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Brieffcaften ^
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Altona. A. W.: 2m Feuilleton der
„Altonaer Rundschau" (^Nr. 2) findet sich
eine Nooellette „Unter römischem Himmel",
in der es heißt: „Teils ihre Gedanken aus-
tauschend, teils in beredtem Schweigen
gingen sie jetzt nach der Trojans-Säule und
bestiegen sie. um das wunderbare Schau-
spiel des Sonnenunterganges zu genießen.
Wie in feurige Glut gebadet, standen die
stolzen Mauern des Colosseums, des Capitols,
des Palatin da." Haben Sie es noch nicht
gewußt, daß unserem alten Johannes
Trojan in Rom von der Kurie eine
Ehrensäule errichtet ist? Wir haben schon
oft von ihr gelesen. Soviel wir wissen, ist
die Anregung zu dieser Ehrung von der
„Kölnischen Polkszeitung" ausgegangen.
Augsburg. L. D.: Die „Augsburger
Zeitung" (Nr. 16) schreibt: „Der Kreuzer
.Augsburg' hat als erste Tätigkeit, die an
die Öffentlichkeit dringt, eine traurige Aus-
gabe erhalten. Er beteiligte sich nämlich an
den Bergungsarbeiten des verunglückten
Ballons ,Hildebrand'. Der Kreuzer legte
sich an die Unfallstelle und beleuchtete sie
mit seinem Scheinwerfern, damit die Arbeiten
auch während der Nacht fortgesetzt werden
konnten." Der Kreuzer „Augsburg" scheint
gar kein Kreuzer, sondern ein Fahrzeug
des neuen Überlandboottyps zu sein.
Lack Oeynhausen, vr. T.: Bitte, vergl.
Sie „Kladderada'.sch" 1907 Nr.29, wo derselbe
Gedanke im Leitgedichl behandelt und aus-
gesprochen ist.
Berg I. Dithmarschen. M. H.: Leider
nicht verwendbar.
Berlin. H. H.: Nach dem Bericht der
„B. Z. am Mittag" (Nr. 18) über den
Herberich-Prozeß in Nürnberg hat ein Sach-
verständiger ausgesagt: „Als der Getötete
die Treppe hinaufkam und feine Frau mit
der Pistole in der Hand sah, hat er sofort
Kehrt gemacht." Und so etwas hat das
Gericht sich aufbinden lasten? — F. K.: Mit
bestem Dank abgelehnt. — N. M.: Der
..Dresdener Anzeiger" (Nr. 355) bringt
folgende Meldung: „Der Katholikos aller
Armenier Matthäus II. ist gestern am
Freitag auf seinem schlesischen Herrensitz ge-
storben." Auf seinem schlesischen Herrensitz?
Dort hätten wir Matthäus am letzten ver-
mutet.
Bochum. D.: Der „Vochumer Anz."
(Nr. 7) meldet aus.Wilhelmshöhe: „Hier
ereigneten sich vier schwere Nodelunjälle.
Einer Dame wurde bei einem Sturz die
Pulsader durchschnitten, eine andere erlitt
einen Beinbruch. Weiter verunglückten
zwei Herren, der eine trug ein Bern, der
andere trug eine schwere Kopfverletzung
davon." Warum trug der eine auch ein
Bein? Hätte er es zu Haufe gelaffen, so
würde ihm das Unglück nicht passiert fein. —
Dasselbe Blatt (Nr. 8) meldet: „Der im
Untersuchungsgefängnis inhaftierte Falsch-
spieler Graf Wolff-Metternich ist schwer er-
krankt. Er ist seelisch völlig niedergebrochen.
Als der Graf die Nachricht von der An-
kunft seiner Gemahlin erfuhr, erlitt ec
einen Nervenchok, verbunden mit stunden-
lang anhaltenden Weinkrämpfen. Graf
Metternich wurde in die Krankenstation
des Unterfuchungsgefängnifses gebracht. Er
wird wahrscheinlich einer Heilanstalt über-
wiesen. da sein Zustand bedenklich erscheint.
Eine Nachricht wie Musik." Man braucht
ja für den verhafteten Grasen gerade keine
Sympathie zu besitzen, aber das ist doch
zu stark!
Braunschweig. D. Sch.: Die „Braun-
schweiger Neuest. Nachr." vom 5. Januar
bringen folgende Anzeige: „M. W. O. daß
ich nimmer Dich gesehen!!! — Daß ,nie' und
und ,nie' ich Dich geliebt!!'. — Daß nun des-
Todes kaltes Wehn Mich friedlich dieser
Welt entrückt! — Ear manches frisch ge-
schaufelt Grab — Birgt manchen, der so
gern gelebt! — — Versenkt mich .Arme'
doch hinab!-Hellgleißend .die Lüge'
das Leben webt. — Sie webet denen ihr
glänzendes Kleid, — Die zu lügen so treff-
lich verstehn. — — Gib doch ein Ende
meinem Leid!-Laß Todesfrieden
die Stirn mir unnvehn. — Ach, Vater —
wozu noch —??? Ich lehne mich auf! —
Die .Lüge^. die .Lüge' ist Trumpf!!! — Es
kosen und schmeicheln zum Himmel hinaus
— Die Miasmen des irdischen Sumpfs! —
Dein 1000stes Opfer C." — Es muß sich
leicht sterben, wenn man sein Gewiffen
vorher um solche Verse erleichtert hat. —
M. A. H.: Vielen Dank für Ihre Sendung.
Wir werden auf das entzückende Machwerk
zurückkommen.
Bremen. O. K.: Die „Weser-Zeitung"
(Nr. 23031) enthält die Fortsetzung eines
Romans „Im Kampf gegen die Übermacht"
von Vernt Lie. Es heißt da: ..Erregt ging
der Bischof aus und nieder, unschlüssig. Er
suchte nach Worten. Da aber richtete sich
Soren Römer aus und rief mit starker
Stimme aus, ja, es klang wie ein Notschrei:
(Fortsetzung folgt.)" Der arme Bischof! —
C.: Die „Weserzlg." (Nr. 23039) meldet
aus Oldenburg: „Als Redner für die große
Versammlung aus Anlaß der Hengstkörung
der Fortschrirtlichen Volkspartei, die am
3. Februar slattfindet, ist diesmal der
Bremer Reichstagsabgeordnete Hormann
gewonnen worden." Nanu? Die fort-
schrittliche Volkspartei ist doch keine '<-lute.
Darmstackt. C.: Der „Darinstädter Tägl.
Anzeiger" (Nr. 9) sagt von dem verstorbenen,
durch die Urwüchsigkeit seiner Ausdrucksweise
bekannten Abgeordneten Köhler-Langsdorf:
„Überhaupt seine ganze Sprache zeichnete
sich durch eine gewisse Urbanität aus, mit
der er selbst seine Freunde nicht verschonte
und manchmal in der Zweiten Kainmer
und im Reichstag Anstoß erregte." Der
Verstorbene scheint da in eine nette Gesell-
schaft geraten zu sein, die an seinen urbanen
Formen Anstoß nahm. Hoffentlich haben
seine Freunde gegen ihn nicht etwa eine
Privatklage wegen seiner Höflichkeit an-
gestrengt.
Drescken. C. M.: Die „Dresd. Neuesten
Nachr." (Nr. 32) enthalten folgende An-
zeige: „Anständiges junges Mädchen sucht
ein kleines Gar^onlogis." Hoffentlich ist
das Garconlogis. das das junge Mädchen
sucht, wenigstens nicht bewohnt. Sonst
könnte die Dame mit dem Garyon leicht in
Differenzen geraten.
Böttingen. H.: Die „Göttinger Ztg."
(Nr. 15 052) m e ld e t n a ch d e m B r ü sse ler „So i r":
„Angesichts der Tatsache, daß das Jahr 1911
vom Vatikan als ein Trauerjahr betrachtet
wird, soll der Besuch des Kaisers beim Papste
nur privativen Charakter tragen." Nicht
genug, daß der Kaiser dem Papste nichts
bringt, will er ihm noch etwas rauben? O
weh! Da wird der Papst seinen Eeldschrank
mit den Peterspfennigen gut verschließen
m üffen.
Brunewalck. E. W.: In der „Vossijchen
Zeitung" (Nr. 9) wird über ein neues Schul-
haus in Pankow gesagt: „Die Schulen sind
von drei Straßen aus zugänglich, so daß
llkii'
trotz der Anhäufung so vieler Schulkinder
auf einem Grundstück die Entleerung der
Schulkinder in geordneter Weise erfolgt,
ohne daß eine Überlastung der Straße ein-
tritt." Ja. Ordnung ist die Hauptsache,
nicht blotz beim Lehren, sondern auch beim
Entleeren.
Buhrau. W. V.: 2m. „Anzeiger a. d.
Schlesisch-Posener Grenze, zugleich Guhrauer
Kreisblatt" (Nr. 3) lesen wir folgendes
Inserat: „Unfern wertgeschätzten Kunden
zur gefälligen Kenntnis, daß der Weg zum
Geschäft, z. Mühle resp. Schmiede-Werkstatt,
der Seuche wegen f. jeden ungehindert ge-
stattet ist. Gleinig1911. L. Scholz. A. Feld!."
Ja, gerade der Seuche wegen darf man
niemanden hindern, sein Geschäft zu machen.
Wie wird es aber, wenn die Seuche vor-
über ist?
Hannover. A.: Das „Hannoversche
Tgbl." (Nr. 27) enthält einen Ausruf des
Vorstandes der Iugendwehr; unter den
Beisitzern ist ausgeführt: „Körting. Geh.
Werkmeister." Das neue Mitglied des
Herrenhauses, der Klempnermeister Plate,
wird gewiß noch zum Oberklempnermeister.
Sm Geheimen Oberklempnermeister, zum
irklichen Geheimen Oberklempnermeister
und zuletzt zum Wirklichen Geheimen Meister
mit dem Prädikat Exzellenz ernannt werden.
— A. L.: Leider nicht verwendbar. Aber
besten Dank für Ihr freundliches Interesse.—
F. E.: Das„Hannoversche Tgbl." (Nr. 15)
berichtet: „2m preußischen Abgeordneten-
hause konnte wegen Beschußunfähigkeit des
Hauses die angesetzte Präsidentenwahl am
Sonnabend nicht jtattsinden." Was wird
Herr v. Kröcher sagen, wenn das Ab-
geordnetenhaus jetzt auch noch beschossen
wird? Er wird gewiß eine Verschärfung
der Geschäftsordnung beantragen.
Heidelberg. Th. L.: Das „Heidelb.
Tgbl." (Nr. 17) enthält folgende Anzeige:
„Ein Landwirt jucht ein Privat- oder
Geschäftshaus, in das er wöchentlich8—10Pfd.
Butter und ca. 80-100 Eier, eigenes
Produkt, liefern könnte. Wo, sagt das
Tageblatt." Liebes Tageblatt, sage uns
schnell die Adresse des Mannes, der wöchent-
lich ca. 80—100 Eier legt.
heilbronn (Neckar). Th. C.: Der
Der ...Heilbronner Een.-Anz." (Nr. 11) er-
zählt von einem Theaterfkandal zu Bari
in Italien folgendes: „Eben ging der Vor-
hang hoch, als einige Theaterbesucher sich
auf den Kapellmeister stürzten, um ihn da-
durch aktionsjähig zu machen, daß sie ihm
den Taktstock Wegnahmen." Natürlich! Mit
rem Taktstock war der Kapellmeister taklions-
äljig; ohne ihn ist er höchstens aktionsjähig.
Allerdings würde es genügt haben, wenn
die aufgeregten Theaterbesucher ihm statt
des ganzen Taktstocks nur dessen ersten Buch-
staben weggenommen hätten. — E. H.:
Die „Neckarzeitung" (Nr. 205) zitiert aus
dem vom Vatikan beanstandeten Artikel des
Prinzen Max von Sachsen folgendes: „Die
hochmütige strenge Sprache des Papstes
Nicolaus l. gegen die Griechen sei verletzend,
die Sprache des Bullen Leos VI. Hütte die
Gefühle des Orients aufs tiefste erregen
müssen." Der Bulle Leos VI. war weiblich:
es gibt nämlich, was nicht überall bekannt
zu sein scheint, auch weibliche Bullen.
TREIS MOSELGOLD TREIS EXTRA JUBILÄUMS-CUVEE
Die ständig steigende Nachfrage von Kennern beweist, dass diese Marken,
hergestellt aus Mosel- und Saarweinen der Rieslingstraube — der
edelsten Traube der Welt — den feinsten französischen Erzeugnissen
ebenbürtig, dabei aber erheblich billiger sind. Proben überzeugen.
MOSELSECTKELLEREI OTTO TREIS, MERL
Mosel. — (Weingeschäft
seit 1810 in der Familie.)
König!. Rumän. Hoflieferant
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