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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1847 (Nr.25-36)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1498#0047
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Monaksfchrifl.

Ämtl^iche Mittheitungen des Centrat-Dombau-)1ereins^

mtt gefchichtlichen, artistischen und literarifchen Beiträgen,

herausgegeben vom Vorstande.

^ 31.

Köln, SonnLag I. August

1847.

Das „Kolner Lomblatt" erscheint monarlich als Gratis-Zugave zur „Kolnischen Seitung", wird außerdem aber auch besonders auSgegeben uud
»«rsandt. Der Pränumerations-Preis sür die Einzel-Ausgabe, deren Brutto-Ertrag der Dombau-Bereins-Caffe zufließt, beträgt hier bei der Expedition dcr
„Kölnischen Aeitung" wie auswarts bei allen k. preuß. Postanstalten L<» 8Ki-. für den Jahrzang.

Alle Auschristen an den Central-Verein werden osfen oder unter Kreuzband, mit der Rubrik: „Allgemeine Angelegenheiten des Domba».
Vereins zu Köln", so wie Geldsendungen mit der Bezeichnung: „Geldbeiträge für den Dombau zu KLln", erbeten.

Amttiche Mittheilungerr.

Neunundskchszigttes protocoll

dcS

Eentral-Dombau-Bereins-Borstandes.

Bekhandelt zu Köln auf dem großen Rathhaussaale, am 26. Juli 1847,
Nachmiltags 3 Uhr.

Gegenwä'rtlg wacen die Herren: Esser Haass I., Hardung, Za-
noli, Chr. Herriger, Vohl, Bartman, Schie ffer, Böcker, Franck,
DuMont, NicoloviuS, Steinberger, von Ammon, von Groote,
Frhr. von Devivere, Grafvon Fürstenberg-Stammheim, Awir-
ner, Thissen, Haugh; Gräff, Pcokocollführcc.

Entschuldigt halken sich die Herren: Rolshausen, von Wittgen-
stein, Biercher, Sepdlitz, Hohenschutz, Clavo von Bouhaben,
Heuser, v. Weyden.

Der Präsidenr des Vorstandes hatte seine heukige Abwesenheit wegen
Unwohlseins besonders angezeigt, und nahm stalt dessen der Secretär des
Verwaltungs-Ausschusses, H-rr Esser !>., als Vorsitzender das Wort unter
Mittheilung der heute zu verhandelnden Gegenstände:

„Zufolqe dcs in der letzten Sitzung erstatleten Berichies betrug die Ein-
" Thlr. S. Ps

nahme des Vereins bis zum 21. Juni c. . . . . . . 188748 27 7

„Seildem sind «ingegangen:

1) an gewöhnlichen B-iträgen aus Köln

2) an Bciträgen von auswärtigen Ver-

eins-Mitgliedern ........ 2„ 4„

3) von der Gesellschaft der Dombau-Fieunde
bei Klütsch hier ........

4) von Hülssvereinen. ..... . ._

684 26 3

256„I0„-

40,, ,,
386„I2„3

wonach die Gesammt-Einnahme heule .... . 189433 23 10

bcträgt." , .. . ^ .

Der Vorsitzende theilte demnachst nachfolgenden Baubericht dcs Hrn.
DombaumeisterS Regierungsraths Awirner mit:

Sechszehnter Baubericht über ben Domban zu Köln,

vom 1. April bis Ende Juni 1847.

Die kurzen Aeiträume, i» wclchen die Dombau-Bcrichte auf einander fol-
gen, machen es schwierig, ohn« theilweise Wiedecholungen die Ergebnisse der
Daulhätigkeit so genau zu brzeichnen, wie sie an diesem großartigen Kunst-
werke zu Tage qefördert werden. » . . «

Die große Mannigfaltigkeit und der überaus große Reichihum der For-
m-n, wodurch dec hiesige Dom vor so v'elen andecen Bauwerken sich aus-
cichnet, crst»dcrl einen unvcrglcichlichen Aufwand nicht nur an gewohnli-
chen, sondem an kunstgrüblen ArbeitSkrästen, nm die starren Slcinmassen
Planmäßia;u bilden und in küistiichen Strinschnitken zusammen zu füg-n.
Ja, kein einziqes W-rkstück qclangt zu seiner festen Lage, bevor es nicht vrele
Hunderttausend Meißelschläg- den kräftigen Häaden rüstiger Stcinmetzen ab-
ttstzie, welch« vom frühen Morgen bis zuw späten Bbend alltäglich ihre

Kcäfte dem erhabenen Werke leihen und ihren Lohn nur in seinem glücklichen
Gelingen finden. Erst wenn man dieses, bisher wohl wenlg gewürdigte Sach-
verhälmiß näher in Betracht zieht, wird man einen richtlgen Maßstab sür
die Forlschritte des Baues gewinnen, und ich glaiwe auch diejenigm, welcht
während des letzten Vierteljahres erzielt worden smv, als sehr erfreuliche be-
zeichnen zu können.

Besonders sichtbar waren sie am südlichen Kr-inaiebel, deffen Höhe nun-
mehr bis unterS Kranzgesims der Seitenschiffs-Ulusissungsmauer gediehen ist.
Die beiden Fenster im anschließenden Qnerschiff, wucden mit ihren reichen
Spitzbogen-Rvseltm aufgerichlet und überwölbt; dann aber an der südöstli-
chcn Chocflügel-Mauer eine sehr gefahrvolle Operalion zur Ausführung ge-
brachl. Jn srüherer Acit, als man die Hoffnung des Vollendunqsbaues auf-
gegeben hatte, war nämlich zur Sicherung der gevachten Flügelmauer «ine
über den Seitenschiffs-G-wLlben etwa 90 Fuß hoch aufsteigende Pfeilerver-
stäckung von großen Steinquadern schichtweife eingebunden worden; diese grif-
fen jedoch in den Bauplan störend ein und mußt-n aus diesem Grunde bei
den nunmehrigen Fortschritten des Neubaues, obgleich sehr mühe- und gefahr-
voll, abgcnommen werden.

Auf dcr Nordskite des Domes konnte die Bauthätigkeit für R-chnunq d«S
Central-Dombau-Vereins unausgesetzt kräfcig gefördert werden. Drc Kreuz-
gicbel erreichte hier dieselbe Höhe, wie si- bei d-m an der Südseite näher
bezeichnet worden ist; das nordöstliche Fenst-r des Querschiff-s wurde auf-
gebaut und demnächst die nordwestlichr Bogenstellung des QuerschiffeS bis an
die Kreuzgiebelmauer fortgrsetzt, so daß nun hier die Einwölbunz dec beideu
Kceuckapo-n, ingleichen die Aufstellung der oberen Galerie, crfolgen kann.

Jm Mittelschiffe des Langhauses sind zu beiden Seiten die Sockelsteine
für die oberen großen Fenstec und die Anfänge der dazu gehörigen Pfeiler
aufgcsetzl worden, und jctzt, wo auch schon ein Theil der Baugerüste auS
dem Mittelschiffe abgenommen ist, bietet das letztere einen sehr überraschen-
den Anblick dar. Jm Liufe dieses JahreS sollcn auch noch die beidm Flugel
des QuecschiffeS auf dieselbe Höhe grbracht werden.

Die Lieferungen der Werksteine haben ihren regelmäßigen Fortqang; gute
Steinbrüche sind im ordentlichen Betriebe und vecsprechm auch für die Zu-
kunfl große Ausbeute. . „

Zu bedaucrn ist eS dagegen, daß die Steinbruchs-Anlage am drachenfelser
Steinchen nicht rascher vorschreiten kann; die sehr beschränkten Granzen der
Angriffsflache vertheuern und erschweren das Untemehmen I-Hr. Die bisher
daraus gewonncnen Steine sind noch von sehr ungleichartigem Gemenge und
qcobem G-füge, so daß sie selbst nicht einmal zu glattm Quadern, sondem
nur zu inneren Füllsteinen in rauhem Zustande verbraucht werden konnen.

Die jetzt zu Tiqe anstchenden Felsm wcrden mdeß schon semer, und es lfl
walirscheintich, daß in weiterer Tiese ganz gnte Steine zu Tage kommm

6 °»uli 1847. Der RegierungS- und Baurach,

^ ^ >(gez.) Zwirner-

Da der Herr Commrrcienrath Simon Oppsnheim einen Beitrag von
125 Tblm. füc das lauftnd« Jahr und H-rr Stadtrath Abrahom Op-
venheiiii einen B-itra, voa 113 Lhlm. 10 Sgr. eingezahlt, so wurdm
dieselden auf den Grunb dcs K, 21 des Statuts zu Ehren-Mitgliedem fur
das Jahr 1847 pcoclamirt.

Drr Vorsitzende bemerkle demnZchst, daß di« m Gemsßheit o.»
 
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