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Der Jabachsche Altar

bilder gar nicht mit Dürers Malweise um 1523 übereinstimmt, so haben die
kundigsten Dürerforscher dafür eine Erklärung in der Annahme von Eehilfenarbeit
gesucht, obgleich der Meister sonst schon lange — seit der Vollendung des Heller-
schen Altarbildes — auf die Mitwirkung von Gehilfen verzichtete. Aber die
Jahreszahl hat sich als unecht erwiesen, und so kann man mit Sicherheit die Ent-
stehung des Jabachschen Altares um fast ein Vierteljahrhundert zurücksetzen, in


Abb. 141. Bildnis des Johannes Kleeberger aus Nürnberg, in seinem 40. Lebensjahre
Ölgemälde von 1S26. In der Gemäldegalerie zu Wien
Aufnahme I. Löwy, Wien (Zu Seite 129)

eine Zeit, der nicht nur die Malweise, sondern auch die Zeichnung der Figuren
besser entspricht.
Im Jahre 1526 malte Dürer noch ein kleines Andachtsbild: die Jungfrau
Maria — etwas mehr als Brustbild, wenig unter Lebensgröße — mit dem
Jesuskind auf dem Arm; Maria hält einen Apfel für das Kind bereit, und da-
nach pflegt das Bild als „Madonna mit dem Apfel" bezeichnet zu werden (in
der Uffiziengalerie zu Florenz). Das Jesuskind, das eine Kornblume im Händ-
chen hält und, ins Weite blickend, den schönen Apfel noch nicht bemerkt, ist in

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