Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Folgende uns zugegangene Manuskripte werden unter Hinweis auf die am Ende des Briefkastens befindliche Mitteilung mit bestem Dank abgelchnt.
Berlin: W. S. — Coburg: v. B. — Göttingen: W. R. — Kolbcrg: P. SB. — Stettin: F. S. — Weimar: F. M.

Altenburg (Thüringen). F. St.: In Nr. 255
der „Altenburger Zeitung" lesen wir unter
„Wcttcraussichten": „Mittwoch, 3. November:
Ziemlich heiter mit Morgenncbel, trocken,
Stacht stärkerer Frost, tagsüber etwas wärmer,
besonders i» der Sonne." Dieses „besonders
in der Sonne" läßt auf eine ganz besonders
seine Nase des Altenburger „Wetteronkcls"
schließen.

Berlin. E. M.: Auf einem uns ohne jede
nähere Angabe eingesandten Zcitungsabschnitt
befindet sich folgende Anzeige: „Erna Rcbhahn,
Alfons Rebhuhn, Verlobte. Mainz. Alzey,
Sulzbach (Saar>. August 1920." Sie habe»
recht; hier handelt cs sich offenbar um einen
sinnentstellenden Druckfehler. Es muß natür-
lich heißen: „Erna Rebhuhn und Alfons
Rebhahn."

Berlin. Or. St. P-: In Nr. 282 des

„Zehlendorscr Anzeigers" lesen wir: „Junges
Mädchen sucht sofort Liebe, Machnowcr
Chaussee, Villa Elisabeth." Gerechter Himmel!
Da müßte aber schon die halbe Berliner
Feuerwehr mit ihren Dampfspritzen zur Ab-
kühlung abrückcn.

Bochum. E. F. M.: In Nr. 280 des „Mär-
kischcn Sprechers" <Bochunrer Zeitung) lese»
wir unter „Wanne-Eickel": „Von zuständiger
Seite erfahren wir, daß die Bestätigung der
Wahl Kiwitt-Münster zum Bürgermeister der
Stadt Wanne-Eickel gleichzeitig mit der Amts-
bezeichnung Oberbürgenneistcr von Berlin
über Münster nach Arnsberg erfolgt ist."
Welch eine verrückte Amtsbezeichnung! Wie
kan» das Stadtoberhaupt von Wanne-Eickel
— „Oberbürgermeister von Berlin über
Münster nach Arnsberg" heißen?

Dasgc b. Hehlen <Weser). W. Z.: In Nr. 287
der „Deister- und Weserzeitung" lesen wir:
„Deckbergen, 7. Dezember. Am heutigen Tage
feiern der Landwirt Wilhelm Meier und Frau
Nr. 2 das Fest der Silbernen Hochzeit!"

Das ist aber taktlos ungeheuer!

Anstatt zu sagen: „mit der zweiten Frau
Meier",

Schreibt hier der Reporter „Frau Nr. zwei"!
Wenn wir Herr Meier ivärcn, uns wär's nicht
einerlei.

Wir würden dem Berichterstatter gehörig

Und ihm auch die Nummer unseres Handschuhes
zeigen.

Friedrichsroda i. Th. Dr. O. B.: In der
„Eisenacher Tagespost" vom 20. November 1920
wird über das Ableben eines Kraftmenschen,
des fürstlich rudolstädtischen Leibkutschers Ba-.
dcnius, berichtet; zum Schlüsse heißt cs: „Er
war für die Rüdolstädter ein Gegenstand des
Vergnügens, weil er ein Original war und
immer guter Laune. Drei Tage vor seinem
Tode machte ein unglücklicher Fall auf irdene

Gefäße seinem Leben ein Ende." — Das muß
allerdings ei» kolossaler Kerl gewesen sein,
wenn er erst drei Tage nach seinem Ableben

Hamburg. R.P.: Im „Hamburgcr Fremden-
blatt" vom 13. November 1920 befindet sich
eine historische Abhandlung „Die Johanna der
Geschichte" (von Valeriu Marcu); darin heißt
cs: „Sicherlich war die vielerwähntc Jungfern-
schaft das Nebensächlichste an dieser Jüngfrau.
Wäre sic ein Mann gewesen, so hätte man sich
damit weniger befaßt." Diese Ansicht von
Balcrin Marcu hat manches für sich.

Hamburg. I)r. Sch.: Uns liegt das Pro-
gramm eines Musikabcnds der Realschule von
Margarete Mittel vor: es beginnt mit den
Worten: „Musikabend zum Gedächtnis von

Carl Maria v. Weber, gcb. 18. Dez. 1780 in
Eutin, gcst. 5. Juni 1820 in London, unter
gütiger Mitwirkung von Frl. K. Kohl und
Frl. vr. A. Berg." Nanu, ivelche Nolle spielten
denn die beiden Damen Kohl und Berg beim
Tode des gefeierten Komponisten?

Hamburg. E. O.: Im „Hamburger Frem-
dcnblatt" vom 30. November 1920 beginnt
eine Anzeige mit folgenden Worten: „Ge-
wordene Witwe vermietet ihr immer noch
gutes Klavier auf wenigstens etwa Vier-
Monate." Was finden Sie denn daran
komisch?

Hannover. H. R-: In Nr. 15 der „Garten-
laube" beginnt ein Stellenangebot mit folgen-
den Worten: „Dame! Suche für meine 26 Jahre
alte Tochter eine gebildete evangelische Dame
ohne Anhang im Alter von 35 bis 40 Jahren,
welche in allen Fächern hauswirtschaftlich und
gesellschaftlich gebildeter Leitung eines jungen
Mädchens Bescheid weiß." — Dann heißt es
zum Schlüsse: „Damen, die sich dieser Eigen-
schasten fähig fühlen und di« Stelle in einem
herrlich gelegenen Orte des Ricscngcbirges an-
nehmcn würden, wollen sich unter Einsendung
eines selbstgeschriebenen Lebenslaufes sowie
Zeugnisabschriften ihres bisherigen Wirkungs-
kreises und unter Angabe der Gehaltsansprüche
melden. Beifügung des Bildes, Angabe der
Größe und des Körpergewichtes erwünscht.
Bubikopf ausgeschlossen. Antritt kann sofort
oder 1. Januar 1927 erfolgen. Baumeister
Julius Exncr, Petcrsdorf i. Riesengcbirge." —
Aber Mensch, was wundert Sie denn dabei?
Was sollte wohl der Herr Baumeister mit einer
womöglich 2 Zentner schweren dicken Gouver-
nante mit Bubikopf im — Ricscngcbirgc an-
sangen? Gar nicht auszudenken!

Leese a. d. Weser. H. S.: Im „Hannoverschen
Anzeiger" (Nummer und Datum nicht erkenn-
bar) lesen wir: „Tüchtig, saub. Mädchen für
Hans- und Feldarbeit gesucht. Es braucht
nicht mit gemolken zu werden, da Schweizer
vorhanden. Frau Eminy Gicscckc, Gailhof,

Post Mcllendors." Hoffentlich blcibt'S aber
auch dabei: aber womöglich wird dem Mädchen
nach ihrem Eintritt doch noch zugemutet, sich
melken zu lassen!

Nürnberg. l)r. P.: Im „Fränkischen Kurier"
vom 19. November 1920 befindet sich der Be
richt über den Besuch des Reichspräsidenten
von Hindcnburg in Dresden: darin heißt es:
„Hieraus begab sich der Feldmarschall in de»
Vorlragssaal des neuen Gebäudes. Hier
sprach der Kommandeur der Jnfantericschulc,
Generalmajor v. Amsbcrg, de» Dank der
Schule für den Besuch aus und für das von
Hindcnburg gestiftete Porträt, das von Prv-
sessor Vogel gemalt ist und diesen in
Marschallsunisorm darstcNt." Ausgeschlossen!
Der Meister hat doch keinen Vogel, er heißt ja
n»r so.

Wittingen. W. Sch.: In einer in Mägde-
bürg hcrausgegebenen Erbauungsschrift lesen
wir: „Die Hölle. Was ist sic? Wer ist dort?
Kann man dieselbe wieder verlassen? Ein-
fach 10 Pfennig, bessere Ausgabe 15 Psennig."

— „Dann würde ich doch schon," meinte unser
Mitarbeiter Biermördcr lächelnd, „auf die

— .bessere Ausgabe' der Hölle reflektieren."

Wölbis, Bcz. Leipzig. G. Sch.: In Nr. 104

des ,^lönigstciner Anzeigers" lesen wir: „Neu-
stadt. Bei der diesjährigen Kirmesfeicr in
Ottendorf und Polen; ist cs nicht ganz ruhig
verlaufen. Die übliche Prügelei war an der
Tagesordnung. In Ottendorf verprügelten'
sich in der Nähe des Niedergcrichts einige
Burschen derartig, daß von de» .Kampshähnein
einige dicke Gesichter und Verletzungen davon-
gctragen haben. Grund zur Tat soll die holde
Weiblichkeit gegeben haben. In Polen; kan,
cs eenallsssskkkppskpkpzkpzkzkzkzzz eyyyyywüng
lenz kam es ebenfalls zu Streitigkeiten, die in
Prügelei ausartctc. Man soll sich bei dieser
Gelegenheit auch einer Zaunlatte bedient
haben. Wenigstens hat man am Morgen aus
der Straße in der Nähe des Erbgcrichts eine
mit einem Taschentuch umwickelte ZaunSlattc
gefunden." Man hört bei dieser onomato-
poetischen Schilderung des Berichterstatters
förmlich die „Katzcnköppe" knallen. Daß einer
der Kerle seine als Hiebwaffe dienende Zaun-
latte vorher mit einem milden, die Schmerz-
lichkeit der Hiebe abschwächendcn Taschentuch
nmwickclt hat, läßt übrigens auf edlere Ge-
fühle schließen.

CREME MOUSON

Macht trockene, rauhe Haut in wenigen Stunden sammetweich geschmeidig
 
Annotationen