Koch, Alexander [Hrsg.]; Fuchs, Georg [Hrsg.]: Grossherzog Ernst Ludwig und die Ausstellung der Künstler-Kolonie in Darmstadt von Mai bis Oktober 1901: [ein Dokument deutscher Kunst] (Darmstadt, 1901)

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Georg Fuchs: Die »Mathilden- Höhe« einst und jetzt.

PAUL BÜRCK—DARMSTADT.

Mädchen-Bildnis (Kohle-Zeichnung).

Es ist schon dargelegt worden, worin
das Wesen dieser neuen Auffassung der
fürstlichen Stellung zu erkennen ist, als deren
erster Vertreter Grossherzog Ernst Ludwig
von Hessen und bei Rhein in der Geschichte
unseres Zeitalters seine ausgezeichnete Stelle
hat. Es ist auch schon gesagt worden, welchen
Kultur-Zielen er sich zuvörderst zugewendet
und wen er damit betraut hat, daran mit-
zuarbeiten. Hier sei also nur insofern davon
die Rede, als diese Wirksamkeit in der Um-
gestaltung der Mathilden-Höhe zur Geltung
kam. — Schon ehe die Künstler - Kolonie
als solche bestand, wurde mit der Aufteilung
des Geländes begonnen. Der nach der Stadt
zu belegene Teil wurde, bis auf einen ihn
an zwei Seiten umsäumenden Streifen öffent-

licher Anlagen mit hohen schattenspendenden
Bäumen, in Villen-Grundstücke zerlegt und
Privaten käuflich abgetreten. Die Art der
Bebauung bedurfte jedoch der Genehmigung
des Landesherrn und so sind auch hier
Häuser entstanden, die sowohl in ihrer
Gruppierung als in ihrer Fassaden - Aus-
bildung das gewöhnliche Niveau nicht un-
wesentlich überragen. Hier haben bewährte
Meister der Baukunst, wie Paul Wallot und
Ludwig Hoffmann, gebaut und auch die
Jüngeren, wie Pützer und Olbrich, sind ver-
treten. Die Häuser, sämtlich mit hübschen
Gärten versehen, reihen sich an drei anmutig
geführten Strassen: Nicolai-Weg, Alexandra-
Weg und Victoria-Melita-Weg. Zwischen
den beiden zuletzt genannten, am höchsten