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Wir endeten unsre gestrige Wanderung mit Betrach-
tung der modernen Ruinen der Villa d’Este, heut begin-
nen wir sie mit der, ihr Schicksal {heilenden Villa Far-
nese, durch Erbschaft an Neapel gefallen, ihrer Schätze
beraubt, und verlassen stehend; bald werden sich ihre
Trümmer mit den sie umgebenden ungeheuren
27. Ruinen der Kaiserpalläste
vermischen, die den ganzen palatinischen Hügel bedecken,
und so ausgedehnt sind, dass sie von keinem Standpunkt
aus zugleich übersehen werden können. Vom Zusam-
menhang und Plan des Ganzen sich einen Begriff zu ma-
chen, ist unmöglich, doch bezeugen die enormen Sub-
strukzionen, die weiten, tiefen, zum Th eil unterirdischen
Gänge und Hallen, und unzähligen Gemächer, dass diese
Gebäude zu den grössten der Welt gehörten. Auf diesem
Raume, wo zuerst Romains ein einfaches Haus gründete,
seine Nachfolger bis Servius Tullius, ihre noch immer be-
scheidenen Königswohnungen erbauten,'dann die Macht-
haber der Republik ihre Paliäste aufführten, die lange
Reihe der Imperatoren aber, im übermüthigen Wetteifer,
Werke erschufen, für die die gewöhnlichen Benennungen
von Gebäuden nicht mehr ausreichen, —- hier ergossen
sich alle Ströme des Reichthums in das Meer des Ueber-
flusses, das die Despoten Roms umgab! —
Aber verdiente auch ein Punkt in der Welt diese Aus-
zeichnung, so ist es dieser Berg, den wir, nachdem wir
ihn nur von unten betrachtet haben, jetzt an des Pilgers
Byron Seite erklimmen, zwischen:
Wir endeten unsre gestrige Wanderung mit Betrach-
tung der modernen Ruinen der Villa d’Este, heut begin-
nen wir sie mit der, ihr Schicksal {heilenden Villa Far-
nese, durch Erbschaft an Neapel gefallen, ihrer Schätze
beraubt, und verlassen stehend; bald werden sich ihre
Trümmer mit den sie umgebenden ungeheuren
27. Ruinen der Kaiserpalläste
vermischen, die den ganzen palatinischen Hügel bedecken,
und so ausgedehnt sind, dass sie von keinem Standpunkt
aus zugleich übersehen werden können. Vom Zusam-
menhang und Plan des Ganzen sich einen Begriff zu ma-
chen, ist unmöglich, doch bezeugen die enormen Sub-
strukzionen, die weiten, tiefen, zum Th eil unterirdischen
Gänge und Hallen, und unzähligen Gemächer, dass diese
Gebäude zu den grössten der Welt gehörten. Auf diesem
Raume, wo zuerst Romains ein einfaches Haus gründete,
seine Nachfolger bis Servius Tullius, ihre noch immer be-
scheidenen Königswohnungen erbauten,'dann die Macht-
haber der Republik ihre Paliäste aufführten, die lange
Reihe der Imperatoren aber, im übermüthigen Wetteifer,
Werke erschufen, für die die gewöhnlichen Benennungen
von Gebäuden nicht mehr ausreichen, —- hier ergossen
sich alle Ströme des Reichthums in das Meer des Ueber-
flusses, das die Despoten Roms umgab! —
Aber verdiente auch ein Punkt in der Welt diese Aus-
zeichnung, so ist es dieser Berg, den wir, nachdem wir
ihn nur von unten betrachtet haben, jetzt an des Pilgers
Byron Seite erklimmen, zwischen: