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Kladderadatsch: Humoristisch-satirisches Wochenblatt — 41.1888

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Hefte 36-39, August 1888
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Ein ÄlenfAenfreunit nn itie atmen Elsässer.

Laßt euch nicht länger, o Ellensäffer,

Schinden vom Deutschen, dem Menschenfresser!

Kommt herüber zu Algiers Strand,

Hier auch ist ja französisches Land!

Aus! Wer irgendwas sich erspart,

Rüste sich schleunigst zur Ueberfahrt.

Hier blüht die Freiheit des Menschengeschlechts,

Frei ist die Aussicht nach links und rechts,

Lust und Wärme sind gleichfalls frei,

Und der Streusand noch nebenbei.

Hier findet der Vater wie der Sohn
Ausnahm' in der Fremdenlegion.

Braucht's nicht lang' erst zu überlegen
Eurer Frauen und Kinder wegen,

Denn das Beste und einzig Wahre
Für Franzosen bleibt die gloire.

Und gloire könnt ihr hier erringen,

Daß ihr sie kam» könnt unterbringen!

Lieber im Wüstensande versunken,

Als das Bier der Barbaren getrunken!

Lieber in Wangla lebend verdorrt,

Als gesprochen ein deutsches Wort!

Also schrieb in herzlichem Tone
Jüngst der würdige Maire von Baue.

Und der würdigere Kumpan,

Volksbeglücker Herr Antoine,

Hilst ihm treulich auf sein Verlangen
Patriotische Gimpel sangen. —

Wenn solch Wackere für dich sorgen,

Glückliches Elsaß, dann bist du geborgen!

Ein neuer Sport.

Durch die Eiusührung der Hunde-Wettrennen, die wir dem Berliner
Verein „Juno" verdanken, ist endlich eine schon lange schmerzlich empfundene
Lücke im deutschen Sportleben ausgefüllt. Und schon hat das löbliche
Vorgehen der Hundefreunde einen weiteren Fortschritt im Gefolge gehabt
Der Verein „Miez", der die Hebung der deutschen Katzenzucht auf sei» Panier

geschrieben hat, wird vom nächsten Sonntag an regelmäßige Katzenrennen
veranstalten.

Natürlich bedarf man zu diesen Wettkämpfen einer anderen Bahn als
zu den Pserde- und Hunderennen. Da die Katze lieber vertieal als hori-
zontal läust, so besteht die Bahn aus einem starken Mastbaum, dessen Spitz-
das Ziel bildet. Für die Sportfreunde bringt diese Einrichtung den Bor-
theil mit sich, daß sie die startenden Katzen in jedem Moment deS Rennens
völlig übersehen können; Schivierigkeiten bietet allein die Position des Richters,
der seinen Platz natürlich oben auf den» Mastbaum hat.

Aus der Nähe von Aachen kommt die Nachricht von einem bedauerlichen
Vorfall. In einer Dorskirche jener Gegend wird die h. Christine verehrt
die bei geschwollenen Backen und Zahngcschwüren angerufen wird und sich
eines ebenso starken wie regelmäßige» ZnlaufS erfreut.

Jüngst war nun das Gedränge vor dein Bilde so stark, daß ein junger
Mensch umgestoßen wurde und einen Beinbruch davontrug. Die gedanken-
lose Menge, die nicht berücksichtigte, daß die Heilige mit solchen Verwundungen
gar nichts zu schaffen hat, legte den Verletzten vor dem Bilde nieder und er-
flehte seine schleunige Heilung. Als dieselbe, ivie das nicht anders zu er-
warten war, ausblieb, machten sich laute Aeußerungen des Mißfallens und
der Erbitterung vernehmlich. Nur mit Mühe gelang es dem herbeigerufenen
Caplan, dem verblendeten Volke seinen Unverstand klar zu machen und es
zum Auseinandergehen zu bewegen.

Er fleht tos.
Richter und Rickert
Haben geredet,

Die unzertrennlichen
Treuen Tribunen.

O Volk, erwache,

Zur Wahl dich wappne!
Zum Kamps der Kühnen
Ermanne keck dich!

Bald tobt und tost
Das Schlachtgetünimel,
Das Zeichen gaben
Die Göttergleichen:
Richter und Rickert
Schlugen Radau.

Dr.imed. Haupt

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gerichtet. Behandlung mit i
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