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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1860 (Nr. 179-190)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1806#0003
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18 S. Gaben-Vcrzeichniß.

Beu Paris nach Marseikte.

Einnahme vsm 28. bis 31. December 18Z9.

TH!r.Sgr.Pf.

r) LuS den Collecien pro 7859 in den hiefigen Pfarr-
bejirksn St. Nposteln, St. Tereorr, St. MaurmuS,

St. Columba und Dom. 226 — —

2) Bom HülfS-Bereine zn Saarbrücken . . . 33 — —

3) Vondcn Schülern dcs Progymnafiumszu Wixperförth^) S — —

4) Aus der Pfarrgemeinde Hiidorf . . . . 10 20 —

5) » » » Edern . . . 7 — —

Summa 281 20 —

Hierzu die Einnahme vom 1. Jan. biS 28. Dec. 1859, laut
198. GabemVerzeichniß (cl. Nr. 178 d. Bl.) mit . 27897 13 5

Im Kalenderjahre 18SS find mithi» bei der
Dereins-Cafse überhaupt eingegangen - . . 28179

». Einnahms pro Ianuar.

den

und

6) Nachzahlungen aus den Lollecten prs 1859 in

tztefigen Pfarrbezirken St. Lslumbs, St. Ursula
St. Alban.

7) Von der Kölnischen Feuer-BerficherungS-Tesellschaft
„Colonia" a» PrLmikn-Sllthetlen pro 4. Quartal 1859

8) Von Sr. Durchlaucht Herzog Prosper Ludwig von
Arenberg der JahreSbeitrag pro 1859

S) Von Sr. Lpnigltchen Hohett -roßherzog von Mecklen
burg-Schweri» der Jahresbcitrag pro 1860

10) Bon Herrn M. DuMont-Schauberg der Brutts-Ertrag
aus dem Ertra-Ubsnnemenl dcS „Äölner Domblattes
pro 1859

11) Von Herren Salomon Oxpenheim jr. L Cp. an Zinse
pro 1859 für depontrte BereinSgelder

12) V»m HülfS-Zereioe zu Jmmendorf (LandkreiS Köln)

13) Bon den wefisälischen Dombau-Berelnen zu Münste
und Mtnden

zu Siegburg
» Barmen a. d. Roer
» Trier -
» Geilenkirchen
im Dekanate Burtscheid
» Dekanate Nideggen
zu Wahn-Heumar

- NeußE)

Petri-Bruderschaft

14) Bom Hülfs-Vereine

15) » »

16) « »

17) » »

18) » »

19) » »

20) » »

21) » »

22) Bon der St,

23) Bon der hochwürd. Geistlichkett d:L Dekanates Bonn

24) Von der hochwürdigen Getstlichkeit des Dekanates

Düffeldorf.

25) Deiträge für Rechnung des Filial-Dombau-VereinS der
Elementar-Schulen.-

aus den Schulen der Stadt Köln

Thlr.Sgr.Pf.

84 5 —

195 - —
1000 — —
100 — —

26 - —

433 15
20 10

241 —
57 5

18 15
97 —
31 15
15 —
33 —
81 13
119 8

56 —
12 —

18 —

Semesier 1859 s)


206

2

b) deS Pflegebezirks Lohmar


6



c) » » Siegburg .


14

20

<t) » » Winterscheid


9

17

e) » » Kerpen


11

2

k) zu Fischemch

26) Beiträge aus der Pfarrgemeinde Niederzter

27) » » » » Rondors

28) « » » » Dürboslar

29) Bon Herrn Pfarrcr Klein in Dieblich

30)

31)

32)
>33z

34)

35)

Bechem in Lndeudorf
» Kemper in Lohmar .

« Sentis in Hönge» .

» I). Berrisch in Atederau

Kaufmann I. D. Lleffe tn Lurcmburg
Posthalter Schopp in Ahrweiler .

11

3
6

4
8

5
4
1
1
1

10

1

1 -

15

Köln, den 31. Januar 1860.

Summa pro Januar 1860 2930 27 1

Der Lerwaltungs-Ausschuß
des Central-Dombau-BerciuS.


^) Die Schiiler des ProgpmnafiumS haben regelmäßig alle Jahre ihren
Beitrag geliefert nnd bts jetzt 123 Thlr. 6 Sgr. 8 Pf. aufgcbracht.

**) Und zwar; guS der Pfarrgemetnde Ensen 7»3»9, Heumar 7»26»6,
Liebour —»28»—, Urbach 26»26»3, Wahn 22»13»8, Zkndorf 16»10»4.

«*») Nämlich: vsn Herrn Guisbefitzer Fr. Weidenfeld auf Bickhof 25 Thlr.,
auS der Pfarre Neuß 58»20»—, durch Herrn Gymnafial-Dtrector v.
Menn aus einer Sammlung unter den Gpmnafiasten 11»26»—, auS
den Llementar-Schslen in Neuß 8»27»5, aus den Pfarrea Slehn 8
Thlr., Heerdt 3»5»—, Srimlinghausen 2»20,—, Kaarst 1 Thlr.

-f) Zür das 1. Semester 1859 waren cingezahlt woiden 81»27»10, zu<
sammen also pro 1859 288»—»9. Lon dteser Summe ksmmen aufdie
Pfarrschule« 199»I6»5, Freischulen 14»27»4, Privatschulen 73»—17»—.
Gesammelt wurden s) in dc» Knaben-Pfarrschuleu.- St. Lndreas und
Martä-Himmelfahrt 3»18»—, Et. Apostel» 10»—»—, St. Columba
3»10»-, St. Tunibert 1»-»-, Dom 27»10»1, St. Sereon 1»13»-,
St. Johasn 1»25»—, St. Narta In Cap. II»—»2, St. Maria-Kupfer-
gasse 12»—»—, St. Maria-Lxskirche» 4»—»—, St. Martin 6»28»—,
St- Maurittus 4»—, Et. Pantaleon 4»15»—, St. Peter 2»19«-^,

Vc» Prisac.

I

Fünfmal habe ich nu» bereits den langen, fast zweihundertstündigen Weg
von Paris, der aiten Lutetia, nach Marssille, der noch älteren Colonie der
Phokäer, gemacht. Lutetia bedeut^t so viel als Schmutzstadt, und wenn dieser
alte Ausdruck auch für einen großen Tbeil fetner gegenwärtigen Reviere
materiel nicht paffen sollte, so ist doch so viel gewiß, daß moralisch Paris nächst
London dte größte Schmutzstadt der gegenwärttgen Welt ist. Jch habe aber
jenen Wcg gemscht zu Wasser und zu Lande, mit der Meffageris und mit
der Cisenbahn in Einem Zuge fort und mtt Unterbrechungen, und durchwandle
ihn jetzt tn der Srinnerung zum se-Stcn Male. WaS kommt auf einer solchen
Tour, auch wenn sie ohne Nnterbrechung gemacht wird, nicht alles vor! Welch
ein Stoff zu den verschiedenartigsten Erörterimgen! Sie wissen aber, worauf
ich mich hier für dea Zweck Jhres BlatteS beschränken muß. Es kann da nur
von archi.'ektonischen Formen und den Dingen, welche damit einiger Maße»
zusammenhangen, die Rede scin. Wenn ich aber sonst, was ich doch ntcht eben
will, etwas mit einflteßen laffen sollte, was nicht gerade damit tn irgend ein-r
directen Berbindung steht, so bitte ich das einem Temüthe zu Gute halten
zu wollen, das nicht letcht mit seinen fittlichen Empfindungen hinter dem Berge
bleibe» kann und fich stets ganz so gtbt, wie es tst: fret und frank, allcm
Edlen auch m der Fremde zugethan, an allem Schönen fich erquickend, aber
eben so abhold jedem Gemeinen, jeder Gewaltthat und jedem Unrecht an der
göttlichen und natürlichen Ordnung.

So fuhr ich denn einft «n einem heiteren Morgen in der zweiten Hälfte
des Monates März den langen, weiten Weg aus der kue äe 8e»res dem
linken Seineufer entlaag nach dem lponer Dahnhofe. Da lag zu meiner Lin-
ken dis große Seine-Jnsel, der älteste Theil Ler slten Stadr Paris oder
l.uleOa kgrisioruw, und auf derselben etn schreckliches Haus, die Morgue.
Jch habe dteseS Haus, so oft ich in früheren Tagcn daran vorbeigegangen,
nie tn seinem Znneren gesehen, ungeachtet ich es etnmal voll von Ncugterigen
fand. Viele Leser wiffen bereits, es tst Lies daS Haus, tn welchem an jedem
Morgen die Unglücklichen zur Kenntniß auSgestellt werdeu, die während der
Finsterniß der Nacht ermorvet oder sonstiger Weise verunglückt find, oder
welche die Seive ans Tageslicht bringt; Unglückliche, die oft in der gräß-
lichsteii Gestalt hier nntergebraitt werden. Sie können denken, daß eine eigene
Neugierde dazu gehört, in ein solches Haus einzutieten. Wenden wtr uns
daher nech einem erfreulicheren Bilde, daS ebenfallS in Ler Rähe liegt. Es
ist Sainte Chapelle, an der ehemaligen Wohnung des heiligen Ludwig, welche
mit ihrem vergoldeten Dschreiter nie eine fpitze Nadel hervorlugt. LS ist
eine Capelle in großarttgem Stple oder, wenn letzteres Wort hter leicht An-
laß geben könnie zu einem Mißvcrständriiffe, von großartiger Bedeutung, wie
Lte Capelle Karl's des Großen zu Aachen, von welcher jene Stadt ihren aus-
ländischen Namen ^ix-Is-Lüapells erhielt, zngleich, wiedie meisten Hofcapellen,
aus zwei- Theilen bestehend, der obere sür vie Herrschaft, der untere für daS
Hofgefinde. Diese Capelle deS hetligen Ludwig, in der besten Zeit des Spitzbogen-
flpls erdaut, uud ein echtes Juwel, ursprünglich zur Aufbewahrung der von dem
frommen Köoige aus dem Morgenlande zurückgebrachten Reliquien bestimmt, ist
neuerdings drirch ihre Reßauration auch die besoadere Aufmerksamkeit aller Kunst-
reisenden geworden. Sieist durch ihre Restaurationdas für Frankreich, waS der köl-
ner Dom für Deutschland. DieKirchebildeteeinsteinen wesentlichen Bestandtheil
des ehemaligell SchloffeS, Lhatelet, hat aber gegenwsrtig eine ganz fremdar-
tige Uingebung, die in threr modernen Gestalt eigentlich nichi verräth, was
man hier sucht. Jens Räumlichkeiten, welche einst zum Palast deS heiligen
Ludwtg gehört, bilden nämllch gegeuwärtig den Palest der obersten Justiz-
behörde von Frankreich, die, was als ein Bewets Ler Rückkehr jcneS Landes
zum Chrtstenthum betrachtet werden kann ihr neues Justizjahr durch eine reli-
giöse Feier, welche ver Lardinal Trzbischof von Paris in der genannten Ca-
pelle htelt, eröffnen ließ, und bei der Gelegenheit zu der lebsndigen Uebcr-
zeugung beitragen kann, wozu sich bei bem allgemernen Einfluffe Frankreichs
aus Lie Welt wahrscheinlich in Zukunft auch Andere bekehren werden: daß eü
doch besser rst, wenn man einmal eine Capelle restaurirt, daß man sie auch
gletch zu kirchlicheni Gebrauche restaurirt, als zu irgend einem Museum oder
irgend ciner Rumpelkammer.

Wir hatten nun bald die beiden unvollendeten Thürme von Notre Dame
vor uns. Auch hier ist man allerorts am Restauriren, Gerüste um dte Kirche
und Gerüste in der Kirche. Was hat Notre Dame tn Paris, dieser Urtypus
aSer Gothik, uicht alles durchmachen müssen! Und Loch steht der Bau noch
immer wie ernste Mahnung La. Er sah Lie ältere» und jungersn Sprößlinge
des Lapetingischen HsuseS, eine zweimalige Republik, den alten und den jun-
gen Napoleon, die srommen Tage Ludwig'S deS Heiligen wie die bösen der
Republtk, und Alles an ihm spricht auf das befiimmteste den Grundsstz auS:
die deS JahreS 1789 können nie die meinigen werdea. Zhr könnt mich uod
Euch eben so wenig nach diesen restaurtren, wie nach verwandten anderen.

Wir hatien die Jnsel, worauf Notre Dame liegt, noch nicht ganz hinter
uos und näherten unS berert» deni berühmteu Zardin deS PlanteS, Ler im
Sommer allein eine Reise uach Paris werth tst, als wir einen seltsamen, von

St. Severin 6»—»—, St. Ursula 2»—; — t>) iu den Mädchen-
Pfarrschule»: St. Nlban 2»—»—, St. Aposteln 4»12»—, St. Co-
lumba 6»—»—, St. Eunibert 2«18»2, Dsm 5»10»-, St. Gereon
12«11»—, St. Jacob 6»—»—, St. Maria in Cap. 17»—»—, St.
Maria-Supfergaffe 18-—»—, St. Msria-Lpskircheu 3»—»—, St.
Marttn 5»—»—, St. Severin 12»15»—, St. Ursula 5»—»—; — c)
tn der Knaben-Fretichule St. Zohann —»17»—; 0) in deu Mädchen-
Freischulen: zur Glocke 2»15»4, zu Horn-Gsldschmtdt 3»—»—, St.
Severin 8»2s»—; — e) tn den Privat-Schule»-. von Frl. DuNont
15»10»—, von Frl. Fischer 13»23»—, son Herrn Divifions-Predrger
Hung« 6»4»6, von Fr. v. Kraoz 1»20»—, »on Frl. Leduc6»9»6, der
Nrsulrnertsnea 8»—»—, von Frl. Weznen 18»-»-, von Herrn
Rath 4»10»-.
 
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