Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1857 (Nr. 143-153)

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1523#0034
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Hundert achturrdnerrnzigstes Protvcoll

deS

Lr»tra1-Dombau-Vereins-Vorßaudrs.

Derhandelt zu Köln im großen Rathhaussaale am 30. Septembcr 1857,
NachmittagS 4 Uhr.

Anwesend die Herren: Esser 1l., Präsident; Rolshausen, v.
HaasS I., von Wirtgenstein, Trost, L-chaurte, A. Oppenheim,
S. Oppenheim, GieSler, Sehdlitz, Breuer, Eisen, Nerhagen,
Neven, Aldenhoven, A. Heimann, Scheper, Bartman, Böcker.
Wolff, Ph. EngelS, Chr.Herriger,Hardung I.,PepyS; Thissen,
Protocollführer.

Entschuldigt die Herrcn: v. Baudri, Graf von Fürstenberg, A.
Reichensperg er, 0. Vosen, v. Vill. Heuser. Pütz, Franck, Gros-
man, DuMont, MichelS, Kreuser, von Ammon, BerghauS,
S chmitz-Löhnis.

Der Präsident eröffnet die Sitzung durch Mittheilung der ftit der
letzten VorstandS-Sitzung eingegangenen Beiträge, nach welcher 116S Thlr.
S Sgr. 7 Pf. eingegangen find.

'Sn dicftn Bericht knüpft der Präsident die erfrculiche Mittheiluna.'
daß'dte heute Etatt gefundme General-Becsammlung deS A. Schaaff-
haus en'schen Bank-VereinS für die Dombau-VereinS-Caffe die Bewilligung
eineS BeitragcS von 2000 Thlrn. für daö lauftnde Jahr beschlosftn har,
welches der Vorstand unter Aeußerung deS Dankes entgegennimmt.

Die Hcrren: Kammerherr Frhr. von Münch-Bellinghausen und
Kaufmann Friedr. GieSler hierftlbst, welche den ZährcSbeitrag von 100
Thlrn. gezahlt haben, werden auf Grund deS §. 21 deS Statuts zu Ehren-
Mitgliedern deS DorstandeS für daS laufende VereinSjahr proclamirt.
Vorgeleftn, genehmigt, unterschricben.

(Gez.) Esser II. — v. Wittgenstein. — Rolshausen. — M. Neven.
— Hardung I. — W. Breuer. — A. Oppenheim. — Ed.
Oppenheim. — H. Scheper. — v. Haass I. — F. GieSler.
— Albert Heim'ann. — Sehdlitz. — Chr. Herriger. —
Wolff. — F. C. Eisen. — Ph. EngelS. — F. Aldenhoven.
— W. H. Pepys. — Schaurte. - G. A. Böcker. — I. Ver-
hagen. — W. Bartman. — Thissen.

Hundcrt eivundsiebenzigstes Gaben-Verzeichniß.

Jm Monat Scptember c. sind eingegangen:

11 AuS der Collecte pro 1k57 in den hies. Psarrbezirken

St. Alban .

St. Severin.

St. Ursula .

2) JahreSbeitrag von dem Königl. Kammerherrn Herrn
Geheimen Rath Freiherrn v. 'Münch-Bellinghausen

3) Jahresbeitrag von Hercn Kaufmann Fr. Giesler

4) Ertrag der Frcmden-Collecte im Dcm pro August

5s) Vom HülfS-Verein ru Beeck ....

6) . . , CoeSfeld (Nachtrag)

7) „ . . Trier ....

8) Von den Schülern der Tertia deS Königl. Friedrich

WilhelmS-GhmnafiumS.

5) AuS den Schulen dcS DekanatS DerichSweiler, resp

Düren (zweite Einzahlung).

10) Beitrag von Herrn Pfarrer und commissarischen Land-
dechanien B. Cremer in Hallschlag mit dem Chro-
nostichon: VIs.iIVs nrrlClLiV» oi-Vs, Vvi rsInVs
Li HVs .<6 r.mü ^6 x.rrVs s?I«IiVs L-^qVn vnVs

11) Beitrag von Herrn Pfarrer v. Berrisch zu Beck

12) Aus der Dombüchse im Gasthofe zu den drei Königcn

bei Herrn Gastmirth Kaulitz^ hierftlbst . . .

13) Geschenk von einer Dame (S.) . . .

Thlr. Sgr.Pf.

60

105

64

7

20

100

100

668

39

1

5

12

15

6 15

11 — —

26

Summa 1169

Hierzu die Einnahme vom 1. Jan. bis 31. Aug. c., laut
170. Gaben-Verzeichniß (ok. Nr. 149 d. Bl.) mit . . 33812

17

. 31981 23 —

Einnahme vom 1. Januar bis 30, Sept. 1657
Köln, den 30. September 1857.

Der Verwaltungs-Ausschuß
deS Central-Dombau-VereinS

Akadcmischcr Dombau-Vcrcm zu Münsicr.

Nachdcm der schon ftüher an der hiefigen Nkademie gcgründele, aber
durch ungünstige Verhältniffe ins Ltocken gerathene Dombau-Verein sich in
einer am 7. Märzs d. I. von den Studirenden dieftrhalb abgehaltenen Ver-
sammlung wieder constituirt, und die Herren Profefforen v. ClemenS, v.
Cappenberg und v. BiSping in vcmselben das Ehrenpräsidium über-
nommen hatten, fand bereits am iS. deSselben MonatS unter zahlreichcr Bc-
theiligung der Herren Professoren, so «ie der Sludirendcn der hiesigen
Akademie die ersts statutenmäßige Grneral-Versammlung Statt. Dieselbe
wurde noch ganz besonderS eaducch verherrlicht, daß Se. Bischöflichen Gnadcn
der Hochwürdigste Herr Bischof von Münster dieftlbe nicht mir mit Seiner
Gegenwart bechrte, sondem auch ausdis Biltedes EhrenpräftS, Herm Prof. 0.
Llemens, die Gcwogenheit hatte, an die Bersammlung eine eben so anre-
gende a!S herzliche Ansprache zu richtcn, in welcher er, mit Hinweisung auf
die hohc Beveuiung dcS kölner Domcs, den Studirenden die Thrtinahme an
dem wiederbcgründeten Verein ans Hcrz legie und fle in warmen und be->

geistcmden Worten auffordcrte, daS Jnteresse für eine so heilige Sache nicht
erkalten zu lassen. Seine Rede verfthlte nicht, auf dic Anweftnden dcn cr-
hebendsten Eindruck zu machen, und inSbesonvere den Studirenden ein Spom
zu sein, den wiedererwachtcn Eifer für dte Dombau-Sache auch fürderhin
rege zu halten. Ueber die gegenwärtige Lage deS Dereins gibt der bcifolgende
Bericht über die zweite General-Versammlung nähcren Aüfschluß.

P

roto

der

c oll

ZMikll Gkllcrlil-Vkrsaminlung dcs akademi'schrn Dombau-Vcrrms
M Münkkr,

gehallen am 24. Juli 1857.

Vou Ceitcn deS VorstandeS waren anweftnd der EhrenpräftS Herr Pcof.
O. ClemenS, so wie die Herren Proftfforen 0. Cappenberg und v.
BiSping, und von Seiten der Studirenden die Vorstands-Mitglieder:
Hercen Heyer, Matcnaers, Degen. Offenberg, Hockenbeck, MoS-
ler, Scholten, Schmitz und Oberdick. — Außsrdcm bcehrten auch die
Herren Profcfsoren beidcr Facultäten die. von den Studirenden zahlreich be-
suchte Versainmlung mit ihrer Gegenwart.

Nachdem der EhrenpräftS Horr Ptof. v. Llemens bei der Eröffnung
der VersammluNg einige Worie des Dankcs »:nd der Ermunterung an die
Zuhörer gerichtet hatte, verlaS der zeitige Secretär des VereinS, stuä. lkeol.
H. Matena e rS, den NechenschastSbericht, worauS stch ergab, daß pro 1857
an Beiträgen der Ehren-Mitglieder 25 Thlr., an Beilrägen der ordentlichen
Mitglieder 98 Thlr. einkamen, so daß nach Abzug von 8 Thlr. Kosten 115
Thlr. an den akademischen Dombau-Verein in Bonn abgeschickt werden
konnten. — Sodann bestieg, vom EhrenpräftS gebeten, Se. Magnificenz der
zeilige Rector der Akademie, Herr Prof. v. DeyckS, die Rednerbühne. Der-
ftlbe sprach zuerst ftine Freude darüber auS, daß der hicsige akademische
Dombau-Vercin nach längerer Ruhe zu einem so regen Leben erwacht fti.
daS auch für die Zukunfl epfteuliche Fortschritte erwarten laffe. Er gedachte
der begeisternden Nede, mit welcher der Hochwürdigste Herr Bischof in der
crsten 'General-Vcrsammlung demftlben gleichsam eine höhere Weihe erthellt
habe. Jm weiteren Verlaus Lec Rede wieS cr daun dacauf hin, wie dev
Fortbau des kölner DomeL jeden Deutschen, und vor Allem jeden kirchlich
und wissenschaftlich Gcsinntcn zur regsten Theilnahme auffordern müffe.
Dcnn er sei dasi Hauptweik des von tief-christlicher Symbolik durchdrungencn
gothischen Baustyles. welchcs dcn anderen berühmten Bauwerkm dcS 13. und
14. Jahrhundertö nur in so ftrn nachstehe, als durch eine Verkcttung un°
glücklicher Umstände der Rieftnbau in der alten Ubierstadt, dem ersten Licht-
puncte in der Geschichte des Christcnthums am gesegneten Rheinstrom, vor
dem Abschluß inS Stocken gerieth. Der kölner Donssfti ein redendeS Denk-
mal der Hoheit der Kirche, ihres GlanzeS, ihrer Macht und Wirksamkeit am
Rhein wie im gesammten deulschen Vateclande, und mit Recht habe darum
trotz der veränderten Wcltlage und Richtung in den mmschlichm Bestre-
bungen der Gedanke, jmes gewaltige Werk zu vollmdm, allc besserm

müther derart ergrissm, daß gleichmäßig Hohe ussy Nfthefc-ArMe 1:ndRciche
' " " -Detilsailands, der bmachbarim Lande'r, jä,' ffogar aus

auS allm Gegeädsn'-
fremdm Weltlheilen herbeieilten, auch ihre Gabm zu bringm, dämit der
herrliche Tcmpsl enülich iu lichter Glorie hcrvortrete vov den Augen der
sehnsüchtig harrenden Welt; derftlbe Gedanke fti es auch, der die akademi-
schen Dombau-Vercine ins Lebm geruftn habeii, dereu Wirksamkeit sich be-
reits so ftgmsreich bemerkbar mache. Dec Redner ging alSdann näher auf
die Fortschritte ein, welche der Weiterbau des Domcs'ducch vereinte Theil-
nahme, unter dem mächügen Schutze Sr. Majestät und der einsichlsvollen
Leitung deS erfahrenm Dombaumeistcrs, ftit 1842 gemacht habe, und die
uns zuc Hvffnung einer baldigsn Vollmdung berechtigten. E§ sei dieS ein
hoheS, in ftiner Art einziges Ziel, welches jedes chrisiliche fromme Gemüth,
oor Allem aber die hosfnungSvolle Jugend unserer Hochschulm zur eiftigstm
Theilnahme auffordere. Auch die Akadmne zu Münster habe dieftr Auffor-
derung Gehör gegeben, und mit desto größerem Rechte, als Köln und Münster
von jeher altvecbündelc Sitzs der Religion, Bildung und Kunsft seien. Jn
Hinweisung hieraus forderte dann Se. Magnißcenz die VersammelteN auf,
in der eifrigen Theilnahme an dem Fortbaue deS Domes beharrlich zu sein.

Nach Bsmdigung dieftr Rede ergriff im Namm deS VorstandeS der
stuck. tffevi. H. Mosler das Wort und sprach folgendc Rede:

„Commilitoneil!

.Als wir vor einigen Monaten zum erstm Male an dieftr Gtätte zu°
sammmkamm. um die so überaus günstigen Erfolge zu vemehmm, womit
die vecsuchte Wlederbslebung dcs hftsigen akademischen Dombau-Dereins
gleich beim Beginne gekcönt wordm war: da gab es gewiß keinen unter
unS, der diefts schöne Werk nicht mit ftmdiger Zuverstcht begrüßt und ihm
eine lange ftgmsreiche Zuknnft vecheißm hätte. Um so mehr muß es unS
nun mit Freude erfüllm, wenn wic fthen, wie auch der Fortbestand deS
VereinS dm damals gehegten Erwartungen vollkommm entspricht. und wie


ein Unternchmm, wetches Ansangs so manchm Zweifel gegm sich hernorrief.

schönen und — wic hoffm es zuverstchtlich

zu einer ebm so raschm, als .
auch nachhaltigen Biülhe gedichm ist. Dmn cS häi stch gezeigt, daß dieselbe
Begeistecung, welche vor mehrerm Jahrm die akademische Zugmd. Deutsch-
laudS zur Stiftung besonderer Dombau-Äereine vermochte, auch in Euren
Herzm, wennglsich verborgm/lebte und glühte, so daß eS nur eines An-
stoßes von außcn bedurfte, um ste zur mächsigm Flamme anzufachcn; cs
hat sich femer gezeigt, daß die kirchlich-katholische Geflnnung dreftr Stadt
und insbesondere diesec Akademie, wodurch sie stch in den wciten Gauen
unsereS VaterlandeS berühmt 'gemacht hat, kcin leeres Worl, kein eitlcS Ge-
rede ser, sondern daß ste noch immer alS daS schönste Erbtbeil vergangmer
befferer Zeitcn gehegt und gepflegt wird. Mit Freudm ergreife ich daher den
ehrenvollen Auftrag, der mir geworden ist, Euch im Namen deS VorstandeS
den innigsten und herzlichstcn Dank auSzüsprechcn für die Theilnahme, den
Eiftr uno die Opferwilligkeit. welche Jhr biSher an den Tag gelegt habt;
tch füge aber auch die dringmde Bitte hinzu, für deren Erfülluna Eure Ge-
finnung ftlbst mir.die beste Bürgschäft leistet, daß Zhr jeneS Wohlwollen,
welches Jhr dieftr schönm Säche vön Anfang an bewiesen habt, auch fort
rmb sork kmvahrm möget. Denn wir dürftn cS unS nicht verhehlen, Com-
militonen! wenn auch MancheS dofüc geschehen ist, viel, sehr viel blcibt
 
Annotationen