Diese« Älatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage
»et°g«prei» oierieljährlich r R-ichSmork. direN °°m Verlag 7,50 Reichsmark. Bei Bezug durch di- L°st°nrl°l!en monalllch RM. I.«0
Bestellungen nehmen auch alle Buchhandlungen. Bahnhofsbuchhandluugen und ZeitungShändlcr entgegen
Derlag de« Kladderadatsch, A. Hofmann S Co. G. m. b. H., Serlin 5V SS, Wilhelmstr. 8
Alle Rechte für iämtliche Artikel und Illustratianen varbedalten. Nachdrucke au» dem »laddcradan'ch nnd nur mit ausdrücklicher Genehmigung
dir Berlagihandlung gestattet. Copyright by SL Hofmann L So. G. nt. t. H., Berlin.
Hört ihr fern die holden Töne?
Ja, es riß schon wiedermal
Mächtig auf den Mund der schöne,
Merliebste Herr Laval!
Nimmermehr wird zugelasien
Unseres Doungplans Revision;
Muß man den Laval nicht — lieben,
Frankreichs wunderbaren Sohn?
Leise grummelt's von „Sanktionen"
Schon im Rhein- und Ruhrgebiet;
Oh, im Lande Frankreich wohnen
Lauter Leute von Gemüt!
Wochensang
Davon darf man nichts mehr sagen,
Weil es Frankreich nicht recht frommt;
Frankreichs Frechheit muß man tragen,
Bis es — wieder anders kommt!
Schon mit seinem mächtigen Sabel
Raffelt Ehren-Sauerwein;
Schon mit seinem Riesenschnabel
Hat erobert er den Rhein.
„Heilig" sind nur Frankreichs „Rechte",
Heilig jeglicher „Vertrag";
Bis zum spätesten Geschlechtc,
Heilig bis-zum Jüngsten Tag.
Zwar, wie Frankreich hat gebrochen
Tausendmal Vertrag und Eid,
Davon wird nicht mehr gesprochen,
Wenigstens in dieser Zeit.
'Clabbttatxrifi*.
Beim Iahresschluß
Äberblick ich beim Silvesterpunsche
Heute das dahingeschwundene Jahr,
Kommt mirs vor, als wenn es meinem Wunsche
Keinesweges ganz entsprechend war.
Aber, ob es manchmal schwang die Knute,
Wenn die Notverordnungen gekracht,
Hat es zweifellos doch manches Gute
Auch in diese schöne Welt gebracht.
So zum Beispiel sind als goldene Fäden
In den breiten Brei hineingetunkt
Doch unzählige Ministerreden,
Die dem seligen Volk man rundgefunkt.
Wunderschön auch war und kein Gefasel.
Was an Weisheit und gerechtem Sinn
Erst in Genf und neuerdings ln Basel
Ward verzapft, wenn ich nicht irrig bin.
Habt ihr schon die Zollunion vergessen?
Thälmann schon, den Sowjet-General?
Schon die Amstelbank, auf der gesessen
Pallenberg und sein entzückt Gemahl?
Herrn Piccard, den Stratosphärenbahner?
Shaw, das moskauselige Anschuldslamm?
And den großen Häuptling der Indianer,
Albert Einstein von dem Hopistamm? #
Soll ich da noch viel von Ehequers sagen
And von Charlie Chaplin in Berlin?
Oder wie zum Heil in diesen Tagen
Das Vierpfennigstücklein uns gediehn?
Von der .Eisensront' der Papphelmfritzen?
Von der Pazifistenkinderschar?
Kurz, man sieht rückschaund vorüberflitzen
Manches, was doch hochersreulich war.
Freilich kann der Mensch aus manche Sachen
Sich in dieser rätselvollen Zeit
Einen Vers nicht ohne weiteres machen:
Manchmal liegts an einer Kleinigkeit.
So zum Beispiel: Hieße Brüning Brüling,
Reimte man den Namen mit Genuß
Dein und redlich auf den deutschen Frühling.
And es wieherte der Pegasus.
Aber stillI Was hat er auch zu wiehern!
Nichts zu wiehern gibts in dieser Zeit.
Gruß und Heil den Kladderadatsch-Beziehern
Auf der schönen Erde weit und breit.
Ja. ich grüße meine lieben Leser —
Freunde, reichet euch die Bruderhand
And erhebt die punschgefüllten Gläser:
Dennoch! Vorwärts! Hoch das Vaterland!
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Mächtig auf den Mund der schöne,
Merliebste Herr Laval!
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Muß man den Laval nicht — lieben,
Frankreichs wunderbaren Sohn?
Leise grummelt's von „Sanktionen"
Schon im Rhein- und Ruhrgebiet;
Oh, im Lande Frankreich wohnen
Lauter Leute von Gemüt!
Wochensang
Davon darf man nichts mehr sagen,
Weil es Frankreich nicht recht frommt;
Frankreichs Frechheit muß man tragen,
Bis es — wieder anders kommt!
Schon mit seinem mächtigen Sabel
Raffelt Ehren-Sauerwein;
Schon mit seinem Riesenschnabel
Hat erobert er den Rhein.
„Heilig" sind nur Frankreichs „Rechte",
Heilig jeglicher „Vertrag";
Bis zum spätesten Geschlechtc,
Heilig bis-zum Jüngsten Tag.
Zwar, wie Frankreich hat gebrochen
Tausendmal Vertrag und Eid,
Davon wird nicht mehr gesprochen,
Wenigstens in dieser Zeit.
'Clabbttatxrifi*.
Beim Iahresschluß
Äberblick ich beim Silvesterpunsche
Heute das dahingeschwundene Jahr,
Kommt mirs vor, als wenn es meinem Wunsche
Keinesweges ganz entsprechend war.
Aber, ob es manchmal schwang die Knute,
Wenn die Notverordnungen gekracht,
Hat es zweifellos doch manches Gute
Auch in diese schöne Welt gebracht.
So zum Beispiel sind als goldene Fäden
In den breiten Brei hineingetunkt
Doch unzählige Ministerreden,
Die dem seligen Volk man rundgefunkt.
Wunderschön auch war und kein Gefasel.
Was an Weisheit und gerechtem Sinn
Erst in Genf und neuerdings ln Basel
Ward verzapft, wenn ich nicht irrig bin.
Habt ihr schon die Zollunion vergessen?
Thälmann schon, den Sowjet-General?
Schon die Amstelbank, auf der gesessen
Pallenberg und sein entzückt Gemahl?
Herrn Piccard, den Stratosphärenbahner?
Shaw, das moskauselige Anschuldslamm?
And den großen Häuptling der Indianer,
Albert Einstein von dem Hopistamm? #
Soll ich da noch viel von Ehequers sagen
And von Charlie Chaplin in Berlin?
Oder wie zum Heil in diesen Tagen
Das Vierpfennigstücklein uns gediehn?
Von der .Eisensront' der Papphelmfritzen?
Von der Pazifistenkinderschar?
Kurz, man sieht rückschaund vorüberflitzen
Manches, was doch hochersreulich war.
Freilich kann der Mensch aus manche Sachen
Sich in dieser rätselvollen Zeit
Einen Vers nicht ohne weiteres machen:
Manchmal liegts an einer Kleinigkeit.
So zum Beispiel: Hieße Brüning Brüling,
Reimte man den Namen mit Genuß
Dein und redlich auf den deutschen Frühling.
And es wieherte der Pegasus.
Aber stillI Was hat er auch zu wiehern!
Nichts zu wiehern gibts in dieser Zeit.
Gruß und Heil den Kladderadatsch-Beziehern
Auf der schönen Erde weit und breit.
Ja. ich grüße meine lieben Leser —
Freunde, reichet euch die Bruderhand
And erhebt die punschgefüllten Gläser:
Dennoch! Vorwärts! Hoch das Vaterland!