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Knackfuß, Hermann
Dürer — Künstler-Monographien, Band 5: Bielefeld [u.a.]: Velhagen & Klasing, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.61322#0158
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Kirchliche Malerei


Abb. 148. Philipp Melanchthon. Kupferstichbildnis aus dem Jahre 1826
„Lebensgetreu konnte Dürer Philippus' Züge abbilden,
Seinen Verstand konnte nicht malen die kundige Hand"
iZu Seite 128)

von eigenartig poetischer Wirkung dadurch, daß die Glorienscheine, welche die
Häupter der Mutter und des Kindes umleuchten, mit ihren Strahlen die ganze
Luft erfüllen.
Der kirchlichen Malerei waren jene Jahre, in denen die Reformation in
Nürnberg eingeführt wurde und die beunruhigten Gemüter hin und her schwankten,
nicht günstig. Ein kleines Altarwerk, das als der Jabachsche Altar bezeichnet
zu werden pflegt, weil es während der längsten Zeit seines Bestehens die Haus-
kapelle der Familie Jabach zu Köln schmückte, trug früher auf einem der Flügel-
bilder die Jahreszahl 1523. Die Mitteltafel des Werkes ist verschollen, die Flügel
sind, auseinandergesägt, in verschiedene Sammlungen gekommen: die Innen-
flächen, mit je zwei Heiligen — Joachim und Joseph einerseits, Simeon und
Lazarus anderseits — auf Goldgrund, befinden sich in der Münchener Pina-
kothek, die Außenflächen, mit einer Darstellung des leidenden Hiob, den seine
Frau und seine Freunde verspotten, im Städelschen Institut zu Frankfurt und
im Stadtmuseum zu Köln. Da die Malerei sowohl der Innen- wie der Außen-

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