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Kladderadatsch — 96.1943

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https://doi.org/10.11588/diglit.2323#0229
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„Der Knabe Sikorski beginnt mir fürchterlich zu iverden . . . “

„Aha! Wieder ein Kriegsziel!“,
so dachte zweifellos Herr Babbitt, als er
dieser Tage in einem seiner Leib- und Ma-
genblätter den wahrhaft monumentalen Satz
, las: „Amerika will nur mit Gott und seinen
Nachbarn in Frieden leben.“ — Aber als er
dann in seiner — leider aus-ölmangel nicht
mehr ferngeheizten — Wohnung saß und
das Gelesene überdachte,, kamen ihm doch
folgende Bedenken: „Heißt, was da in der
Zeitung steht, nicht, Amerika will mit nie-
mand in Frieden leben ? Denn Nachbarn hat
es ja eigentlich nicht, weil doch Südamerika

und Kanada ,mit dazu gehören*, und der
liebe Gott ist so weit wie der Himmel hoch
ist. Aber Amerika will nur mit diesen nicht
vorhandenen Nachbarn und mit jener un-
bekannten und unerreichbaren Macht in
Frieden leben, die man Gott nennt. Wenn es
einen Gott gibt, wird nicht einmal diese
letzte Absicht gelingen. Denn daß ein größen-
wahnsinniger Politikaster die ganze übrige
Kulturwelt mit Krieg überzieht, kann die
Vorsehung nicht dulden. Gott sollte in .Got-
tes .eigenem Land* mal nach dem Rechten

Diese Bedenken kamen natürlich Herrn Bab-
bitt nicht, denn er ist ja gewöhnt, daß die
plutokratischen Heuchler den Namen Gottes
für ihre schmutzigen Geschäfte mißbrauchen!
Vergleich

Der Sprecher des Londoner Nachrichten-
dienstes erklärte, der englische Kreuzer
„Edinburgh“ habe nach zwei deutschen Tor-
pedotreffern ausgesehen wie eine geöffnete
Sardinendose; darüber habe man sich sehr
gewundert.

Aber warum denn? Der „Dosenöffner“ war ja
. doch „Made in Gcrmany'! l>. k.

Kladderadatsch
 
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