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und musste allein deshalb durch besondere Genauigkeit überzeugen. Ein zweite Gruppe
zeigte nahe und ferne (Traum-) Welten, zunächst meist Städte wie Bath, Florenz oder
Pompeji, Istanbul oder Macao, die nur wenige Londoner selbst aus eigener Anschauung
kannten und die durch ihre Berühmtheit oder ihre Exotik das Publikum anlockten.
Solche Panoramen konnten auch als Bildungsvermittler verstanden werden. Für ihre
Anfertigung waren aufwendige Reisen der Panoramamaler notwenig. Die dritte Gruppe
schließlich bezog sich auf aktuelle, meist kriegerische Ereignisse und ließ das Publikum
an den großen See- und Landschlachten der Napoleomschen Ara teilnehmen. Auch
hierfür musste der Maler reisen und die Schlachtorte skizzieren. Vor allem aber zog er
Erkundigungen bei den Veteranen dieser Schlachten ein. Sie wurden, wie im Fall der
Schlacht von Aboukir Lord Nelson selbst, als Zeugen für die Glaubwürdigkeit der Bilder
benannt. Bei allen Themen ging es jedoch um die Vermittlung einer möglichst perfekten
Illusion. Der Betrachter sollte sich an einem prominenten Aussichtspunkt oder mitten
im Geschehen wähnen und dies auch mit seinen Sinnen fühlen. Berichte über
Schwmdelgefühle oder Seekrankheit von Besuchern sind deshalb beliebt, ebenso wie
solche über Hunde, die Realität und Schein nicht mehr unterscheiden konnten und
versuchten, aus dem gemalten Wasser zu trinken.

' Das Wort „Sehsucht", als Titel einer Ausstellung m Deutschland geprägt, vereint in einem Wortspiel die Leidenschalt
des Betrachtens mit dem typisch deutschen Begriff der „Sehnsucht".

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