Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1853 (Nr. 95-106)

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1513#0001
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
DsinMatt,

Monaksfchrifl.

-—»- —--

Amtliche Mittheilungen des Genttal Dombau-Vereins,

mit geschichtlicken, arttstischen und literarischen Beiträgen,

herausgegeben vom Vorstande.

Nr. 83. Köln, Sonntag 6. Februar 1833.

Das „Kölner Domblatt" erschetnt monatlich. Der PränumerationS-Preis, dessen Brutto-Ertrag der Dombau-BeretnS-Casse jufließt, beträgt hier wie
auswärts (bci allen kgl. preuß. Post-Anstalten) 10 Sgr. für den Jahrgang. — Alle Zuschriften an den Central-Verein wcrden offen oder unter Kreuz-
band mit der Rubrik: „Allgemcine Angelegenheiten des Dombau-Bereins zu Köln", so wie Geldsendungen mtt der Bezeichmmg: „Geldbeiträge für den Dombau
zu Köln", erbeten.

Kölner

Amtliche Mittheilungen.

Hundert neun und dreißigstes ProtocoN

des

Leutral-Dsmda«-Vertiur-VorstlNldtö.

Verhandelt zu Köln, im großen Rathhaussaale, am 31. Zanuar 1853,
Nachmittags 3 Uhr.

Gegenwärtig waren die Herren: Rolshausen, v. Groote, v. Am-
mon, v. Devivere, M. DuMont, Neven, Chr. Herriger, Eisen,
Böcker, Scheper, Heuser, Haassl., Philipps, SeydliH, Vill,
PüH, Breuer, Kreuser.

Entschuldigt hatten sich die Herren: Esser II., Berghaus, Zwir-
n e r, Graf v. Fürstenberg, Blömer, A. Reichensperger, Hohen-
schuH, Khissen, Lrost, Vosen, Bohl, Michels, Nicolovius,
Haugh, Senhart, Hardung, Weyden, Franck.

Der Prästdent ist durch Krankheit verhindert und hat den Ober-Re-
gierungSrath Rolshausen ersucht, das Präsidium zu führen.

Statt des abwesenden Protocollführers wird der Jnstizrath Haass
mit der Führung des heutigen Protocolls vom Vorsitzenden beanftragt.

Der Vorsitzende erstattet über die Einnahme wahrend des Monats

Januar Bericht, indem er bcmerkt, daß eingegangen sind:

1. An Nachzahlungen aus den hiesigen Pfarrbezirkeu - 1t4„13„—

2. Als Antheil am Retto-Ertrage Ler vorigjährigen

Ausstellung des kölner Dom-Modells. 245,,—,,—

3. Als Prämien-Antheil von der Aachener und Mün-

chener Feuer-Verstcherungs-Gesellschaft für das Jahr 1852 300„—

4. Deßgleichen von der Feuer-Versicherungs-Gesellschaft

„Colonia" für das 4. Quartal 1852 . 210„—

5. Won Hülfsvereinen.1261„24„ 3

6. Von Gymnastal-Veceinen. 19„ 2„—

7. Von Elemeutarschulen. 226„ 9„10

8. An Zinsen pro 1852 . 281„ 6„—

9. Als Ertrag der Sonntags-Collecte und Opferstöcke'. 47„13„—

10. Won auswärtigen Mitgliedern.129„ 6„10

11. Au außerordentlichen Beitragszahlungen .... 86„20„—

12. 'An besonderen Geschenken ........ 13„29„ 9

Summa . - 2929,, 4„ 8

Uuter den »ä Nr. 7 aufgeführten Beiträgen für Rechnung des Filial-
WereinS der Elementarschulen sind 162„10„— enthalten als Ertrag der
Sammlungen in den hüsigen Elementarschulen während des 2. Halb-
jahres 1852. Jm ersten Halbjahre stnd 152„l„— aufgekommen, mithin
im Jahre 1852 überhaupt 314„11„—. Bon dieser Summe kommen auf
die katholischen Pfarrschulen228„7„l, Privatschulen 78,,18„6, katholische
Urmenschulen 7„15„S.

»lt i. Der auf die Pfarrschulen kommeude Antheil betrug: bei den
Knabenschulen 103„12„3, den Mädchenschulen 119,,24„10. Vom erstge-
nannten Betrage wurden gesammelt i» den Knaben-Pfarrschulen: St.
Maria im Capitol 35„18.7, zum Dom27„23„—, St. Severin 8„—,
Sr. MartinS„4„—; in den Mädchen-Pfarrschulen: St. Columba24„—„—,
St. Maria im Capitol 16„—, St. Gereon 14„20„—, St. Peter
11„16„5, St. Severin 10„10„—, bei den Ursulinen 6,.8„7, Gt. Andreas
5„2„6, St. Maria-Lyskirchen 5„i„l, St. Alban S„—, St. Johann

all 2. Die Beiträge der Privatschulen wurden in sieben derselben ge-
sammelt, namentlich 35 Thlr. in der von Fräulein P. DuMont und 22
Lhlr. im Pensionate von Frau Spillmann.

acl 3. Die Mädchen-Armenschule vou St. Severin brachte mit ihrsn
Pfennigen 3 Lhlr. zusammen.

Die Acceptations-Urkunde Sr. Eminen; des Hrn. Cardinals und Erz-
bischofes vom 8. Januar c. über den Vereins-Beitrag für das oorige
Jahr wird verlesen, wie folgt:

„I o h a n n e s,

der h. römischen Kirche Cardinal-Priester von Geissel,
durchlGottes Barmherzigkeit und des h. Apostolischen Stuhles Gnade
Erzbischof von Köln,

desselben h. Apostolischen Stuhles geborner kegat rc.

„Nachdem der Vorstand deS hiesigen Central-Dombau-VereinS beschlos-
sen hat, aus deu eingegangenen Bereins-Beiträgen zum Fortbaue Les
kö'lner Domes pro 1852 ein« Summe von dreißigtausend Lhalern zu
überwersen und diese Snmme von dem Berwaltungs-Ausschusse des Cen-
tral-Dombau-Bereins mittels verschiedener Partial-Zahlungen bereitS
wirklich an die Dombau-Casse abgeliefert worden ist: so habe» Wir mit
Bezug auf das Ministerial-Rescript vom 21. Juni 1843 und nach Ein-
stcht des Art. 113 des die Kircheufabriken betreffenden Deccets vom 30.
December 1809, über das sehr schätzbare, mit lebhaftem Danke angenom-
mene, zu dem bestimmten Zwecke bereits verwendete Geschenk von dreißig-
tausend Lhalern die gegenwärtige Acceptations-Urkunde, unter Bei-
drückung Unseres großen Jnsiegels, nachträglich ausgcstellt und eine
Original-Ausfertigung dem Wohllöblichen Berwaltungs-Ausschusse des
Ccntral-Dombau-Bereins hiedurch zugehen lassen.

„Kö'ln, den 8. Januar 1853. Der Erzbischof von Köln,

„(l,. 8.) -s Johannes, Cardinal v. Geissel."

Den 31. Baubericht des Dombaumeisters, Herrn Regierungs-RathS
Zwirner, verlies't der WorsiHende. Er lautet:

„Wenn die Fortschritte des Dombaues in dem leHten Jahre einen sehr
stchtbaren Fortgang genommen haben, so lag dieses keineswegS in einer
vermehrten Bauthätigkeit, sondern nur lediglich in dem Umstaude, daß
die vorangegangenen Leistungen bis zn einem Standpuncte gediehen
waren, wo die vereinzelten Haupt-Constructionen nach der Destimmung
des Dauplanes in einen organischen Susammenhang treten mußten.

„DieseS ist uun in derUeberwölbung der mit reichemMaßwerk ausge-
füllten Spitzbogen-Fenster im Mittelschiffe des Langhauses und in denz
hes Querschiffes theilweise geschehen,

„AufderSüdse,'te desDomes, Äö äukÄechnung königlicher
Fonds gebaut wird, sind im Langhause sämmtliche Fenster geschlossen
und mit dem Blättcrgesims-Bogen gegürtet worden, deren Schlußsteine
eine Gesammthöhe von 143 Fuß über dem Boden der Kirche erreichen.
Für die gleichartige Construction im südlichen Querschiffe sind die kunst-
reichen Steine auch bereits zugehauen, jedoch erst bis zu einer Höhe von
131 Fuß aufgebaut, weil die Aufstellung des dazu erforderlichen Bau-
gerüstes wegen Erleichtcrung des Transports der Steine für die zurück-
liegenden Bautheile auS ökonomischen Gründen auSgesetzt bleiben mußte.

„Auf der Westseite des Domes ist laut letztem Baubericht scho» im
ersten Semester der südliche Hauptpfeiler des nördlichen Domthurmes bis
auf eine Höhe von 30 Fuß aufgebaut und der erste Bogen Ler Portal-
Halle durch Seine MajestLt den König Allerhöchsteigcnhandig geschlosse»
worden; im zweiten Semester des abgelaufenen Baujahres wurden die
noch fehlenden drei Hauptgurtungen, mit ihren reich verzierten Blätter-
gesimsen nnd Baldachinen, angereiht uud so die Laubhalle des westlichen
Haupt-Portals ga»; hergestellt.
 
Annotationen