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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1851 (Nr. 72-83)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1511#0006
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worde» «od worm dielcnigeo verzeichnet würdea, welche, sei eS eiuzeloe
Thcile deS BaaeS, sei eü die Uoterhaltoog eioeS oder mehrerer Steio,
metzeo, oach dem schvoen Vorgaoge deS Herrn Ph. EogelS voo hier,
öbernehmeo. Auch minder Wohlhabeude köuotea durch Bereiaiguog ihrer
Mittel io solcher Weise wirksam sein.

Hr. Neveo sprichl seioe Ucbereiostimmuog mit dcu Borschlägca deS
Hru. Kreoscr durch Bilduog voo Familieo-Bereiueo auö uuv will, gleich
dem Worte die That beisügco. Er erklärl, daß er io Bcrbiaduog mit
seiuem Schwagcr, Hrn. MichelS, es überoehme, währeod drcier ^zahre
eioeu Steiumetzeu zu uutcrhalten.

Auf die Lrklärung deS Hro. Thisseu, daß auch er, fallS noch Aodere
sich ihm beigesellen würdeo, iu ähnlicher Weise sich betheillgeo wolle, er.
klären uoch mehrere Aowesende, uameutlich Lie Herreo Kreuser, Vill,
Hardung, HaasS I. und Pütz, dabei sein zu wolleu.

Hr. Bill rst der Ausicht, daß die Stadtgemeinde Kölo anzugehen sei,
fnr die nächsteu drei Jahre eioen erheblichen Leitrag ausS Budget zu
nehmen, zumal dcr Dvmbau unserer Stavk doch auw zu uicht unbedeu-
teudem materiellem Vortheile gereiche. Aoch solleu Geistliche uod Laieo
bei Fcrieoreiseu an den Orlen, wohin sie stch begebcu, außerordcotliche
Collccteu halren uod fich des EodcS mit Bvllmacht des BorstaodeS ver.
seheu.

Hr. Broir spricht sich dahin auS, daß die Bcschäftigung von Stein.
metzen auf Rechnung ciaeS Einzelaeo vder Mehrerer, ooec vvu StaoveS.
Bündniffen uud Famllieo.Bcreiaell fest im Auge behaltco uod vom Bor.
staode vrgaaisirt werdeo möge.

Hr. Voseo warut vor förmlicher Debattirung der Vorschlage und
meiot, der Zweck der Bersammluog gehe uur vahio, Bvrschläge zu ma.
chen ond so dem Bvrstaode Material zur Beschlußaahme zu beschaffev,
wogegen

Hr. Thisseo eioe auöführlichere Besprcchong fur durchaoö avgemes.
se» erklärt.

Der Borsitzeude äußert, daß eioe eigeotliche DiScussion, wie sie
eioer Beschlußnahme vorherzugehen pflege, aoßer dem Zwecke der heuti.
gen Versammluog liege, die keiue Bcschlüffe zu fassen habe, uud daß die
Besprechuogaosdie Motive und die AuSführbarkeit der gemachten Borschläge
beschränkt werden könnc.

Hr. P. MülhenS nimmt daS Wort, «m zu proponireo, daß zum
Zwecke der größereo Gleichmäßigkcit der Betheiliguog am Dombaue eiae
beträchtliche Summe auf daS stävtische Budget geuommen werven möge.

Hr. Nattmaoo meiot, dem stehe daS Bedenken cntgegen, daß der
Dvm cioe kathokische Kirche sei, e« mithio unbillig erschemea könoe, alle
Coofessioncn gleichmäßig dafür zu besteuern.

DcrBorsrtzeude crinnert dagegco, daß außer dem religiösen für alle
Dürger KöloS daS Jutereffe obwalle, den Dcm als ein Denkmal deut.
scher Konst «nd Größe, «m deffen Besitz die Stadt beneivet werde, voll-
eudet zo scheo; daß übrigeus hier nicht der Ort sei, die coufessionclle
Seite zu berühren, uud abgewartet werven müffe, vd dcr Gememderath
diese Nücksicht dem Gesuche um Beisteuer eotgegenstelle.

Hr. Hardung I. kommt auf den Borschlag deö Hrn. Schlechter iu
Dekreff der Wiederbelebuog der Versammlungen bci Klütsch zurück, vvn
welcheo er hofft, daß sie wieder eben so trefflich sich bewähreu würdeo,
wie vordem.

Hr. Verhageu gibt die Erklärung ab, daß cr dem Kreoser'schen Vor-
schlage voo Herzen beistimme und fich in ähnlicher Weise, wie Hr. Neveu,
anherschig mache, uod zwar in der Art, daß er sich bemühen werde, eiuen
Frruud zu veraolaffen, gemeiuschaftlich mit ihm einen Stemmetzeu zr
uuterhalteo; falls er aber eioe» solchcn oicht siaden sollte, wolle er aaf
eigeoe Kosten solcheS thun.

Hr. Scheper macht auf die erheblichen Bciträge der verschiedcnen
FeuerversicherungS-Gesellschaften anfmerksam und meint, daß oamentlich
die kölnische DampsschifffahrtS-Gcsellschaft Bcranlaffung habe, eincu Bei-
trag z« leisteu, da der Dombau ihr offeobar vom größteu pecullläreo
Notzcn sei.

Hr. Pütz schlicßt sich dem Vorschlage ao, die Bcrsammlungen bei
Klutsch wieder iuS Lebeo zu rufeo. Er geht sovann auf die s. g. Dom-
groschen über, deren Betrag von circa 3000 Thlro. wohl setzt fuglich an
dcn Bao gelegt werdeo könote. EnLlich glaubt er, daß vielleichl der
Thurmbau vor der Hand ruheu blciben könue.

Hr. Schlechter weint gleichfallS, die gedachtcn 3000 Thlr. sollteo
zur Dombau-Caffe geuommen werden.

Hr. v. Biaoco glaubt, daß besouderS die Geistlichkeit, wie bereitS
Hr. Harduug angeregt, der Sache fich anzunehmen hade, om deo Bau
aof den religiösen Boden zu grüodeu.

Hr. Vill nimmt die Geistlichkeit gcgen deo wenigstenS indirectcn
Vorwurf iu Schutz, daß sie uicht eine eotsprecheode Theiloahme am Dom-
baoe bekoode.

Der Borsitzende äußcrt, daß er in der AaSführmig dcS Hru. v.
Bianco ciueu Vorwurs gegen die Gcistlichkeit uicht erkaunt habe, daß er
die Geistlichkeit abcr auch gegen cinen solcheo Vorwurf in Schutz ueh-
men müffe, da die grvße Mehrzahl überall die Zwecke deS Vereios dnrch
Wort uuv That unterstütze, und daß da, wo eio svlchcö Entgegenkomwen
»icht Statt gefuuden, Umstäude uud Verhältoiffe obgewaltet, die dies vcr-
hiudert, der gute Wille aber oicht gemaugelt habe.

Hr. Broir spricht fich dahiu aoü, daß aoch er eioen solchen Vorworf
uicht in dem Gesagten erkenne, ihn wenigsteuS uicht tadelu woüe. Aller-
dings müffe oameutlich die Geistlichkeit voraugehen. Um svfort ein goteS
Betspiel zu gcbeo, erkläre cr hiermit im Namco deS Hro. Domcapilularö
0. Schweitzer sowohl, als in eigenem Namcu, daß sie beide fvrtan
. jeder ihrr» ZahreS-Beitrag auf 100 Thlr. erhöhe» wollteo, waü mit ei-
oem allgemeioe» Bravo veroomme» wird.

Hr. Haasü l. berichtet »äher über die Domgroscheo.

Hr. Thisse» glaobt, daß baldmöglichst eiue neue Versammlong zu
veraolaffeo seis möchte, um daS heote thatsächlich Begouneoe weiter fort-
zoführen.

Hr. Harduug will es dem letzten AlterS-Präfidentcn bei Klütsch a».
heimgestcllt sein laffeo, die oächste Versammlung zo berufen.

Hr. Neven glaubt, daß wvhl Material genug vorliege, um den Vor-
staod zu beschäftigeo, deffe» Propositionen nunmehr cntgegeuzusehen sei.

Hr. HoSpelt spricht den Wunsch auS, daß eine möglichst gcnaue sta-
tistische Uebcrsicht über die bi'Sherigen Einsammlungeu vcröffentlicht wer-
den möchte.

Der Präsident stattet schließlich seinen wärmsten Dank densenigcn
ab, welche ihre Opfcrwilligkeit i'» so höchst erfreulicher Weise bethän'gt
haben; cr gibt cin Resume der Statt gehabten Verhandlungcn und
spricht die Hoffuung auS, daß die nach dem Berichte deS Hrn. Dombau-
meisterö erforberlichen Mittel nicht sehlen würden, um in drei Jahren
daü verwirklichen zo könoen, waS unü allen vor noch nicht langcr Zeit
unglaublich geschieoen: die Ueberdachuug und inncre Volleuvung deS
Lomcö dorch Bescitigung dcr Schcivewand am Chore.

Ein ooch eingegangener schriftlichcr Vvrschlag deö Hro. Stadler
wird 'zum Protocvll geoommen.

gez. Reicheosperger, alS Protvcollführer.

Hundert und vierzehntes Protocoll
des

Central-Dombau-Berekus-Borstandes.

Derhandrlt zu Köln, im großen Rathhaussaale, am 23. Februar l85l,
Nachmiltags 3 Uhr.

Gegenwättig warrn die Herren: Esscr II, Prästdent; Rolshausen,
0. Haass >., 0. Schweitzer, Breuer, Schepcr, Franck, Bart-
man, v. Thenen, Haugh, Seydlitz, Zwirner, v. Ammon, M.
DuMonl, Hohenschutz, Eisen, Freiherr v. Devivere, Philipps,
Kreuser, Pütz, Wolff, Bohl; Thissen, Protocollführcr.

Emschuldigt hattrn sich die Herren: l). Bauori, Graf v. Fürstenberg,
0. Filz, 0. Vosen, A. Reichcnsperger, Hardung, Vill, Böcker,
Ehr. Hepriger, v. Wiltgenstein.

Der Vorsitzende spiichr zunächst die Frcude darüber aus, daß dcr Dom-
baumeister Herr Regierungsraih Awirner sich wieder in unscrer Mitte be-
sinde, dessen Wiedergenesung der ganze Verein mit ängstlicher Spannung
enigcgengcsehen habe, — irorauf Hcrr Zwirner darck nd erwiedcrt, daß er seine
ungeiheilce Kcaft an das gcmeinschaftlich erstcedle hohe Ziel fttzen werde.

Der Vorsitzende bcrichlet hicrauf, daß ftit dir lchrm Sitzung folgende
Beiträge eingegangm:

s. Für Rechnung der Pfarrbezirke in Köln ..... 12„20„—

d. Von Hülfs-Lereincn ........... 312„ 2„ 6

o. Von akademischen Dombau-Vereinm ...... 36„2l„ 6

S. Für Rechnung des Elemmrarschul-Dombau-Vereins . 56 ,11,, 1

0. Von Ehrm-VorstandS-Mitgliedern ....... 300,,—,,—

k. Von auSwärtigen Vereins-Mitgliedern ...... 13„15„—

§. An besondercn Gabm aus Köln ....... 3I„—

I>. An Zinsen pro 1850 für te.'vnirke Vereinsgclder . . 292,,10„ 5

1. Von einer Theater-Vorstellun; bei Herrn Slollwerck . 26 ,20,,—

Ic. Ertrag der Sonntags-Collecre im Dom ..... 49„I3„10

l. Bcilragszahlung Sr. Eminenz des Herrn Cardinal-

Erzbischofs v. Gelssel

1) Jahresdeitrag pro 1850: 100 Thlr.

2) Besoadere Gabe. . . 200 „ 300,,—,,—

Summa . - 1430„24, 4
Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin und vie
Herren Banquicrs Simon Oppmheim und Abraham Oppenheim hier wer-
den in Folge geschehrnrr Beitragszahlunqm von je 100 Thlrn. nach h. 2l
des Stakuls zu Ehrm-Mitgliedern des Vocstandcs procl:m;rk.

Der Etat drr Verwaltunqsksstm deS Vereins für das Zahr 1351 im
Gesammtdetrage von 900 Thlm. Pc. Cvur. wird mitgetheilt, erläutert unv
genehmigt.

Für dir dieejährige Wahlversammlung wird Dinstag der 20. Mai be-
stimmt; qn dieftm Tage trelm die Herren:

Biercher, Neven, Hohenschutz, Thissen, 0. Wryden, Bohl,
Haugh, Nicolovius, Wolff und der im veiflvssenen Jahre qerählte
St.lloertreter für Herrn Clavö aus; da abcr hiefür die Herrm v. Möller
und Breuer mit Stimmmgleichhslt gewählt wordm warm, so wurde be-
schlossen, daß untcr dieftn das Lv)S mtscheide. Das Loos entfcheidet füc ö en
Austritt dcs Herrn v. Möller.

Der Vorsitzende trägt darauf an, daß diejenigen Herrcn, welche früh-.
einen Jahrcsbeitrag von 100 Thlrn. gezahlt, dmftlben ader später zurückge-
zogen habm, durch eine Deputanon des Borstandes crsucht wcrdm sollc.n,
denselbm mit Rückstcht auf die gegenwärtigm Umstände wieder zu zaklcn.
Zu dieftr Deputation werdm dft Herrm Effer t>. und Franck bezeichnek.

Der Vorsitzende theilt mit, daß S«. Eminmz der Herr Cardinal-Erz-
bischof v. Geissel dem Vorstande einigr Exemplare des von Zhnmcrlassmen,
am gestrigm Tage in dm.Kicchen verlesmm Hittenbriefes Nebst folgendem
Schrelben zugestelll haben:

„Einesn verehrlichm VerwaltungS-AuSschuffe des Oombau-Vereins-
VorstandeS beehre ich mich, in der Anlage einige Exewplare mciucs
für die diesjährig« Fastmzeit eriaffmcn Hirtenbrirfcs, i» weichem ich
 
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