- in »tlii!-
 
Annotationen