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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1851 (Nr. 72-83)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1511#0014
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ger, Frhr. v. Devivere, >>. Baudri, v. Möller, Eiscn, Vohl,
Bartmau, Scheper, Böcker, Neven, 0. HaasS 1., 0. Vosen,
M. DuMont, Haugh, kreuscr, Vill, Pütz, Hardung, v. The.
nen; A. ReichenSpergcr, Prstocollführer.

Entschuldigt hatteu fich die Herren: Esser II., 0. Hohenschutz,
PhilippS, Breuer, Seydlitz, Fr. Hcuser, P. Franck, Harpe-
rath, Wolsf, v. Wittgenstein, Thissen.

Nach eröffneter Sitzung erstattet der stellvertretende Präsident sol-
genden Bcricht H über daS Ergeblliß dcö abgelaufeuen MonatS:

ES stnd in diesem Monat eingcgaugen:

s) AuS den hiestgen Pfarrbezirke» St. Alban, Dom, St. Maria-

KupseMffe, St. Peler und Deutz.318„14„ 6

d) Von den HülsSvcreinen Dergheim, Boun, Erfurt,

Pforta, Jülich, Hürth und Opladen, so wie vom DekanatS.

Vereine Bcrgheim ... 667„18„ 9

e) Von dem akademischen Dombau-Vereine in Tübiu-

gen, dem Gymnasial.Dombau.Bereine deS katholischen Gym.
nafiumS in Kölo, so wie den Elcmentarschulcn der Stadt
Grevenbroich, deS DckanateS Bergheim nnd deS Schul-
pflege-Bezirks Wintcrscheid.. 63„24„ 2

ä) von auSwärtigen Verei'nS-Mitgliedern ..... 34„10„—

v) an besondcren Geschenkcn ......... 31„17„11

Summa 1115 25 4

Demnächst legt der Präsidcnt die von dem VereinS-Rendanten Hrn.
NellcS abgelegten Rechnusgen deS letzten JahreS mit dem Bemerkcn vor,
daß Seitenü LeS Caffen.CuratoriumS nichtS zu crinnern gesunden wor-
den sei. Zugleich rcsumirt cr daS Resultat sencr Rcchnungen in allge-
nreinen Zügen.

Der Vorstand erthcilt hierauf ohne DiScussiou die beantragte Decharge
für den Reudanten.

ES «ird hierauf die Urkunde übcr die Acceptation deS vorigjährigen
VereinS-BeitragcS zum Forlbaue deS DomeS von Seitcn Sr. Eminenz dcS
Herra Cardinal und ErzbischofeS durch den Vorsitzevdcn verleseu*) **).

Der Herr Domcapitular und Schul-Jnspector 1>. Broir wird bier-
auf zufolge seineS JahreS-BeirragcS von 100 Thlru. alS Ehren-Vor-
standSmitglied proclamirt.

Eine vom Domherrn Wenzel Pessina in Prag hierhin cingesandte
Denkmünze, den Dom zu Prag auf der Hauptscite vorstellend, welche
vvn der pragcr St. NepomakS-Bruderschaft herrührt, wird vorgezeigt.

Die Versammlnng nimmt die schöne Gabe dankbar cntgegcn.

DaS Statut deS Lehrer-VereinS deS KreiseS Euven zur Erhcbung der
Beiträge in den dortigen Schulen wird vcrlescn und sindet die Geneh.
migung deS VorstaudcS.

Demnächst verlies't der Präsident er'ne Zuschrift deö Directsrr'ums
dcr Kölnischen DampfschifffahrtS-Gesellschaft, welche die Hoffaung auf
einen Benrag für den Dombau Seiteus der Gesellschaft eröffnet. Ebcn
so wird eine Zuschrift der Drrection der Bonn-Kölner Eisenbahn verle-
scu; so wie ferner ein Schreiben deS Hrn. DomcapitularS Profeffors
v. Scholz in Bonn, betreffend den erfrculichen Aufschwung, welchen
der dortige HülfSvcrein bereitS genommen habe.

Unter Vorlage dcS EhrenbucheS macht der Präsr'dent darauf auf.
merksam, daß die Er'ntragungen noch nicht in sonderlich reichlichem Maßc
Statt gefundeu hättev, und eS wohl angemeffeu sei, wenn SeitenS der
VorstandS.Mitglr'eder in dieser Hinsicht vie Jnitiative ergriffen wnrde.

Hr. Neven ist der Ansicht, daß eine Commission zn bilden sein dürfte,
um dieseuigen speciel anzugehcn, von welchen eirr außcrordeutlicher Bei-
trag zu erwarteu sein möchte.

Hr. Schcper tritt dieser Ansicht im Wesentlichen ber' uud meint, daß
zu dem fraglichen Zwecke eine specielle Liste anzulegen sei.

Hr. Kreuser meint, daß die Sache keineSfallS von ihrer volkSthüm-
lichen Grundlage entrückt werdea dürfe; die allgemeine Bersammlung
möge man nach Ostern noch vfter wiedcrhslen; man möge serner dic
Reichen directer iu daS Jnlereffe ziehen uud durch einflußreiche Persön.
lichkeiten angehcn lasseu.

Hr. Herriger hält eS für zweckmäßig, vor Allem diesenigen vermö-
genden Bewohncr Kölnö um Beiträge zu ersuchen, welche noch gar uicht
Mitglieder seien.

Hr. Harduug verspricht sich keiu großeS Ergebniß vou dem Vor-
schlage deS Hrn. Kreuser und erklärt, sich seinerseits dem deS Hrn. Ne-
ven anzuschlicßen. Dcr beste Erfolg sei wohl zu erwarten, wenn man
für die verschiedcnen Classen der Gcsellschaft se einc Commissivn ernenne,
um außcrordentliche Beiträge bci derselbcn zu erzielcn, sodanu aber auch
durch Deputirte oach außen hiu zu wirkm suche.

Der Borsitzeude spricht seine Anficht dahin auS, daß vor Allem
Kölu mit gutem Beispiele voraa zu gehen habe.

Hr. Neven schlägt vor, die reicheren Familieu zu ersuchen, alS solche
gleichsam kleinere Comite'S zu bilden, uud schlicßt die Bemerkung daran,
daß eS wohl angemeffen sein dürfte, die eiuzelnen Kirchen-Lerwaltuugen
zu vrraulaffen, an die Muttcrkirche eiuen Beitrag zu spendcn.

Se. Eminenz theilen mit, daß der Hochwürdigste Herr Bischos von
Paderbor» bereitS ein Rundschreibcn***) erlaffen habe, um in seiner
Diözese der Dvmbau-Sache Äufschwuug zu geben. Auch anderwärtS zeigt
sich bereitS eine erfrculiche Wirkung deS von Sr. Emincnz erlaffeoen
HirteubriefeS.

*) Zn dem Berichte zur voiigcn Sitzung ist unter Litt. I. die BcitragSzah.
lung Sr. Eminerz der Hrn. LarvinalS v. Geifsel irrthümlich als pro
ISäv statt pro 185t gelcistet aufgeführt.

**) Deren 2»)alt wird in der folgendrn Rummer d. Bl. veröffentlicht werden.

***) Folgt am Schluffe des Protocoll«.

Hr. Schcper kommt darauf zurück, daß vor Allem eine Liste der bei-
tragSfähigen Bewohner KölnS angefcrtigt werden möchte, «m sie durch
Commissare zu Zeichnungen cinzuladen.

Der Vorsitzende spricht sich dafür auS, daß die Sache wieder an
den VcrwaltungS-AuSschuß zurück zu verweisen sei, um specielle Maß-
nahmen vorzubereiten. Schließlich ersucht er die einzelnen Mitglicder, ein
Verzeichni'ß dersenigen Personen dem VerwaltungS.Auöschuffe elnzurei'.
chcn, welche um außerordentliche Beiträge zu ersuchen sein möchten.

Hr. v. Möller äußert die Ansicht, daß cS wohl zweckmäßr'ger sei,
wenn der VerwaltungS-AuSschuß ohne weitere Berathung der Sache im
Vorstande zur AuSführung dcS ihm zweckmäßig Erscheinenden schreite.

Hr. Voseu äußert sich dahin, daß man dcn frühcr bereitS gemachtcn
Vorschlaq, nach Ständen cinzusammeln, nicht auS dem Auge verlieren möge.

Der Vorstaud tritt dem zuvor gedachten Antrage des Herrn v. Möller
bei, und wird demnächst die Sitzung geschlossen.

Vvrgclesen, genehmr'gt und untcrschrieben.

(Gez.) s- JohanneS, Cardinal v. Geissel. — Rolsba«.
sen. — Haasö. — M. Neven. — Kreuser. — C hr.
Herriger. — Baudri. — H. Scheper. — Hardung.

Wm. Bartman. — C. Vohl. — v. Devivere. —
F. C. Eisen. — I. M. v. Thenen. — Vosen. —
Haugh. — M. DuMont. — v. Möller. — Pütz. —
A. RcichenSpcrger.

ES wird gewiß allen, welche sich für unser-n Dombau interessiren, znr
großcn Freudc gereichen, von nachfolgeudem Circular deS Hochwürdigsie»
Hrn. BischofS von Paderbvrn an die Pfarrgeistlichkeit der Diözese Kennt-
niß zu nehmcn:

„Der Fortbau der Domkirche zu Köln hat in den letztverfloffenen Jah-
rcn durch die für denselben von nahe und fern gespenreten Beiträge über-
rascheude Fortschritte gcmacht, welche den Freund dcr Relr'gion uud christ-
lichen Kunsi mit Freude erfüllen.

„Daß der genannte Dom, dieseS herrlichc Denkmal einer fromme»
Vorzcit, seine Bollendung sinden und in den kommenden Jahrhundcrtcn
mehr noch als in den vcrflossenen die Ehre deü Allmächtigen fördern und
den nachfolgendcn Geschlechtern zur Erbauung gcreichen möge, ist ein
Wunsch, dessen Verwirklichung unscre gcmcinsame Theilnahme und Mit«
wirkung in hohem Grade vcrvient.

„Wohl find der Opfer noch viele und große erfordcrlich, bi'S die Zicrde
untcr den deulschen Kathedralen, der altberühmte Dom am Rheine, in
seincr Vollendung dasteheu wird. VercintcS Streben inveß, wenn eS vo»
Eintracht uad AuSdauer getragen und cinem gotkgefälligen Zwecke ge-
wivmet ist, entbehrt nicht deS himmlischcn SegcnS und bring! Großes,
sa, UnglaublichcS zu Stande. Möchte der AuSbau deS genannten GotteS-
hauseü auch unter unS cincr wachsenden Theilnahme sich zu crfreuen ha»
bcn. Zu unserer Diözese Paderborn steht der Dom vvn Köln noch in
besonderer, unser Jnteresse für denselben erhöhcnden Beziehung. Dersclbe
ist die Mutterkirche deS grvßen Metropelitan.SprengelS, wclchcm auch
unser Bi'Sthum cinverleibr ist. Um so mehr dürfen Wir die Hoffnung
hcgen, daß die Angehörigcn UnsereS BiSthums zu dem großen und ed.
len Werke dcS kölner DombaucS uach Kräften ihr Scherflein beizutragen
nicht abgeneigt sein werden.

,,Wir bcauftragen diesemnach die Herrcn Pfarrer, die Unterstützung dcö
kölner DombaneS ihren Parochianen unter Berlesung gegcnwärtigen
ErlaffeS anS Herz zu legen und an dem darauf folgenden S-vnntage für
den gcnanuten Zweck eine Kirchen-Collccte abhalten zu laffcn, deren Er-
trag unter der portofreien Rubrik: „Kirchen-Collecten-Gelcer^, biS zum
25. April d. I. durch die Herren Landdechanten an Unser General-Vica-
riat einzuscnden ist. Auf diejenigen Herren Pfarrer, welche die vorbc-
merkie Collccte bereitS haben abhaltcn lassen, findct gegenwärtige Berfü-
gung selbstredcnd keine Anwcndung.

„Paderborn, 21. Februar 1851.

„Dcr Bischof, (gez.) -s Franz.

„Circular an die ehrwürdige Pfarrgeistlichkeit der Diözese Paderborn.

DaS BeitragS-Vcrzeichniß, welcheS wegen Mangels an Raum in die-
sem Blatte kcine Aufnahme finden konnte, wird in der nächsten Nummcr
erscheinen. Der BerwaltungS-Ausschuß

deS Central-Lombau-Bereins.

Die Glocken des Domes zu Köln.

Von jeher und mit Recht waren die Kölner stolz auf daS herrliche
Geläste ihrer Kirchcn, und noch setzt, nachdem in den lctzten fünf De-
cennieu eine nur zu große Anzahl ehrwürdiger Tempcl vor und oach
hier zerstört worden, noch jetzt verkündet sich, wenn bei hoheu Fcicrgele«
genheiten die Stränge io alle» Thürmen angezvgen werden, daSselbe i»
iciner Gesammtheit mit ciner daS Gemüth mächtig erregcndco Masestät.
BesonderS wenn der Horcher io geringer Entfernung vor den Thoreo
der Stadt seinen Standpunct wählt, fühlt er sich zauberisch gefesselt sv-
wvhl von der gewaltigen, erschütternden Tiefe der schwerereo, wie »oo
den rein harmonischcn, lieblichen Klängen der lcichteren Glockeo, oud fre^
dig sagt sich der patriotische Kölocr, daß aoch iu dieser Beziehung dnrch
dcr Bvrfahren Frommsinn seioe Vaterstadt eioen unvergleichliche» Bor»
zug a-rfzoweiscn habe. Deo Vorrang nehme» dabei die großcn Glockeo
deS DomeS ein, die zu drn schwerereo ond vortrefflichste» oicht nvr is
Deotschland, sondern in der gaozen Christcuhrit gezählt werdr» dürfen.

Judem ich eS mir zur Aufgade gemacht habe, diesen letztcreu einr Ab«
haadlaog zu widmeo, möge daS Urtheil eioeü älteren geachteleo Koost«
krnnerS, deS FraokfurterS H. S. HüSgeo, voraosteheu.
 
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