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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1847 (Nr.25-36)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1498#0056
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»vrsih «'nnahm; sodam, dieHrrrm EsserHaasSI., AanoN,Franck,
Bohl, Ehr. Herriger, Böcker, Bartman, HennekeaS, Seydlitz,
Ricolovius, Frhr. von Devivere, von Ammon, von Groote,
Stelnberqer, Zwirner; Gräff, Prvtvcollführtr.

Entschuldigt hatten sich die Herren: Pfarrius, Haugh, Elave vvn
Bouhaben, von Wittgenstein, Thissen, l>. Weyden, Schieffer,
Schweitzer, 0. Hohrnschutz, Graf voa Fü rstrnberg-Stamm.
heim, Hardung, Biercher.

Für den wegen fortwährenden Unwohlseins abwesenden VorstandS-Präsi
benten, Hm. Äber-Regiemngsralh Rolshausen, nahm der Secretär deS
DorstandeS, Hr. Esser il., das Woct und eröffnele die Sitzung unter An-
führung der heute zu verhandelnden Gegenstände:

„Seit der letzten Vorstands-Sihung, in rrelcher alS Tokal-Einnahme des
Dereins eine Summe von ..... 189433 Thlr. 23 Sgr. 10 Pf.
nachgewiesen irorden, sind biS heute an

Beiträgen ferner eingegangen .... 329 „ II „ — „

so daß sich die Gesammt-Einnahme heute . .

auf...189763 Thlr. 4 Sgr. 10 Ps.

stellt."

Der Vorsitzende brachte demnächst den »on ihm entworfenen, von dem
VerwalNings-Ausschusse genehmiqten mrd oben abgedruckken Aufruf zur be-
vorstehenden Einsammlung der Beilräqe für das Jahr 1847 zur Kenntniß
des Vorstandes. Da gegen dkssjn Faffuuq nichlS Erheblichrs erinnert iroidsn,
so erkläcie der Vorsitzende denselben für angenommen und kiwpfte hieran
die Bemerkung, daß er der Beschlußnahme der Versammlung anheimstelle,
zum Beginne unt zum Schlusse der Einsammlung ein« bestimmle Frist an-
^ubeEmen;. die Art des Verfahrei'^ dei ,d« lrtzken Einfammlung scheine
«inen solchin Beschluß tesonders wünschensweith zu machen, wobei frejlich
die -Jnnehaltung des gegebenen TerminS vor AUem nolhwcshiq sei.

' Hr. Franrk bemrrkte hlerauk, daß schon für doS Jahr 1844 ein äbnlicher
Bejchluß gesaßt worden, wobei der 1. Ocioder als Schlußtermin beticdl
wurde, daß also nur ein ähnlicher Beschluß, ailenfalls mit Erweiterung der
Frist, zuwal man in diesem Jahre später beginnen werde, zu faffen sei.

Hr. Haass eiinnerte, daß in der Regel die Sommermonate und nur
„ausnahmsweise in djescm Zahre eine spälere Zeit ju der Einsammlung be-
sti'mmt wäre und daß cs dcßhalb wünschenSwerth sek, dieselbe zu beschleunigen.

Di'e Dersammlung setzte den Anstrng der Frist auf ben 1. Sepkembec, dcn
'Gchluß auf Ende- Novembers fest.

Dez Borsitzeude erklärtr dabei, daß auf di«Mitwirkung der Gsstlichkeit
hststger Stadt wie gewöhnlich gerzchnet werde, un'o daß er überzeugt sei, baß
hstselbe wke bisher bei diesem guten Werke nicht fehlen werde.

' Der Vorfitzend« proclamirte demnächst Namens der Verfammlung dcn
Hrn. Raih v> Fri.,drich Schlosser M Zcankfurt zum Ehren-Mitgliede
für daS Jahr 1847 auf Grund der von ihm geschehenen Einzahlung von
hundert Thalem.

Der Vorsitzende brachie hierauf drn nachfolgenden Antrag des Prolo
cvllführers zur Kcnnlniß der Versammlung:

„Dcr heulige Tag, der JahreStag der Grundstei'nlegung unseres Domes,
ist' für alke Freunde drS Foubaues und der Vollendung desselben besonders
beachtungSwerth.

„Binnen Jahresfrlst wl'rd mit Gollcs Hülfe und Beistand die Bautha'tig-
kelt so wn't vorgeschrilten sein, daß der großartige Tempel in seinem ganzen
unermcßlichen Umfange seiner erhabenen Bestimmung sich erschließen kann.

„Die nach h. 12 des Staiutes von drei zu drei Jahren anqeordnetr Haupt
Versammlung der Vereins-Genossen wird vermittels dieses frcudigcn Ereiq-
nifses dem in dem Statule ausgesprochenen Zwecke entsprechen: ,,„den Be-
richk über die Wirksamkeit drs Vereins zu erstatten, die Resultate derselben
zur unmittelbaren Anschauung der Mitglieder zu bringen und in dem erhe-
benden Gefühle deS Gelingrns die Kraft und den Muth zur Ausdauer neu
zu stärken.""

„Der bevorstehende Einzuq in die sümmkllchen dem Gvlleödienste bis hera»
enkzogenm Räume mahnt aber gkichzeitig an die ernste und schwierige Pflicht,
;enen lang' ersihnlm Tag und die domi't beginncnde neue Epoche auf eine
der Würde und Erhabenhcit des Eceignisses entsprechende Weise zu seieln.

,,Für die nach §.12 des Staluts gkichzeilig Slatt sindende reli'giöse Feiec
im Dome iff,zwar durch die bereitwilligst zugesagte Milwirkung des Herin
Genecal-Musikoirectors Mendclssohn-Barthoky Vorsorge getroffen; allein es
bedarf noch ändecec festlicher Anoidnunqen und Vorheceilungen; cs bedarf
insbcsondere einer frühzeitigen Beraihung und Verständigung mit den belref-
fenden Bihöcden über die innere Einrichkung und Ausschmückung der dem
Gottesdienste zu cröffnenden herrlichen Räume.

„Diesc Behörden werdcn di'e bei einer ''o schwierigrn und kosispieligen
Aufgabe anqebokene Mitwirkung deS Dombau-Vorstandes zuverflchtlich aner
kennen und derselben gkichzeili'g die geziemenden Gränzen und den angemes-
senen Wirkuugskreis zutheikn.

„Wenn am 4. September 1842, bei dem Feste der Grundstrinkgung zum
Fortbaue des kölner Dom-s, die Hand unsercs erhabenen königlichen Pco-
tectors den Samcn einer neuen besseren Zeit für dieses Wcrk stieute und sein
btgeisterndes Wvrt die zustimmenden Herzen der Vereins-Genossen zu neuen
Entschlüssrn entzündele, wenn hann der Vereins-Vorstand nach Ablauf dciier
Jahre im Mai l845 die Aufgabe und das Ziel unserec Brstrcbungen aber
mals zu erhöhtem Bewußtsei'n bringen konnt« und der in unvergeßlicher
Slunde damals «kderholt beschworene Bund, ,cine frische Knospe, sich siil-
dem innerhalb eincr kurzen Frist zur schönsten Blüthe entsaltcte, ja, selbst
die herrlichstm Früchte in nahr Aussicht stellt — so gilt cs jetzt, die Lurch
die Ungunst der jüt^sten glucklich überstandenen Zeit gehemmte Werkthätig-
keil vieler Vereins-Genvffen zu nruen Thaten anzuregen, um dalUich ti«
VoUendung des schon ,o weit vorgeschrittenen Baues möglichst zu beschlri-
eügen. »

„Der Unterzeichnete beehrt sich demgemäß, dem Berwaltungs-Ausschuff«
nach Borschrift der GeschLsts-Ordnung ergebenst anzuzeigen, daß er ia der
nächsten Vorstants-Sitzung

die Erwählung eines Comite's

beanttagen wird, w.lchem in Verbindung mit dem Verwaltungs-Ausschuffe
und insbesondere mit dem Dombaumeister Herrn Regierungsrath Zwirner,
so wie mit einem größeren Kreise von Dombau-Freunden, die es sich zuzu-
gesrllen für angemessen emchtet, die Vorbereitungcn zu jcnem Feste aufgetra-
gen werden. Das erwählte Eomik wird alsdann von Zeit zu Aeit dem Vor-
stande übec seine Wirksamkeil Bericht erstatten und deffen Geaehmigung zu
den vorzuschlagenden Anordnungen nachsuchen.

„Der Unterzeichnete wird gleichzeitlg der Beschlußnahme des Vorstandes an-
heimstellen, ob nicht ein besonderer Äufruf an alle Dombau-Freunde zu er-
lassen sei zur Milthcilvng von Vorschlägen oder zu anderweitiger Mitwir-
kung für die würdiqe Bcgehuug jener Feier.

Köln, am Jahreskage der ersten Grundstelnkgung des Domes, 14. August
1847. Gräff,

„Protocollführer des Vorstandes."

Zur Rechtfertigung dieses Antrages bemerkte der Antragstelkr, daß im All-
gemeinen zu Leffen Beqründung nichts anzuführen sei, indem derselbe sich
von selbst rechlfertige, daß er jedoch noch zweierki i» Bezug auf den Antrag
spcciel zu bemerken habe. Die erste Bemerkung betreffe die innere Aus-
schmückung des Domes, wvvon cr glaube, daß vjele wohlgestnnke Personen,
wclche bi's heran vielkicht weniger an der Dombau-Sache sich bethciligt, gr-
rade für diesen Zweck sich befonders theilnehm-nd zeigen würden, falls ste iu
gehön'ger Weise darum angespröchen würden. Zu einer Aufforderung zu
desfallsigm freiwi'lligen Beiträgen und zur Milwirkung bei Beschaffung der
nöihigeki Geldiiüttel' scheine eben ekn Mmikd vorzüglich geeigntt zu- fem, und
vrrspreche er fich von dieser Maßregel einen günstigen Erfolg.

D!e andere Bemcrkung betreffe den am Schluffe des Antrages angeführ-
ten Ausruf zuc Mirwitkung bei dem Feste. Hierbei habe er vorzüglich die
Hülfsvereine im Auqe gehabt, unter den Mikqliedern decselben seien viele
eifrige Dombau-Fr.unde, welchr gewiß die sich darbietende G.kqenheik gern
srgreifen »ürden, um bei einem solchen Feste thätlg ;u sein. Dieses außer-
kirchliche Fest müsse nämlich nicht in einem bloßen äußeren Schaugepränge
und in Schmausereien bestehen, vielmehr eine Jdee darstellen, welche alle
Theilnehmer des Festes zur Erreichung deS vorgesteckten Zieles besonders
anrege und wsbei mithin dieselben nicht bloße Zuschauer siin, sondern gleich-
zeitig mitwirken söllten. Es fei aber gewiß keine geringe Aufgabc, ein solchcs
Fest auszuführen, wenn die Jdee der Erhabenheit des Gegenstandes entspre-
chen solle, ohne daß dadurch gleichzeillg übermäßige Geldmittel in Anspruch
gcnommen würden.

Der Antragsteller bemeikke schließlich, daß er dm Schltiß-Anlrag dahin
modificire, daß vor der Beschlußnahme über densilben auch die Frage über
einen zu erlassenden Ausiuf dem Comite zur Begutachtung anheim gegeben
und, im Falle der Bejahunz, auch jser Ausiuf silbst von demsilben zuerst
enlworfen werde.

Die Versammlung trat demnächst einstimmig dem Antraqe des Pcokocoll-
lührers mit der von demsilben möndlich ausgesp.ochenen Modification rück-
stchliich des Schluß'Antrages bei und beschloß gleichzejtig, daß die Wahl der
Mikglieder des Comite's auf die nächste Sitzung vertaqt werde, damit die
geeigneten Personen um sv gewisser ausgewählt und auch cine gceignete Ail-
-ahl bestimmt werde.

Vorgelesin, genehmigt, unlerzeichnek.

ch Johannes von Geisfel. — Esser II. — Seydlitz. —
F. Ä. Zanoli. — von Gröote. — Ehr. Herriger. — C.
Bohl. — NicolöviuS. —Wm. Bartman. — Haasis.
— Steinberger. — Wm. Hennekens. P. Franck. —
Awirner. — G. A. Böcker. — von Ammon. — C. Frhr.
vvn Devivere. — Gräff, Protocöllführer.

Sechsjigües Verjeichml)

der beim Central-Vereine eingegangenen

Geldbeiträge mid Geschenke für den Dombau.

Vom 27. Juli bis 23. August c. find eingegangen:

^ Tblr. S. Pf.

1. Vom Hülfsvereine zu Bonn . . . . . . . . -

2- „ „ „ Keuß . ....... 113 29 —

3. „ „ „ Burtscheid. Z,-

4. „ „ „ Werl-Brilon. 32-

5. Vvn Hrn. Rath ». I. Z. H. Schlosser ,'n Frank-

furt a. M. als Jahr-s Beitrag für 1847 ...... 100_

6. Durch Hrn. Pfarrcr Schmittmann zu Sechtem

die Beilräge mehrerer P^rrrer des DekanateS Hersel . . 7_

7. Bon Hrn. v. Laqk zu Appeldorn ...... 1_

8. Von Hrn. I. I. K. an Aeugengebühce» . . . . — >2 —

Summa . . 329 11 —

Hierzu der Bettag der 59 vorhergehendm Vttzeichniffe
(vgl. Dombl. Nr. 31) mit.,80433 23 10

Gesammt-Einuahme am 23. August 1847 . . . . 189763 4 10

Köln, 23, August 1847.

Der VerwaltungS-Ausschuß des
Central-Dombau-Vcreins.
 
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